In diesen Zeiten schöpfen wir besonders viel Kraft in der Natur. Werden Sie NABU-Mitglied und helfen Sie mit, damit wir die Natur auch in Zukunft genießen können.
Jetzt NABU-Mitglied werden!Ergebnisse von 2004
Bereits im vergangenen Jahr starteten acht Landesverbände einen Vorläufer zur bundesweiten Stunde der Gartenvögel.
"Die Premiere ist ganz klar gelungen", lautete am Ende das Fazit des brandenburgischen Landesgeschäftsführers Wolfgang Mädlow. Hier war die Aktion 2004 zunächst nur auf den Raum Potsdam beschränkt, aber auch dabei wurden immerhin 13.000 Vögel aus 97 Arten gemeldet, an der Spitze der Haussperling, gefolgt von Star, Amsel, Kohl- und Blaumeise. In Bremen und in Rheinland-Pfalz lag der Haussperling ebenfalls klar vorne, während er in Hamburg nur auf den dritten Rang kam, an der Spitze der 50.000 registrierten Vögel lagen dort Amsel und Kohlmeise.
Hier erfahren Sie die genauen Ergebnisse der einzelnen Bundesländer aus 2004:
Berlin | Brandenburg | Rheinland-Pfalz | Saarland | Schleswig-Holstein
Spatz ist 2005 der häufigste Gartenvogel
Rund 100.000 Mitmacher melden 1,5 Millionen Vogelbeobachtungen
10. Juni 2005: Der Haussperling hat das Rennen gemacht: Mit insgesamt 248.262 Meldungen (5,6 Meldungen pro Garten) setzte sich der Spatz klar vor der Amsel (204.480/4,6) und der Kohlmeise (143.904/3,3) als Sieger durch. Auf den weiteren Plätzen landeten Star (119.392/2,7), Blaumeise (117.443/2,7) und Grünfink (64.261/1,5). Insgesamt wurden rund 1,5 Millionen Beobachtungen gemeldet.
Die Ergebnisse werden in den nächsten Wochen von NABU-Fachleuten ausgewertet und sollen detaillierten Aufschluss über die Bestandssituation der Vogelarten in Gärten und Parks geben. Insgesamt haben knapp 45.000 Vogelfreunde aus ganz Deutschland ihre Beobachtungen bei NABU und LBV gemeldet. Nach den Erfahrungen der britischen Vogelschutzorganisation RSPB, die eine vergleichbare Aktion bereits seit Jahren durchführt, bedeutet das eine tatsächliche Teilnehmerzahl von rund 100.000 Vogelfreunden. "Die gewaltige Resonanz ist ein Ansporn für uns, die Aktion in den kommenden Jahren in Deutschland dauerhaft zu etablieren", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Besonders angetan zeigte sich Tschimpke von der Kreativität der Teilnehmer: "Vom Gedicht bis zum Video war alles vertreten." Doch auch die Liste der gemeldeten Arten halte einige Überraschungen bereit, so der NABU-Präsident: "Die erfreulichen Zahlen von Stieglitz, Zaunkönig oder Trauerschnäpper sind ein Hinweis auf viele naturnahe Gärten in Deutschland." Die ebenfalls gemeldeten Wellensittiche und Kanarienvögel sind jedoch allenfalls als Chance für traurige Vogelbesitzer zu werten, ihre entflohenen Lieblinge wieder zu finden.
Außerdem wurden jetzt auch die 150 Gewinner der Verlosungsaktion bekannt gegeben. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.
Der Spatz gewinnt die Gartenvogelaktion 2006
64.000 Vogelfreunde liefern bundesweit Beobachtungen aus 34.000 Gärten
Nach der Auszählung der Beobachtungen von knapp 64.000 Vogelfreunden aus rund 34.000 Gärten ist es nun amtlich: Der Haussperling ist der Sieger der NABU-Aktion Stunde der Gartenvögel. Mit rund 170.000 Sichtungen ist er nach wie vor Deutschlands häufigster Gartenvogel. Auf Platz zwei folgt die Amsel, die rund 150.000 mal registriert wurde. Die Kohlmeise konnte sich mit 106.000 Sichtungen den dritten Platz erobern.
Die wichtigsten Trends bei der Stunde der Gartenvögel 2006
Es wurde so eifrig gezählt, so dass am Ende die Beobachtungen von mehr als 1,2 Millionen Vögeln ausgewertet werden konnten. Besonders neugierig macht die Aussicht, erstmals auch Vergleiche zum Vorjahr ziehen zu können. Zwar lassen sich damit noch keine Trends über die Entwicklung einzelner Vogelarten berechnen wie nach 27 Jahren "Big Garden Birdwatch" in Großbritannien. Aber erste Hinweise auf mögliche Veränderungen sind ebenso erkennbar wie interessante regionale Unterschiede, und die gesammelten Daten stehen in den kommenden Jahren für weitere Analysen zur Verfügung.
Erste drei Ränge unverändert
In der Top Ten der Gartenvögel hat es gegenüber 2005 manch klare Bestätigung gegeben, aber auch einige überraschende Veränderungen. Erneut machte bundesweit der Haussperling mit durchschnittlich 5 beobachteten Exemplaren pro Garten das Rennen - nicht jedoch in allen Landesteilen. Wie schon vergangenes Jahr war der Spatz besonders in den Ballungsräumen Nordrhein-Westfalens deutlich seltener anzutreffen. Am häufigsten wurde er aus Gärten in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, aber auch aus Berlin gemeldet. Am wenigsten Spatzen leben danach in westdeutschen Großstädten wie München (hier rangiert er auf Platz 7!), Hamburg oder Bremen. Offenbar finden sie dort weniger geeignete Lebensräume und Niststätten vor. Wo der Spatz die Hitliste nicht anführte, war stets die Amsel auf Platz 1 gelandet, die bundesweit auf den Silberrang kam.
Blaumeise überholt den Star
Während Haussperling, Amsel und Kohlmeise erneut die drei ersten Plätze für sich beanspruchten, verwies diesmal die Blaumeise den Star vom vierten auf den fünften Platz. Interessant ist ein Blick auf die Verbreitung des Stares innerhalb Deutschlands: Im gesamten Osten, besonders aber in Sachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt, wurden Stare viel häufiger gesichtet als in den übrigen Teilen der Republik; auffallend wenige in Nordrhein-Westfalen, Hamburg oder auch im Großraum Stuttgart. Die Verbreitungskarte 2006 zeigt eine hohe Übereinstimmung mit der von 2005, wobei allerdings auffällt, dass sich ein Rückgang gerade in den Gebieten mit den höchsten Dichten andeutet.
Erklärungsbedürftig ist der gemeinsame Sprung nach vorne, den Elster, Mehlschwalbe und Mauersegler auf die Plätze 6 bis 8 machten (2005: Plätze 10 bis 12). Die Antwort liegt auf der Hand, ist jedoch methodischer Natur: Diese drei Vogelarten wurden 2006 erstmals auf dem Flyer zur "Stunde der Gartenvögel" abgebildet, weil sie im Jahr zuvor die Top Ten erreicht hatten. Das hat die Zahl der Meldungen offenbar stark beeinflusst, denn sie alle wurden daraufhin etwa doppelt so oft registriert. Um solche Einflüsse zu minimieren, sollen künftig stets dieselben Gartenvögel abgebildet werden.
Trotz dieser Einschränkung zeigt die Karte der Mauersegler-Meldungen jedoch recht schön, dass der rasante Flieger in der Mitte Deutschlands am häufigsten zu Hause ist. In Frankfurt und Köln ließ er nicht nur im Flug alle anderen hinter sich, sondern eroberte hier unangefochten den ersten Platz.
Buchfinken im Westen häufiger
Zwei Finken folgen auf Rang 9 und 10, wobei der Grünfink bestätigt, dass er in Ortschaften in der Regel häufiger anzutreffen ist als der Buchfink, der geschlossenere Baumbestände mag. Lediglich aus dem Saarland, aus Niedersachsen und aus Nordrhein-Westfalen wurde der Buchfink etwas häufiger pro Garten gemeldet als der Grünfink. Im Nordosten Deutschlands brüten Buchfinken (bezogen auf Städte und Dörfer) insgesamt seltener als im Westen. Ein bemerkenswertes Resultat, das sich schon bei der Zählung im letzten Jahr abzeichnete.
Unterhalb der "Top Ten" sind die selteneren Besucher unserer Gärten anzutreffen. Doch wurden auch Rotkehlchen oder Hausrotschwanz durchschnittlich immerhin einmal pro Garten gesichtet oder gehört. Seltener war da schon der Vogel des Jahres 2006, der Kleiber, der rechnerisch bei etwa einem Fünftel der Meldungen verbucht werden konnte. Als Bewohner höhlen- und strukturreicher Baumbestände stellt er sich im Siedlungsraum erst ab einem gewissen Alter der Gehölze ein. Was den NABU für seine Vogelfreunde freut: Die Chance, einen Kleiber aus der Nähe beobachten zu können, ist nach diesen Daten in ganz Deutschland etwa gleich groß.
Hänfling und Pirol im Osten stark
Dass aber nicht alle Vogelarten so gleichmäßig über Deutschland verteilt sind, sondern zum Teil ganz markante Schwerpunkte haben, zeigen weitere Analysen. So gibt es Arten, die sich besonders auf den Nordwesten Deutschlands konzentrieren. Hierzu zählen Heckenbraunelle, Zaunkönig und Singdrossel. Umgekehrt wurden Bluthänfling, Feldsperling oder Pirol ähnlich wie Haussperling und Star im Osten häufiger angetroffen. Der hübsche Gartenrotschwanz erreichte seine Spitzenwerte innerhalb eines geschlossenen Areals, das sich über Mecklenburg-Vorpommern und das nördliche Brandenburg erstreckt.
Nicht wenige Vogelfreunde, die sich an der Aktion beteilgt haben, schauten auch über die Baumwipfel ihrer Gärten oder den Dachfirst hinaus und entdeckten dabei etliche "Überflieger", die zwar kaum zu den Gartenvögeln zählten, aber dennoch interessante Hinweise lieferten. So erreichten uns unter anderem auch 1060 Rotmilan-Meldungen, deren Herkunft die Kerngebiete des gabelschwänzigen Greifvogels zeigt, die in Sachsen-Anhalt, dem nördlichen Thüringen, in Hessen, und im Süden Baden-Württembergs liegen.
Halsbandsittiche am Rhein
Bei einer Aktion wie der "Stunde der Gartenvögel" ist natürlich auch mit einigen Raritäten zu rechnen, die keineswegs gleich auf Fehlbestimmungen zurückgehen müssen. Der entflohene Kanarienvogel gehört hier ebenso dazu wie die Beobachtung exotischer Halsbandsittiche. Wer nun geglaubt hätte, auch solch ein grüner Papagei müsse ja wohl aus dem nächsten Zoo ausgebüchst sein, der irrt. Halsbandsittiche fühlen sich schon seit Ende der 60er Jahre entlang des Rheins zu Hause, sowohl von Bonn über Köln bis Düsseldorf wie auch im Großraum Mainz-Wiesbaden. Weitere Meldungen stammen aus der Umgebung von Heidelberg und Mannheim. Die Karte mit den insgesamt 226 Sichtungen dieser exotischen Neubürger zeigt exakt die wenigen Stellen, auf die sich die inzwischen wild lebenden Vorkommen der Halsbandsittiche in Deutschland konzentrieren.
Stunde der Gartenvögel 2007
Die ebenso fröhliche wie hilfreiche Aktion soll auch im nächsten Jahr fortgesetzt werden. NABU und LBV hoffen, dann von noch mehr begeisterten Teilnehmern Gartenvogelmeldungen zu erhalten. Denn nicht zuletzt liegt auch der Schlüssel zur Genauigkeit der Ergebnisse in der Menge eingesendeter Beobachtungen. So wird sich das Bild von unserer Vogelwelt in den Städten und Dörfern von Jahr zu Jahr weiter vervollständigen.
2007: Spatz bleibt häufigster Gartenvogel
60.000 Vogelfreunde liefern Beobachtungen aus 36.000 Gärten
8. Juni 2007: Auch im Jahr 2007 ist der Haussperling der häufigste Gartenvogel in Deutschland: Bei der diesjährigen "Stunde der Gartenvögel" konnte der Vorjahresieger seinen Titel mit über 190.000 Sichtungen souverän verteidigen. Auch die Amsel auf Platz 2 (159.000) und die Kohlmeise auf Rang 3 (110.000) behielten ihre Plätze bei.
"Besonders erfreut sind wir über das gute Abschneiden des Stars auf Platz 4, bei dem wir zuletzt vielerorts von Bestandrückgängen ausgehen mussten", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Seinen Aufwärtstrend aus dem Vorjahr konnte auch der Mauersegler bestätigen, der sich mit über 78.000 Meldungen auf Platz 6 schob. Leichte Rückgänge sind dagegen beim Hausrotschwanz zu verzeichnen. Experten von NABU und Landesbund für Vogelschutz (LBV), NABU-Partner in Bayern, werden das Ergebnis in den kommenden Wochen genau analysieren und dann auch erste Aussagen über Entwicklungen seit dem Start der "Stunde der Gartenvögel" vor drei Jahren treffen können. "Es stehen nicht die Seltenheiten im Mittelpunkt, sondern unsere eher häufigen Vögel in Städten und Dörfern. Denn gerade über diese Vogelarten wissen wir oft nicht genau Bescheid", so Tschimpke.
NABU und LBV hatten alle Vogelfreunde dazu aufgerufen, innerhalb des Zeitraums vom 11. bis 13. Mai eine Stunde lang die Vögel in ihren Gärten zu beobachten und zu melden. Insgesamt haben 60.000 Menschen rund 1,28 Millionen Beobachtungen aus 36.000 Gärten geliefert. Damit konnte die gute Beteiligung des Vorjahres noch einmal leicht gesteigert werden. "Die große Resonanz auf die Stunde der Gartenvögel ist eine weitere Motivation für unser Engagement zur naturnahen Ausgestaltung von Städten und Dörfern als vielfältige Lebensräume", sagte der NABU-Präsident.
Der NABU bedankt sich bei Bingo-Lotto, bei NABU Reisen, den Zeitschriften Flora Garten und medizini, dem Skandinavischen Reisebüro, bei Leica, Vivara und Vodafone sowie dem Aula-Verlag für die großzügige Unterstützung bei der Stunde der Gartenvögel 2007.