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Jetzt NABU-Mitglied werden!Weihnachtsgrüße mit bunten Sommermotiven
Die deutschen Wohlfahrtsmarken 2005 zeigen heimische Schmetterlinge
Tipps für Briemarkensammler
Im Porträt: Zitronenfalter | Tagpfauenauge | Russischer Bär | Weißer Waldportier
Mit Zitronenfalter, Tagpfauenauge, Weißem Waldportier und Russischem Bär zieren drei Tagfalter und ein Nachtfalter die diesjährigen deutschen Wohlfahrtsmarken. Ab dem 1. Dezember und damit rechtzeitig für die Weihnachtsgrüße sind die Schmetterlingsbriefmarken an den Postschaltern erhältlich. Das Wertespektrum deckt Postkarte (Zitronenfalter-Männchen zu 45 Cent), Standardbrief bis 20 Gramm (Tagpfauenauge und Russischer Bär zu je 55 Cent) und Großbrief (Weißer Waldportier zu 145 Cent) ab. Dabei berücksichtigt die Post bei letzterem bereits die 2006 anstehende minimale Portoerhöhung für Großbriefe um einen Cent - bisher 144 Cent.
Zum Portowert hinzu kommt ein Zuschlag von je nach Wertstufe 20 bis 55 Cent. Die Erlöse daraus erhalten die in der "Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege" zusammengeschlossenen Verbände, das sind Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Paritätischer Wohlfahrtsverband, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland. Seit 1949, als erstmals Wohlfahrtsmarken erschienen, wurden so bereits 459 Millionen Euro erlöst. Trotz Naturmotiven kommen die Zuschläge also nicht etwa dem Naturschutz zugute. Wer hier helfen möchte, kann stattdessen zum Beispiel beim NABU eine Wolfs- oder Schneeleoparden-Patenschaft übernehmen oder verschenken.
Da die Kunden bei "normalen" Dauer- und Sondermarken immer mehr zu selbstklebenden Ausgaben greifen, die man nicht mehr anlecken muss, erscheint erstmals eine der 55-Cent-Wohlfahrtsmarken neben der traditionellen nassklebenden Variante auch selbstklebend. Briefeschreiber und Markensammler haben die Auswahl zwischen einem Heftchen mit zehn selbstklebenden Tagpfauenaugen oder einer so genannten Markenbox, die eine Rolle mit gleich 100 Stück enthält.
Heimische Schmetterlinge sind als Markenmotive recht beliebt. Bereits 1991 und 1992 zierten sie die Wohlfahrtsmarken. Zuvor gab es 1962 einen Zuschlagsmarkensatz "Für die Jugend", 1964 eine Schmetterlingsserie der DDR-Post und 1984 waren Schmetterlinge Teil der Berliner und bundesdeutschen Jugendsätze "Bestäuberinsekten". Wie einige in der Zeitschrift "Postfrisch" gezeigte alternative Markenentwürfe zeigen, waren für 2005 auch Aurorafalter, Kleiner Fuchs, Kleiner Eisvogel, Bläuling, Brauner Bär und Schwalbenschwanz in der Motivauswahl.
Entworfen hat die Schmetterlingsmarken der Offenbacher Grafiker Gerhard Lienenmayer nach Vorlagen des Frankfurter Naturkundemuseums und Forschungsinstituts Senckenberg. Bei näherer Betrachtung der Marken wird schnell klar, dass es sich bei diesen Vorlagen um Präparate handelte, also in einer wissenschaftlichen Sammlung mit Nadeln aufgespießte Falter. Die Nadeln fehlen nun zwar, aber erkennbar ist dies an den teils schrumpelig wirkenden Hinterkörpern, vor allem aber an der zwar plakativen, aber weitgehend unnatürlichen Flügelhaltung.
Ein Tagpfauenauge wird man noch oft mit komplett aufgeklappten Flügeln vorfinden, beim Russischen Bären aber - auch als Spanische Fahne bekannt - wird das schon schwieriger. Zitronenfalter und Waldportier schließlich halten sitzend die Flügel immer geschlossen, nur verletzte Exemplare mögen einmal die Flügel auseinander schlagen. Dass heimische Falter auch in natürlicher Haltung auf Blüten oder Blättern sitzend farbenprächtige Briefmarkenmotive ergäben, zeigen zahlreiche der nicht verwirklichten Alternativentwürfe anderer Grafiker. (elg)
Tipps für Sammler
Wie bereits erwähnt, gibt es die Schmetterlingsmarken in verschiedenen Varianten. Der gesamte vierteilige Satz wird in so genannten Zehnerbögen konfektioniert. Also immer zehn Marken einer Sorte sind zusammen gedruckt und von einem Zierrand umgeben. Diese "nassklebenden" Marken kann man am Postschalter aber auch als Einzelmarken kaufen.
Anders ist es mit dem selbstklebenden Tagpfauenauge bestellt. Das Heftchen mit zehn Marken steht nur als ganzes zum Preis von acht Euro zum Kauf. Die Markenbox gibt es im Normalfall ebenfalls nur als Einheit für stolze 80 Euro, davon 25 Euro Wohlfahrtszuschlag. Bei der Briefmarken-Versandstelle Weiden allerdings kann man als kleinste Einheit Streifen mit je fünf selbstklebenden Marken aus der Markenbox bestellen. Das gilt auch für die Philatelieschalter, die die Post in inzwischen rund 25 Großstädten eingerichtet hat. Die selbstklebenden Tagpfauenaugen aus dem Heftchen und der Markenbox waren eigentlich als druckidentisch angekündigt worden. Inzwischen stellte sich aber heraus, dass das nicht ganz gelungen ist. Es gibt sowohl Unterschiede in den Bildrasterungen (schwer erkennbar) als auch in der roten Schriftfarbe. Viele Sammler werden nun beide Varianten im Album haben wollen.
Am Ausgabetag der Marken führt die Post jeweils einen besonders gestalteten Ersttagsstempel, einmal mit Ortskennung Berlin und einmal mit Ortskennung Bonn. Genauso wie normale Sonderstempel zu Jubiläen oder Veranstaltungen sind diese Ersttagsstempel vom Ausgabetag an gerechnet insgesamt vier Wochen lang bei den Sonderstempelstellen Berlin und Bonn erhältlich. Der Bonner Ersttagsstempel zeigt einen Apollofalter, der Berliner einen Segelfalter.
Die Bezugsadressen:
- Versandstelle für Sammlermarken: Hier gibt es unter anderem Briefmarken, die nicht mehr am Postschalter vorrätig sind, 5er-Streifen aus Markenboxen, so genannte Sonderganzsachen und umfangreiches Sammlerzubehör. Adresse: Deutsche Post, Niederlassung Philatelie, 92627 Weiden.
- Sonderstempelstelle Berlin: Hier gibt es alle Ersttagsstempel - sowohl die Berliner wie auch die Bonner -, außerdem Sonder- und Werbestempel aus Orten der Postleitzahlbereiche 1 und 2 sowie des sachsen-anhaltinischen Teils der 3. Adresse: Deutsche Post, Niederlassung Brief, Sonderstempelstelle, 10770 Berlin.
- Sonderstempelstelle Bonn: Hier gibt es alle Ersttagsstempel - sowohl die Bonner wie auch die Berliner Ö sowie Sonder- und Werbestempel aus Orten der Postleitzahlbereiche 3 (außer Sachsen-Anhalt), 4 und 5. Adresse: Deutsche Post, Niederlassung Brief, Sonderstempelstelle, 53253 Bonn.
Beitrag erstellt am 28. November 2005, ergänzt am 7. März 2006.