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Neuseeländische Sturmschwalbe wiederentdeckt
25. Februar 2004 - Die neuseeländische Sturmschwalbe (Oceanites maorianus) teilte bis vor wenigen Wochen das Schicksal vieler tausend anderer Tier- und Pflanzenarten: Sie galt als ausgestorben. Lediglich einige Fossilfunde und drei Exemplare aus dem 19. Jahrhundert zeugten von ihrer Existenz. Erstmals wurde die Art im Januar 2003 wiederentdeckt. Doch damals konnten die Experten die Art nicht eindeutig identifizieren. Doch nun ist sicher: Die neuseeländischen Sturmschwalben leben noch.
Im Januar 2003 entdeckte eine Gruppe von Vogelbeobachtern auf der Halbinsel Coromandel im Norden Neuseelands ein Exemplar der als ausgestorben geltenden schwarz-Weißen Sturmschwalbe. Das Tier konnte fotografiert werden. Zu diesem Zeitpunkt waren die Vogelliebhaber jedoch noch der Ansicht es handele sich um eine andere Art, die Schwarzbauch-Sturmschwalbe (Fregetta tropica). Genauere Analysen anhand des Fotos deckten jedoch Widersprüche auf. Vor allem das weiße Muster an den Flügelunterseiten und der Brust und die kleine Gestalt des Tieres deuteten auf die "ausgestorbene" neuseeländische Sturmschwalbe hin. Über die Identität des mysteriösen Vogels wurde jedoch weiter spekuliert.
Die Sichtung wäre wahrscheinlich eine Kuriosität geblieben, wenn es nicht gegen Jahresende weitere Beobachtungen gegeben hätte. Im November 2003 lockten britische Vogelbeobachter 10 bis 20 der schwarz-weißen Sturmschwalben zu ihrem Boot im Hauraki-Golf nördlich der Little-Barrier-Insel. Über zwei Stunden hatten sie die Möglichkeit, Fotos und Videoaufnahmen der Tiere zu machen. Sie kamen anhand ihres Materials zu der einzig möglichen Schlussfolgerung: Die Sturmvögel Neuseelands leben noch! Weitere Sichtungen bestätigten dies.
Sturmschwalben sind Seevögel der Familie Hydrobatida, die ausschließlich pelagisch leben, das bedeutet, dass sie schwebend über dem Ozean nach Futter suchen und nur zum Brüten an Land bleiben. Forscher vermuten, dass die Spezies auf einer Insel ohne natürliche Räuber überlebt hat. Nun muss herausgefunden werden, wo diese Vögel brüten, um Schutzmaßnahmen einzuleiten und die Population genau zu überwachen.