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Die Goldammer ist Vogel des Jahres 1999
Der NABU hat die Goldammer zum "Vogel des Jahres 1999" gekürt. Mit dieser Wahl macht der NABU auf die Probleme der landwirtschaftlich geprägten Kulturlandschaft aufmerksam. "Immer noch wird reichhaltig strukturierte Landschaft vielerorts in eine moderne Agrarsteppe umgewandelt. Dort ist dann für viele Tier- und Pflanzenarten kein Platz mehr und so bedroht die intensive Landwirtschaft auch die Goldammer", so NABU-Vizepräsident Helmut Opitz zur Begründung. Der NABU setze sich für eine Trendwende zu einer naturverträglichen Landwirtschaft ein, die gesunde Lebensmittel produziert und Lebensraum für Pflanzen und Tiere bietet.
Die meist leuchtend gelb gefärbte Goldammer gehört zu den bekannteren Vögeln einer Landschaft, die durch Büsche, Hecken und Obstbäume gegliedert ist. "Wie, wie hab ich Dich lieb", textet der Volksmund zu ihrem Gesang, der bis den Spätsommer hinein ertönt. Der mancherorts "Bauernkanari" genannte Vogel gehört, wie die Feldlerche, der "Vogel des Jahres 1998", eigentlich zu den Kulturfolgern des Menschen, die aber in den letzten Jahren von der zunehmend intensiveren Landwirtschaft bedroht werden. Zwar gelte die Art hierzulande nicht als gefährdet, aber lokal seien dramatische Rückgänge zu verzeichnen, so der NABU. In den Niederlanden und Belgien mit ihrer nahezu flächendeckenden industriellen Landwirtschaft ist die Goldammer schon auf der Roten Liste der gefährdeten Arten.
Dagegen sind im Südwesten Deutschlands, wo sich die Strukturvielfalt besser erhalten hat, die Bestände der Goldammer stabil. "Wo Hecken und Feldgehölze wieder angepflanzt werden, da steigen die Bestandszahlen sogar an", erläutert Opitz. Die Goldammer sei somit geradezu ein Paradebeispiel für die Notwendigkeit einer Umkehr in der Agrarpolitik, weg von der ausgeräumten Landschaft einer industriellen Landwirtschaft und hin zu einer kleinräumigen, bäuerlichen Landwirtschaft. Der NABU appelliert aber auch an die Verbraucher: Je mehr Menschen ökologisch erzeugte Lebensmittel bevorzugen, desto mehr Landwirte stellen ihre Produktion um. Das ist das beste Naturschutzprogramm für die Goldammer.
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