Kümmern wir uns gemeinsam darum, die faszinierende Vielfalt in unseren letzten lebendigen Wäldern zu bewahren.
Jetzt Informieren!Mehr Rechte für alte und tote Bäume
Leitlinien für eine nachhaltige Energieholzgewinnung im Wald
Update vom 6. Mai 2022 - Der NABU hat seine Haltung zum Thema Holzverfeuerung seit 2009 auf der Basis neuer Erkenntnisse weiterentwickelt. Sie finden aktuelle Informationen rund um das Thema Biomasse und Holznutzung hier.
12. Mai 2009 - Erklärtes Ziel der Klimapolitik ist es, bis 2020 den Anteil erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch in Deutschland auf 18 Prozent zu erhöhen. Neben Wind wird die Bundesregierung dabei auch auf Holz als Strom- und Wärmelieferant setzen. Voraussichtlich wird sich in den nächsten Jahren daher die Nachfrage nach Holz deutlich erhöhen. „Das darf aber nicht dazu führen, dass die Wälder leer geräumt werden, da damit negative Folgen für das Ökosystem wie Nährstoffmangel, Bodenversauerung oder Lebensraumverlust verbunden sind“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Daher müssten im Waldökosystem genug Baumteile wie Kronenholz oder Wurzelstöcke ungenutzt bleiben. Zudem sollte die Nutzung von Waldbiomasse, unabhängig ob zur Wärme- oder Stromerzeugung, an Effizienzkriterien gekoppelt sein.
In einem gemeinsamen Papier setzen sich der Deutsche Energie-Pellet-Verband (DEPV) und der NABU nun dafür ein, dass auf die Nutzung besonders alter Bäume und wertvoller Biotopholzstrukturen sowie auf Kahlschläge verzichtet wird. Bei Biotopholz handelt es sich um totes Gehölz. Es dient vielen Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum.
Nach Auffassung von NABU und DEPV ist eine Zunahme des Anteils von Holz am Energieverbrauch auch ohne einen Ausverkauf unserer Wälder möglich. Holzpellets bieten die Möglichkeit, sich von fossilen Energieträgern auf eine ökologische Weise zu lösen. Denn wo gehobelt wird, da fallen Späne. Das ist nicht nur sprichwörtlich richtig. In Säge- und Hobelwerken werden die Holzspäne zu Pellets gepresst. Sollte die Pelletproduktion in Deutschland ausgebaut werden, muss sie jedoch an ökologische Mindeststandards gekoppelt sein, fordern NABU und DEPV.
Darüber hinaus sprachen sich NABU und DEPV für eine Ausweitung des Energieholzanbaus auf landwirtschaftlicher Fläche aus. Schließlich müssten ordnungs- und förderpolitische Vorgaben sowie anspruchsvolle Grenzwerte für Feinstaubemissionen dazu beitragen, dass die öffentliche Akzeptanz der Holzenergie weiter gesteigert werde.