Kümmern wir uns gemeinsam darum, die faszinierende Vielfalt in unseren letzten lebendigen Wäldern zu bewahren.
Jetzt Informieren!Ist ungenutzter Wald schlecht fürs Klima?
Die unterschätzte Klimaschutzleistung von Naturwäldern
In der Diskussion um die Bedeutung der Forst- und Holzwirtschaft für den Klimaschutz wird häufig behauptet, dass ausschließlich die forstliche Nutzung des Waldes und die anschließende Verwertung des Holzes einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leisten könne. Der vom Naturschutz geforderte Nutzungsverzicht auf fünf bis zehn Prozent der Waldfläche zum Schutz der biologischen Vielfalt sei hingegen kontraproduktiv für den Klimaschutz.
Grund für diese Aussage ist die weit verbreitete Annahme, dass in ungenutzten Naturwäldern nach einer kurzen Phase des Vorratsaufbaus der Zuwachs stagniere und sich eine natürliche Balance zwischen CO2-Aufnahme (Wachstum) und -Abgabe (Verrottung) einstelle. Obwohl in jüngeren Studien immer wieder darauf hingewiesen wurde, dass diese Annahme zu kurz greift und auf einer fehlerhaften Ausgangsbehauptung zur Wachstumsdynamik von Naturwäldern beruht, hat sie sich in den Köpfen vieler Forstwissenschaftler und Politiker festgesetzt. Dies führt zu einer enormen Schieflage in der Wahrnehmung und Akzeptanz von ungenutzten Waldflächen für den Naturschutz. Dabei reichern diese noch über Jahrhunderte hinweg Kohlenstoff an und erfüllen dabei zahlreiche weitere Funktionen, die sowohl für die Gesellschaft, als auch für den Wald und seine Lebensgemeinschaften positiv sind.
Ein NABU-Hintergrundpapier greift den aktuellen Stand der Wissenschaft zu diesem Thema auf und erläutert, warum die einfache These „ungenutzter Wald = schlecht für’s Klima“ nicht zu halten ist. Holz- und Forstwirtschaft können und sollen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.