Kümmern wir uns gemeinsam darum, die faszinierende Vielfalt in unseren letzten lebendigen Wäldern zu bewahren.
Jetzt Informieren!Aus Forsten werden Wälder
Waldumbau durch die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe
Die NABU-Stiftung übernahm 2003 im Stechlinsee-Gebiet die ersten 550 Hektar Waldfläche aus dem ehemalig volkseigenen Besitz der DDR, um diese dauerhaft für die Natur zu bewahren. Darunter sind auch Moor- und Bruchwälder, die sofort aus der Nutzung genommen wurden. Zudem wird das Wegenetz wird reduziert und verlegt, damit ungestörte Rückzugsräume für Kranich, Rohrdommel und Rotmilan entstehen.
Größere Partien bestehen aber aus sehr artenarmen Kiefernforsten. Würde man auch diese einfach nur ungenutzt lassen, würde es extrem lange dauern, bis daraus naturnahe Laubmischwälder entstünden. Diese Partien werden deshalb aktiv umgebaut.
Sterbende Fichten, wachsende Buchen
Auch wurden 18 Hektar standortfremde Fichten geringelt und zum Absterben gebracht. Die im Unterholz stehenden Jungbuchen nutzen das gestiegene Licht- und Nährstoffangebot sofort zu einem Wachstumsschub. Das Ziel einer Umwandlung hin zu einem Buchenlaubmischwald mit reichem Totholzangebot konnte damit rasch erreicht werden. In den kommenden Jahren ist eine regelmäßige Beobachtung der Fläche notwendig, um gegen einzelne Neuaustriebe der geringelten Fichten und gegen frisch keimende Schösslinge vorgehen zu können.
Ebenfalls nördlich von Berlin liegt das Biesenthaler Becken mit seinen großräumigen Wäldern und dazwischen gelegenen Niedermooren. Ein Fünftel des rund 1.000 Hektar großen Naturschutzgebietes gehört der NABU-Stiftung. Zwar sind die ehemals prägenden Buchenwälder nur noch in Resten vorhanden. Sie bieten aber immerhin ein wertvolles Samenpotenzial für eine zügige Umwandlung der artenarmen Forsten.
Einsatz von Rückepferden
Naturverjüngung hat in den NABU-Wäldern immer Vorrang, gelegentlich ist aber doch eine Initialzündung durch Saat oder Pflanzung angebracht. So wurden unter Anleitung von Stiftungsmitarbeiter Immanuel Schmutz ein vom Borkenkäfer befallener Lärchenforst aufgelichtet, Gatter gegen Rehfraß eingerichtet und im Gatter 2.000 Jungbuchen gepflanzt. Auf einer weiteren Teilfläche wurden Kiefern ausgelichtet, um bereits vorhandenen Jungbuchen Luft zu schaffen. Anstelle von schweren Maschinen rückten Pferde die gefällten Kiefern für Jungbuchen und Boden schonend an die Waldwege.
Die übrig gebliebenen Altkiefern werden nach dem Ende ihres natürlichen Lebenszyklus in die Zerfallsphase übergehen und den Buchenwald durch wertvolle Totholzstämme bereichern werden. Eine Vielzahl an Pilzen, Insekten, Vögeln und Fledermäusen ist auf diese besonderen Biotope angepasst oder sogar angewiesen. Der Erhalt einzelner Altkiefern ist auch kulturhistorisch interessant. An ihrem Stammfuß finden sich die charakteristischen Ritzungen der manuellen Harzgewinnung, die im Biesenthaler Becken noch bis zur Wiedervereinigung betrieben wurde.
von Frauke Hennek
Als NABU-Stiftung kaufen wir bundesweit Wald und stoppen den Holzeinschlag. So bleiben heimische Naturwälder als Lebensraum erhalten und entwickeln sich ungestört zu „Urwäldern von morgen“. Mehr →