8 Hektar junger Eichenwald stehen am Tollensesee zum Verkauf. Genau jetzt zum Fest. Wenn wir sie gemeinsam erwerben, kann er sich zum für alle Zeit ungestörten, artenreichen Urwald entwickeln.
Jetzt spenden!Klare Regeln für Natura 2000
Vielen Gebieten mangelt es an ausreichendem Schutz
Die Ausweisung der über 5000 Natura-2000-Gebiete ist in Deutschland mittlerweile abgeschlossen. Nun gilt es, zügig für ihren nachhaltigen und effektiven Schutz oder ihre Entwicklung hin zu einem guten Erhaltungszustand zu sorgen. Denn oft mangelt es noch an der rechtlichen Unterschutzstellung und an der Aufstellung fundierter Managementpläne, um die mit dem Schutz der Gebiete verbundenen Naturschutzziele zu erreichen und langfristig zu sichern.
Die mit Nutzern und Entscheidungsträgern abgestimmten Managementpläne sollen für klare Regeln sorgen bei der Bewirtschaftung der Gebiete, für den besseren Schutz bedrohter Tiere, Pflanzen und Lebensräume sowie vor allem für Rechtssicherheit bei Landnutzern, Industrie und Kommunen. Den Plänen müssen nach Ansicht des NABU vor allem solide Daten zugrunde liegen, sie müssen klare und nachvollziehbare Maßnahmen festlegen und die Nutzer einbeziehen. Zudem müssen sie zügig umgesetzt werden, wofür die Länder ausreichend Personal und Finanzmittel bereit stellen müssen.
Leitfaden für das Schutzgebietsmanagement
Wie solch eine Planung aussehen soll und auf welche Punkte geachtet werden muss, stellten die Naturschutzverbände NABU und BUND bereits 2008 in einem 20-seitigen Leitfaden vor. Der Leitfaden richtet sich an die zuständigen Verwaltungen und die Mitglieder der Naturschutzverbände. Anhand einer Checkliste können sie sowohl einzelne Pläne als auch die unterschiedlichen Konzepte der 16 Bundesländer beurteilen und prüfen, ob diese praxistauglich sind – denn darauf kommt es vor allem an. Dazu gehört zum Beispiel eine flächenscharfe Darstellung der Maßnahmen und eine Darstellung ihrer Finanzierung.
Wie groß der Handlungsbedarf weiterhin ist und wie langsam die Managementplanung tatsächlich voran kommt zeigen die regelmäßigen Kurzanalysen von NABU und BUND zur Artenvielfalt. In der letzten Überprüfung im Jahr 2014 gab es für die Bemühungen der Bundesländer überwiegend rote und gelbe Ampelfarben, nur insgesamt zwei Bundesländer standen in jeweils einer Teilkategorie auf „grün“, waren also zumindest auf einem guten Weg.
Natura 2000 ist das europaweite Schutzgebietssystem aus FFH-Gebieten, die im Rahmen der Faune-Flora-Habitat-Richtlinie 92/43/EWG verabschiedet wurden, und aus Vogelschutzgebieten, die nach der EU-Vogelschutzrichtlinie 79/409/EWG eingerichtet wurden. Deutschland hat derzeit über 4.600 FFH- und 660 Vogelschutzgebiete, die 14 Prozent der Landesfläche ausmachen.
Informationen der EU-Kommission zum Management von Natura 2000 (teilweise auch auf deutsch) gibt es unter http://ec.europa.eu.