Gleistalhänge

Streuobst, Orchideen und Pfingstrosen

Die Gleistalhänge

Lebensraumtypen:
Südexponierte Halbtrockenrasen über Muschelkalk/Oberer Buntsandstein, steiler Felsabhang, Steilhänge mit alten Streuobstanlagen und Gebüschen, Feuchtwiese.

Das macht das Gebiet so interessant:
Das NSG Gleistalhänge liegt in Ostthüringen westlich der Kleinstadt Bürgel im Saale-Holzland-Kreis und besitzt eine Größe von 263 Hektar.

Das Gebiet wird geprägt durch südexponierte Muschelkalkhänge mit ihren Trockenrasen in Steilhanglage und Halbtrockenrasen im Übergangsbereich zum Rötsockel (Oberer Buntsandstein) mit etwas flacherem Relief mit Trockengebüschen, lichten Laubholz- und Kiefernbeständen.

Diese voller Besonnung ausgesetzten Hänge mit ihrem hohen Anteil an orchideenreichen Biotopen gehören zu den wertvollsten Schutzgebieten in Ostthüringen und sind als FFH-Gebiet eingeordnet. Das Areal ist nicht durch Wege erschlossen und nur über Pfade erreichbar. Der NABU-Kreisverband führt seit Jahren deshalb Exkursionen für seine Mitglieder und Naturinteressierte durch. Im Rahmen seiner aktiven Arbeit pflegt der Verband seit 25 Jahren etwa sieben Hektar der wertvollsten Flächen.

Hinzu kommt die Pflege von alten Streuobstlagen, die bereits vor 60 bis 100 Jahren von Privatbesitzern aus den Dörfern Löberschütz, Graitschen und Poxdorf angelegt wurden. Bekannt ist das Gebiet ob seines traditionellen Anbaus von Pfingstrosen als Unternutzung in den Streuobstbeständen, die bis heute in geringem Maße fortgesetzt wird und als wertvolles Kulturgut gilt und zur Erzeugung von Rosenöl (Parfüm) diente. Heute werden nur noch sehr kleine Felder von unter einem Ar bewirtschaftet im Nebenerwerb. Viel Handarbeit ist erforderlich, um erträgliche Ernten zu erzielen.

Durch regelmäßige Pflegearbeiten ist der Entwicklungszustand fast aller Flächen als sehr gut zu bewerten. Die Halbtrockenrasenflächen zeichnen sich durch besonders reiche Orchideenvorkommen, beispielsweise das größte Vorkommen von Dreizähnigem Knabenkraut (Orchis tridentata) in Thüringen und Vorkommen von Blassem Kabenkraut (Orchis pallens) und Purpur-Knabenkraut (Orchis purpurea) sowie mehrere Ragwurzarten, Frauenschuh und ganz allgemein durch eine sehr hohe floristische Vielfalt aus.

Kontakt:
NABU Saale-Holzland-Kreis
Klaus Götze, Jägersdorf 29 a, 07768 Schöps, Tel. 03 64 24-5 46 44
kontakt@buero-goetze.de

Beitrag erstellt am 30. Januar 2007.