8 Hektar junger Eichenwald stehen am Tollensesee zum Verkauf. Genau jetzt zum Fest. Wenn wir sie gemeinsam erwerben, kann er sich zum für alle Zeit ungestörten, artenreichen Urwald entwickeln.
Jetzt spenden!Haselbacher Teiche
Neue Heimat für die Zwergdommel
Die Haselbacher Teiche
Lebensraumtypen:
Eutrophe Teiche mit Verlandungszonen (46 Hektar), Streuobstwiesen, Wegränder mit alten Obstbäumen, extensiv beweidetes Grünland.
Das macht das Gebiet so interessant:
Haselbach liegt im östlichsten Zipfel von Thüringen, ungefähr in der Mitte des Städtedreiecks Leipzig-Gera-Chemnitz. Ein Teil der Teiche liegen bereits auf sächsischem Territorium.
Die Teichlandschaft stammt aus dem 16. Jahrhundert. Mitte des 17. Jahrhunderts, nach dem Ende Dreißigjährigen Krieges, waren die Teiche so ungepflegt und daher verschlammt, dass es fast unmöglich war, darin zu fischen. Eine Decke aus verrottetem Schilf und Wurzelwerk bedeckte an vielen Stellen die Wasseroberfläche. Also entschlossen sich die Bauern der Umgebung, das Schilf aus den Teichen zu entfernen. Wissenschaftler vermuten, dass durch die zusammengetragenen Abfälle die Inseln im Großen See und im Nobitzer Teich entstanden sind.
Durch die jahrzehntelange intensive Bewirtschaftung der Fischteiche sind zahlreiche typische Vogel- und Amphibienarten immer seltener geworden oder kamen sogar überhaupt nicht mehr vor. Der NABU hat nun die Chance, das einst so artenreiche Gebiet durch extensive Bewirtschaftung ökologisch aufzuwerten, damit Rotbauchunke, Laubfrosch, Tafel-, Reiher- und Knäkente wieder zurückkehren.
Seltene Arten:
Inzwischen gibt es an den Teichen schon ein regional bedeutsames Vorkommen des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings - ein Schmetterling, der nach FFH-Richtlinie geschützt ist. Der Tagfalter braucht als Futterpflanze den Wiesenknopf, der bevorzugt auf feuchtem Untergrund wächst.
Nachdem der NABU Altenburger Land den thüringischen Teil des Gebiets gepachtet hatte, gab es 2005 dort die erste Kormoran-Brutkolonie in Thüringen. Von den zeitweise bis zu 16 errichteten Nestern zogen zehn Paare erfolgreich 29 Jungvögel auf. Während der Kormoran in anderen Gebieten nicht oder nur teilweise geduldet wird, da ihm große Schäden an den Fischbeständen von Angel- und Fischereigewässern nachgesagt werden, wird es hier keine Vergrämungs- oder Abschussmaßnahmen geben.
Sehr ermutigend sind auch jüngste Brutzeitbeobachtungen der seltenen Zwergdommel, die eine Brut im Gebiet sehr wahrscheinlich erscheinen lassen. An den Haselbacher Teichen gab es noch bis 1960 regelmäßige Bruten. Mit dem Beginn der intensiven Fischwirtschaft ab etwa 1950 gingen die Bestände in diesem Gebiet immer weiter zurück, bis sie schließlich erloschen.
Haselbacher Teiche | |
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Adresse des Gebiets | 04617 Haselbach |
Bundesland | Thüringen |
Größe in Hektar | 59 Hektar |
Schutzstatus | FFH-Gebiet, Landschaftsschutzgebiet |
Besitzstatus | vom NABU gepachtet |
Ansprechpartner:
NABU Altenburger Land
Mike Jessat
jessat@mauritianum.de