Vom Torfabbau gezeichnet

Die Reukersdorfer Heide

Lebensraumtypen:
Birkengehölz, Nasswiesen, regenerierendes Moor.

Das macht das Gebiet so interessant:
Die Reukersdorfer Heide liegt in der Flöha-Aue im Erzgebirge. Es ist ein weitgehend abgetorftes ehemaliges Moorgebiet - im Erzgebirge werden die meisten Moore als Heide oder auch Haide bezeichnet.

Im 19. Jahrhundert maß die Heide noch mehr als 50 Hektar und die Torfmächtigkeit betrug über drei Meter. Heute sind die Moor- und Regenerationsflächen zusammen nur noch mit 19 Hektar groß, darunter sind sieben Hektar mit einer Torfmächtigkeit über 80 Zentimeter. Der Flächenschwund ist dem Torfabbau und der darauf folgenden intensiven Landwirtschaft in der DDR-Zeit geschuldet.

Seltene Arten:Das Gelände ist infolge des Torfabbaus reliefmäßig stark strukturiert, wobei es sich bei den noch vorhandenen Torflagern um die unteren nährstoffreichen Schichten des früheren Moores handelt. Sie sind von flächigen Wiesenknöterichbeständen bedeckt.

Unterhalb der Stichkanten liegen mineralische Nasswiesen mit Rasenschmiele, Wiesenknöterich, Vielblütiger Binse, Seggen und anderen Arten. In einigen stark vernässten Bereichen gehen die Nasswiesen in Moor-Regenerationsflächen mit Torfmoosen, Schmalblättrigem Wollgras, Sumpfblutauge und Fieberklee über.

Die Birkengehölze erstrecken sich entlang der Torfstichkanten und besitzen in den vernässten Bereichen Bruchwaldcharakter; bemerkenswert ist das Vorkommen von Stieleichen auf dem Bruchtorf oberhalb der Stichkante.

Pflegemaßnahmen:
Die Naturschutzstation Pobershau legte 1996 einen Graben an, der das Moorgebiet seit dem besser mit Wasser versorgt und das schnelle Austrocknen wertvoller Bereiche verhindert.

Der NABU Mittleres Erzgebirge startete 2006 mit zwei Arbeitseinsätzen die Bekämpfung des Riesenbärenklaus. Dieser war mit Gartenabfällen in das Gebiet gelangt und breitet sich nun unkontrolliert aus. Ansonsten unterliegen de Flächen der Sukzession. Hauptsteuerungsmittel in einem solchen Gebiet sind die hydrologischen Verhältnisse. Nach der Fertigstellung des Managementplanes für das FFH-Gebiet "Flöhatal" könnten sich neue Aufgaben und Maßnahmen ergeben.

Kontakt:
NABU-Kreisverband Mittleres Erzgebirge
c/o Naturschutzstation Pobershau, Hinterer Grund 4a, 09496 Pobershau

Beitrag erstellt am 26. Januar 2007.