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Raßnitzer See
Jagen verboten, Eislaufen erlaubt
Der Raßnitzer See
Lebensraumtypen:
See, Gehölze, Uferflächen, Röhrichte, Grünland, eine Streuobstwiese, eine alte Tongrube mit Kopfweiden.
Das macht das Gebiet so interessant:
Der See ist ein Naturparadies aus zweiter Hand. In den 70er Jahren begann der Aushub für die Förderung salzhaltiger Braunkohle. Etwa 20 Jahre lang, bis Anfang der 90er Jahre, beherrschten große Bagger das Gebiet und zerstörten einen Teil der Elster-Luppe-Aue.
Vor Beginn des Braunkohleabbaus gab es Auwald, Feuchtwiesen, Salzwiesen und feuchte Senken. Hinterher glich die Fläche einer öden Mondlandschaft, außerdem war der Grundwasserspiegel für die Bauarbeiten künstlich gesenkt worden. Zur Herstellung ursprünglicher Grundwasserverhältnisse in der Aue und um Amphibien und anderen wasserlebenden Arten Lebensraum zurückzugeben, wurden die Aushublöcher nach Ende des Abbaus über eine Rohrleitung mit Wasser aus der Weißen Elster geflutet. Mittlerweile ist das Grundwasser aber wieder so hoch, dass das nicht mehr nötig ist .
Etwa ein Drittel im Süden des Raßnitzer Sees gehört dem NABU. Dort gibt es flache und steile Ufer, Röhricht, und an Land außerdem noch kleine Gehölze und Grünland.
Seltene Arten, Pflegemaßnahmen:
Da am Raßnitzer See seit einigen Jahren Hunderte Graugänse und im Winter Tausende Saat- und Blessgänse, Steppen-, Silber-, Lach- und Sturmmöwen rasten, besitzt der See eine herausragende Bedeutung für den Vogelschutz. Vom Ufer aus kann außerdem eine große Zahl von Tauch- und Schwimmenten hervorragend beobachtet werden.
Da es im Gebiet verboten ist zu jagen, ist die Fluchtdistanz der Tiere sehr gering. Am Steilufer haben Uferschwalben ihre Brutkolonie, außerdem ziehen Rothalstaucher, Drosselrohrsänger und Schwarzkehlchen ihr Jungen am Raßnitzer See auf. Für Schellenten gibt es am Ufer Nistkästen. Auch der Laubfrosch ist dort wieder heimisch.
Am Südteil des Sees ist es nicht nur verboten, Vögel oder Hasen zu jagen, sondern auch baden, angeln und zelten sind nicht erlaubt. Aber wenn der See im Winter völlig zugefroren ist, darf er gerne als Eislauffläche genutzt werden. Im gesamten Jahr sind sind auch Spaziergänger und Radfahrer sehr willkommen, die das Gebiet vom Weg aus erkunden möchten. Wer von Wallendorf aus ganz um den See herum wandert, findet am nördlichen Teil des Sees, also außerhalb des geschützten Gebiets, auch einen Badestrand.
Raßnitzer See | |
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Adresse des Gebiets | 06258 Schkopau-Raßnitz |
Bundesland | Sachsen-Anhalt |
Größe in Hektar | 310 Hektar |
Schutzstatus | Teil des Landschaftsschutzgebiets Elster-Luppe-Aue, Important Bird Area (IBA) |
Besitzstatus | 100 Hektar im NABU-Eigentum |
Ansprechpartner:
Martin Schulze, NABU Merseburg/Querfurt
schulze.martin@addcom.de
Beitrag erstellt am 30. Januar 2007.