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Auch Hausbesetzer mögen es naturnah
Das Natur- und Vogelschutzgebiet Sangweiher
Lebensraumtypen: Großes Stillgewässer, eingesprengte Tümpel, Feuchtwiesen
In einer Geländemulde in der Nähe von Daun wurden im Mittelalter die beiden durchfließenden Bäche durch einen Damm zu einer gut zehn Hektar großen Wasserfläche aufgestaut. Diese wurde von den Grafen von Daun, später dann von den Kurfürsten von Trier zur Fischzucht genutzt. Nach der Zerstörung des Staudamms im vorletzten Jahrhundert wurde das Gelände landwirtschaftlich als Grünland genutzt. Zahlreiche Entwässerungsgräben wurden zu diesem Zweck angelegt. Die Bedeutung des Gebietes für Pflanzen und Tiere wurde dadurch erheblich reduziert. Ende der 1970er Jahre wurden im Nordwestbereich des Sangweihers drei kleine Fischteiche ausgehoben und eine Fischerhütte errichtet. In diese zog als Hausbesetzer bald ein Sonderling ein, der seine Hunde frei im Gelände laufen ließ und den nordwestlichen Sangweiherbereich in einen Sammelplatz für Schrott und Unrat aller Art verwandelte. Lange Jahre zeigten sich die örtlichen Behörden nicht in der Lage, diese untragbaren Zustände zu beenden.
Ungeachtet dieser Beeinträchtigungen war das Potential des Geländes dennoch deutlich erkennbar. Der NABU begann daher im Jahre 1981, Flächen in dem Gebiet aufzukaufen. 1983 erfolgte die Ausweisung des Gebietes als Naturschutzgebiet. In der Folgezeit kaufte die Kreisverwaltung Daun im Rahmen des Maarprogramms weitere Flächen auf, so dass sich seitdem das gesamte Naturschutzgebiet im Besitz der öffentlichen Hand und des NABU befindet. Als dann 1986 die Behörden die Hütte abreißen ließen und der Sonderling umquartiert worden war, konnten umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt werden.
Entwässerungsgräben wurden verschlossen, die ehemals begradigten Zuflüsse wie auch zwischenzeitlich ausgehobene Fischteiche umgestaltet, mehrere kleine Tümpel in den Außenbereichen angelegt und vor allem - als wichtigste Maßnahme - durch Aufstau wieder eine große Wasserfläche geschaffen. Angrenzende Flächen wurden in den Folgejahren zur Vergrößerung des Naturschutzgebiets vom NABU aufgekauft.
Zwei Beobachtungsstände bieten die Möglichkeit, die Vogelwelt hautnah zu erleben, ohne zu stören. Von der auf einer Anhöhe aufgestellten "NABU-Bank" lässt sich das ganze Geschehen sogar von erhöhter Warte störungsfrei und vor allem sehr bequem überblicken.
Der inzwischen auch als Vogelschutzgebiet ausgewiesene Sangweiher bietet zahlreichen Tierarten ideale Lebensbedingungen. Braunkehlchen, Wiesenpieper, Rohrammer, Raubwürger, Zwerg- und Haubentaucher, Krickente sowie Graureiher sind hier als Beispiele für die Brutvogelarten zu nennen. Neben einigen brütenden Graureiherpaaren wurden bis zu 45 Graureiher bei der Nahrungssuche gezählt. Kormorane besuchen ebenfalls als Nahrungsgäste den Sangweiher, bis zu zwanzig Exemplare konnten festgestellt werden. Fischadler stärken sich hier während des Zuges. Die ausgedehnten Schlickflächen werden von durchziehenden Limikolen genutzt. Der Amphibien- und Libellenreichtum ist enorm. Breitblättriges Wollgras und geflecktes Knabenkraut kommen vor, dazu zahlreiche Binsen- und Seggenarten.
Sangweiher | |
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Adresse des Gebietes | 54552 Schalkenmehren, 54552 Udler |
Bundesland | Rheinland-Pfalz |
Größe | 16 Hektar |
Schutzstatus | Naturschutzgebiet |
Besitzstatus | 10 Hektar NABU-Eigentumsfläche im NSG und angrenzenden Bereichen, Rest öffentliche Hand |
Ansprechpartner:
Sepp Wagner, NABU Daun, Tel. 06573-99836
sepp.wagner@eifelfoerster.de
Beitrag erstellt am 21. Februar 2008.