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Neues Leben im Moor
Das Theikenmeer
Lebensraumtypen:
Hochmoor, Grünland
Das macht das Gebiet so interessant:
Das Theikenmeer und das angrenzende Hochmoor Wehmer Dose gehören zu den herausragenden Naturschätzen Niedersachsens. Das Hochmoor liegt auf dem Hümmling, einem eiszeitlichen Höhenrücken am östlichen Rand des Emstales. Das Kerngebiet steht seit 1936 unter Naturschutz, trotzdem war es bis 1980 quasi tot. Ausgelaugt durch Entwässerung und Torfabbau, überdüngt durch die Gülle auf angrenzendem Ackerland.
Viele typische Moor-Lebewesen hatten keine Lebensgrundlage mehr, da Birken Pfeifengrasflure sie verdrängt hatten. Die ehemals 26 Hektar große Wasserfläche war auf 250 Quadratmeter geschrumpft - das ist weniger als ein Tausendstel. Heute ist das Theikenmeer durch wieder ein artenreicher Lebensraum. Die Renaturierung lief so hervorragend ab, dass es international als Modellprojekt gilt.
Seltene Arten, Einrichtungen für Besucher, Pflegemaßnahmen:
1977 begannen die Planungen für ein Konzept zur Rettung und nachhaltigen Renaturierung des Hochmoores. Langfristiges Ziel ist es, alle Wasserabflüsse zu stauen, damit durch den hohen Wasserspiegel zumindest ein Teil der Birken abstirbt und das Moor wieder wachsen kann. Zentraler Bestandteil dieses Konzeptes war und ist der Erwerb von Flächen. Das verhindert Konflikte mit Landwirten, die eine Vernässung ihrer landwirtschaftlich genutzten Flächen befürchten.
1980 kauften die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) und die Gemeinde Werlte die ersten Flächen. Heute besitzt der NABU 45 Hektar Moor, die mit Hilfe der ZGF erworben wurden. Wenige Flächen müssen noch erworben werden, um mit der Schließung von Entwässerungsgräben einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Hochmoor-Renaturierung zu gehen.
Ziegen und eine Herde der Weißen Gehörnten Moorschnucke sorgen seit 1998 dafür, dass nachwachsende Birken und Pfeifengras dauerhaft klein gehalten werden, damit die typische Fauna und Flora des Hochmoores genügend Licht bekommt und der Boden nicht entwässert wird. Eine große Kreuzotterpopulation hat hier ebenso eine Heimat gefunden wie die streng geschützten Vogelarten Rohrweihe, Sumpfohreule, Neuntöter, Schwarzkehlchen und Ziegenmelker. Auch Sonnentau und Knabenkraut, die mit sehr wenigen Nährstoffen im Boden auskommen, gedeihen gut im Theikenmeer.
Es gibt einige Wege durch das Gebiet und einen Aussichtsturm. Außerdem hat der NABU für Besucher Informationstafeln aufgestellt, auf denen der geschichtliche Wandel und die Artenvielfalt des Naturschutzgebietes dargestellt werden
Theikenmeer | |
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Adresse des Gebiets | zwischen 49757 Werlte und 49751 Sögel |
Bundesland | Niedersachsen |
Größe | 240 Hektar |
Schutzstatus | Naturschutzgebiet |
Besitzstatus | 45 Hektar Eigentum des NABU |
Ansprechpartner:
Manfred Neubert, NABU Werlte/Sögel, Tel. 0 59 51-17 79
Neubert.Manfred@t-online.de
Beitrag erstellt am 7. Februar 2007.