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Wo die Trollblume blüht
Die Feuchtwiesen von Glimmerode
Lebensraumtypen:
Sickerquellen, kleine Mittelgebirgsbäche, temporäre Gewässer und Tümpel, Grünland feuchter bis nasser Standorte, Schutthalden.
Das macht das Gebiet so interessant:
Weit oben im Nordosten Hessens, 25 Kilometer südöstlich von Kassel, liegen im obersten Bereich des Essebachtales die Feuchtwiesen von Glimmerode. 30 Hektar Feuchtwiese, Seggenried, Pfeifengraswiese, magere Wiese und Gehölze werden hier seit 1993 vom NABU betreut. Trockene Haldenstandorte wechseln sich mit feuchten Senken und Kleingewässern ab. In diesem klein strukturierten Wechsel von Biotoptypen hat sich über die Jahre eine hohe Artenvielfalt entwickelt. Im feuchten Klima und den tonreichen Böden konnten sich zahlreiche Bachläufe und Wiesen mit Riesel- und Sickerquellen bilden.
Kernbereich des Gebietes ist ein ausgedehnter Verlandungsbereich in der Mulde des ehemaligen Bergbaugebietes. Es sind zwei kleine Teiche vorhanden, die von einem durchfließenden Bach gespeist werden.
Seltene Arten, Pflegemaßnahmen:
Auf den basenreichen Pfeifengraswiesen im Nordteil des Gebietes kommt in mehreren großen Horsten die Sibirische Schwertlilie vor. Auch für Schmetterlinge und andere Wirbellose haben die Pfeifengraswiesen hohe Bedeutung. Die hessenweit gefährdete Heuschreckenarten Sumpf-Grashüpfer und Kurzflüglige Beißschrecke leben hier. Der Mädesüß-Perlmuttfalter gaukelt zusammen mit dem Rotklee-Bläuling über die blütenreichen Wiesen. Das Bläuling-Weibchen findet dort genügend Rotklee, unter dessen Blüten es seine Eier legt. Auch stark gefährdete Braunkehlchen braucht diesen Wiesentyp für die Aufzucht seiner Jungen. In den Teichen laichen Teichmolch, Grasfrosch und Erdkröte.
Die Vegetation in der Mulde besteht überwiegend aus Großseggenried mit Sumpfsegge, Schnabel- und Rispen-Segge sowie Schilfröhricht. Diese bieten Brutplätze für die Wasserralle. Im Übergang vom Großseggenried zur angrenzenden Feuchtwiese brütet die Bekassine. Neben dem Absenkungsbereich im Zentrum sind große Teile des NABU-Gebietes extensives Grünland. Besonders empfindlich gegenüber Nutzungsintensivierung ist die Trollblume, die auf den Kohldistel-Feuchtwiesen des Gebietes vorkommt.
In den "Feuchtwiesen von Glimmerode" soll die Wiesenlandschaft mit Gehölzinseln als Lebensraum für eine sehr artenreiche Flora und Fauna erhalten und gesichert werden. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den beiden Teichen und dem Verlandungsbereich. Vorrangiges Ziel ist es, die Düngung auf den umliegenden landwirtschaftlichen Flächen zu beschränken und damit den Artenreichtum auf den Flächen zu erhalten und in der Folge eine verbesserte Wasserqualität in den Teichen zu erreichen.
Feuchtwiesen von Glimmerode | |
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Adresse des Gebiets | 37235 Hessisch-Lichtenau |
Bundesland | Hessen |
Größe | 30 Hektar |
Schutzstatus | FFH-Gebiet |
Besitzstatus | 25 Hektar im Eigentum des NABU Hessen |
Kontakt:
NABU Hessen, Friedenstraße 26, 35578 Wetzlar
Tel. 0 64 41-6 79 04-0, Info@NABU-Hessen.de
Beitrag erstellt am 8. Februar 2007.