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Der Köppchensee
Lebensraumtypen:
Wasserflächen, Röhricht, Erlenbruch, Moor, Wiese, Obstbäume, Schutthalde, Staudenfluren und Trockenrasen.
Das macht das Gebiet so interessant:
Der flache, nährstoffreiche und sauerstoffarme Köpchensee im Naturschutzgebiet "Niedermoorwiesen am Tegeler Fließ" ist Mitte des 19. Jahrhunderts durch Torfabbau entstanden. Von 1920 an bis zum Bau der Berliner Mauer wurde ein Teil des Gebietes als Müllkippe genutzt. Die darauf folgenden 40 Jahre lag es im Sperrgebiet der Berliner Mauer.
Das Besondere an dem Gebiet ist das Nebeneinander von Biotopen mit sehr unterschiedlichem Feuchtigkeitsgrad: von See bis Trockenrasen sind alle Stufen vertreten. Auf dem Schutt der ehemaligen Müllkippe hat sich eine interessante Ruderalvegetation gebildet. Das sind Pflanzen, die mit sehr wenig Nährstoffen auskommen und auch auf steinigem Untergrund wie Bahndämmen oder Bauruinen gedeihen. Es gibt auch eine alte Kiesgrube, in der zeitweise Uferschwalben brüteten. Im Nordosten des Gebiets liegen die Waldeckwiesen mit ausgeprägten Niedermoorbereichen.
Seltene Arten, Einrichtungen für Besucher, Pflegemaßnahmen:
Das Gebiet ist Brutplatz und Nahrungsquelle für Insekten und Vögel der offenen Landschaft. Auf den trockenen Flächen gibt es beispielsweise über 150 Solitärbienenarten und viele Wiesen- und Heckenvögel, wie etwa Neuntöter, Goldammer, Raubwürger, Mäusebussard, Rotmilan, Turm- und Baumfalke.
Als Nahrungsgäste sind immer wieder Fischreiher, Fischadler, Eisvogel, Kormoran und Storch zu beobachten. Trotz dieser Fressfeinde gibt es eine große Individuenzahl an Fröschen, Kröten und Ringelnattern. In den Schilfzonen rufen Rohrammer, Teichrohrsänger und Beutelmeise. Brutvögel sind unter anderem Hauben-, Zwerg- und Rothalstaucher und das Teichhuhn.
Seit mehr als zehn Jahren wird das Gebiet am Köpchensee vom NABU, von der Stadt Berlin und Aktiven anderer Vereine betreut. Es gab über 100 Arbeitseinsätze, und mehr als zehn Apfelernten wurden eingebracht. Zwischen einer und sieben Tonnen Äpfel gaben die Bäume jedes Jahr her. Eine Mosterei verarbeitet die Äpfel. Da die Obstbäume Höhlen- und Gebüschbrütern wertvollen Lebensraum bieten, dürfen Besucher die Wiesen unter den Bäumen nur zur Erntezeit im Herbst betreten.
Zur Pflege der Biotope gehört unter anderem, den Steilhang nicht abflachen zu lassen, um die Nistplätze der Uferschwalben zu erhalten. Vor einiger Zeit wurde das Gebiet um die Kiesgrube herum eingezäunt. Nicht nur der Uferschwalben wegen, sondern auch zum Schutz von Erdbienen und Eidechsen. Der Trockenrasen, auf dem diese Tiere leben, muss gemäht und frei von höher wachsenden Sträuchern gehalten werden. Diese würden sonst die charakteristische Magerrasen-Vegetation verdrängen. Da die Pflanzen dieses Lebensraums nicht besonders trittfest sind und viele Kleinstlebewesen darin kriechen, ist auch dieser Bereich für Besucher gesperrt.
Auf den ausgeschilderten Wegen mit vielen Infotafeln aber sind Besucher herzlich willkommen. Es gibt Wege für Fußgänger, Radfahrer und Reiter, außerdem einen schönen Picknickplatz. Angeln und Baden ist allerdings nicht erlaubt, aber nur so kann die Natur so vielfältig bleiben, wie sie sich den Besuchern des Gebiets zeigt.
Köpchensee | |
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Adresse des Gebiets | 12309 Berlin-Pankow |
Bundesland | Berlin |
Größe | 57 Hektar |
Schutzstatus | Teil des NSG "Niedermoorwiesen am Tegeler Fließ" |
Besitzstatus | Eigentum des Landes Berlin |
Kontakt
NABU Berlin, Wollankstraße 4, 13187 Berlin, Tel. 030-9 86 08 37-0
LVBerlin@NABU-Berlin.de
Beitrag erstellt am 13. Februar 2007.