8 Hektar junger Eichenwald stehen am Tollensesee zum Verkauf. Genau jetzt zum Fest. Wenn wir sie gemeinsam erwerben, kann er sich zum für alle Zeit ungestörten, artenreichen Urwald entwickeln.
Jetzt spenden!Pirol und Laubfrosch im Duett
Der Untere See
Das Gebiet wurde 1989 mit einer Größe von 61,5 Hektar als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Die Kernzone und einige Grünlandparzellen nordöstlich davon mit einer Größe von insgesamt 14,1 Hektar befinden sich im Besitz des NABU.
Früher war das Gebiet um den Unteren See ein ausgedehntes Feuchtbiotop, in dem es in den Geländesenken sogar zur Torfbildung kam. Ab 1931 wurde das Feuchtgebiet mittels eines dichten Systems von Abzugsgräben und Drainagen entwässert. Der See verschwand. Die landwirtschaftliche Nutzung lohnte sich aber dennoch nicht und so wurde die Bewirtschaftung wieder aufgegeben. 1970 begann die NABU-Gruppe Vaihingen/Enz Flächen im Bereich des Unteren Sees aufzukaufen. Von Anfang an war beabsichtigt, den früheren See wieder aufzustauen und ein Gebiet zu schaffen, das ausschließlich dem Naturschutz dient.
Das heutige Naturschutzgebiet besteht im Kern aus mehreren zusammenhängenden kleinen und großen Stillgewässern. Es entstand ein Mosaik verschiedener Wasserkörper von unterschiedlicher Tiefe und unterschiedlich geneigten Uferböschungen. Um die Wasserflächen entstanden schnell Großseggenriede und vor allem Röhrichte mit dem Schmalblättrigen Rohrkolben als Besonderheit. In der Kernzone breiten sich inzwischen auch wieder Erlen-Bruchwälder aus. Die Wiesen im Gebiet entwickelten sich zu Feuchtwiesen und Hochstaudenfluren mit seltenen Arten wie dem Fleischfarbenen Knabenkraut oder der Stumpfblütigen Binse.
Damit das Gebiet nicht verbuscht, und sich der Erlen-Bruchwald nicht zu stark ausbreitet, werden die Gebüsche alle paar Jahre gestutzt und ein Teil der Erlen gerodet. Außerdem kümmert sich die NABU-Gruppe um die Wasserablaufschächte. Die Pflege der Wiesenflächen übernimmt ein ortsansässiger Landwirt, mit dem ein Pflegevertrag abgeschlossen wurde. Das vielfältige Strukturmosaik bietet vielen Tierarten Lebensraum darunter der Teich- und Wasserralle, dem Feldschwirl, der Grauammer, dem Neuntöter, dem Pirol, dem Baumfalke, dem Schwarz- und dem Mittelspecht. Unter den Amphibien des Gebiets ist vor allem der Laubfrosch als Besonderheit zu nennen.
Die reizvolle Landschaft des Mettertals ist mit einem Wanderweg erschlossen. 2004 wurden im ganzen Feuchtgebiet Infotafeln aufgestellt, die den Besuchern einen Einblick in die Lebensraumtypen und Arten verschaffen sollen.
NABU Vaihingen/Enz, Lothar Grau, Krümmlingstraße 7, 71665 Vaihingen-Horrheim
Tel. 0 70 42-3 32 77, vorstand@nabu-vaihingen.de
Beitrag erstellt am 14. Februar 2007.