Pilotregionen
Das Comoé Biosphärenreservat, Elfenbeinküste
Das Comoé Biosphärenreservat befindet sich im Nordosten der Elfenbeinküste, nahe den Grenzen zu Ghana und Burkina Faso und ist der größte Nationalpark Westafrikas. Die Fläche des Parks beträgt 11 500 km² und umfasst eine bemerkenswerte Vielfalt an Lebensformen, von unberührten tropischen Galerieregenwäldern bis hin zu geschlossenen und offenen Baum- und Wiesensavannen. Dem Comoé Biosphärenreservat sind vier Schutzstati zugeordnet:
• Nationalpark-Status seit 1968;
• UNESCO Welterbe Standort seit 1983;
• UNESCO-MAB Biosphärenreservat;
• „Important Bird Area“ (für Arten, die auf diese Biome beschränkt/angewiesen sind).
Die steigende Populationsdichte um den Park herum führt zu vielerlei Problemen, wie Wilderei, illegaler Fischfang im Comoé-Fluss oder die Ausweitung der Agrar- und Viehwirtschaft innerhalb des Schutzgebietes. Um diesen Problemen entgegenzuwirken, wurde eine Reihe an Verbesserungen im Parkmanagement angewendet.
„Ich bin Kommandant Roger Kouadio und koordiniere das Management des Comoé Nationalparks. Das AfriBiRds-Projekt stärkt die Kapazitäten der Vertreter, sowohl das Training wie auch die Ausrüstung, und führt eine einfache standardisierte Methodik ein, die für jede Art von Vertreter und an jedem Ort anwendbar ist. Durch das Projekt erfolgt darüber hinaus eine Dokumentation der Beobachtungen in einer Datenbank, die uns hilft, die Entwicklung oder Trends der Vogelpopulationen zu verstehen, Entscheidungen zu treffen und u.a. in den Bereichen Schutz, Umweltbildung, Informationsaustausch und Förderung des Reichtums, im Park zu handeln.“
„Ich bin Dr. Wadja Mathieu Egnankou und steuere die AfriBiRds Aktivitäten an der Elfenbeinküste. Vögel sind direkten anthropogenen Bedrohungen ausgesetzt, die ihre Lebensräume beeinträchtigen. Vögel sind wichtige Arten, die bei der Erhaltung einer florierenden Biodiversität eine tragende Rolle spielen und einer der wichtigsten Gesundheitsindikatoren sind. Das AfriBiRds-Projekt baut vor Ort Kapazitäten auf, um den aktuellen Entwicklungsstatus der Vogelvielfalt und die Ursache der Populationsabnahme besser zu identifizieren, um die angewandten Schutzstrategien besser definieren und ausrichten zu können.“
„Ich bin Dr. Bernard Dibié Ahon, Ornithologe des SoS Fôrets und koordiniere das Monitoring-Team im Comoé Nationalpark. Ich bin verantwortlich für die Sensibilisierung der lokalen Bevölkerung bezüglich des Schutzes von Zugvögeln. Ich trainiere das Monitoring-Team in der Artenbestimmung und der Benutzung einer mobilen Anwendung, um im Feld direkte Onlineaufnahmen zu machen. Außerdem erarbeite und werte ich die regelmäßigen Vogelmonitoring-Kampagnen aus.“
Das Omo Biosphärenreservat, Nigeria
Das Omo Waldreservat befindet sich in Ijebu, im Süden Nigerias und umfasst eine Fläche von insgesamt 1.306 km². Omo bietet einen Raum für tropische Feuchtwälder, einschließlich trockener immergrüner Mischlaubwälder im Norden und feuchter immergrüner Wälder im Süden.
Omo bietet einen Raum für über 504 Pflanzen-, 42 Säugetier-, 15 Reptilien- und 110 Vogelarten, die 38 Vogelfamilien umschließen. Insgesamt wurden 494 Vogelarten in dem Park registriert, darunter fünf Arten, die weltweit für den Naturschutz von Bedeutung sind.
Dem Omo Biosphärenreservat sind drei Schutzstati zugeordnet:
• „Strict Forest Reserve“ (4,60 km²) seit 1977;
• UNESCO-MAB Biosphärenreservat seit 1977;
• „Important Bird Area“ für Arten, die auf diese Biome beschränkt/angewiesen bzw. als weltweit gefährdete Arten mit sehr hohem Gefährdungsscore kategorisiert sind.
Unkontrollierte Nutzung natürlicher Ressourcen zur Bereitstellung von Brennholz, Futtermitteln sowie Jagd- und Fischereiprodukten sind die größten Bedrohungen, die die Waldstruktur, die Artenzusammensetzung, die genetische Vielfalt und die Habitate im Omo Biosphärenreservat verändern. Zu weiteren Bedrohungen gehören die Ausweitung menschlicher Siedlungen, die Monokultur-Bewirtschaftung sowie die Desertifikation.
„Ich bin Dr. Stella Egbe, ich bin Ornithologin und koordiniere das Monitoring-Team des Omo Waldreservats. Ich organisiere die Beobachtungen im Feld, sodass das AfriBiRds-Monitoringprotokoll erfüllt wird. Außerdem leite ich sowohl die Berichterstattung und Analyse der Ergebnisse, als auch Veranstaltungen zur Bewusstseinssteigerung für den Vogelschutz an umliegenden Schulen und Gemeinden.“
„Ich bin Dr. Joseph Onoja und steuere die nigerianischen Aktivitäten im AfriBiRds-Projekt. AfriBiRds wird uns helfen, die Populationsentwicklung der Arten, die aus Europa kommen und solcher, die ganzjährig hier sind, zu ermitteln. Diese Entwicklung wird uns wiederum helfen, zu verstehen, ob sich die Populationen vergrößern oder verkleinern. Falls sie ansteigen, werden wir die Bemühungen beibehalten; wohingegen wir im Fall einer Verkleinerung Maßnahmen zur Verbesserung ihres Wohlbefindens ergreifen werden.“
„Ich bin Dr. Tayo Oyelow und leite das Management des Omo Biosphärenreservats. Der natürliche Wald ist das wichtigste Areal für den Vogelschutz. Das Omo Biosphärenreservat steht für die Steigerung der Vogelvielfalt und die Unterstützung der Pflanzenbestäubung. AfriBiRds verstärkt nationale und internationale Kooperationen und ermöglicht eine effektive Kommunikation zwischen den Vogelschutzinitiativen.“
AfriBiRds Auswahlverfahren der Standorte
Die afrikanischen Biosphärenreservate wurden 2017 untersucht, um einen aktuellen Stand im Vogelmonitoring und –schutz im Rahmen des UNESCO-Netzwerkes zu ermitteln. Die Auswahl basierte auf einem gewichteten multikriteriellen Abschlussranking, unter Berücksichtigung der Umfrageergebnisse. Die am besten bewerteten Biosphärenreservate von französisch- und englischsprachigen Ländern wurden ausgewählt.
Mehr Informationen zum AfriBiRds Survey und zum Auswahlverfahren entnehmen Sie dem Teil IV des AfriBiRds Abschlussberichts hier:
AfriBiRds Survey Template auf Englisch
AfriBiRds Survey Template auf Französisch
Der AfriBiRds Abschlussbericht ist unter folgendem Link ab September 2019 auf Englisch abrufbar.
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In Kooperation mit BirdLife hat der NABU das AfriBiRds-Projekt ins Leben gerufen. Afrikanische Biosphärenreservate sollen dabei untersützt werden, ein effektives Vogelmonitoringsystem zu etablieren und das Bewusstsein für den Vogelschutz zu stärken. Mehr →
Das Projekt zielt auf die Entwicklung und Umsetzung eines Pilotprojekts zum Langzeitmonitoring von Vogelpopulationen, insbesondere paläarktischer Zugvögel, in afrikanischen Biosphärenreservaten, um als Vorlage zur Anwendung in anderen Biosphärenreservaten und dem weiteren Umland zu dienen. Mehr →
Die AfriBiRds Monitoring-Toolbox ist ein frei verfügbares Onlinemodul. Die Dokumente helfen Aktiven bei ihrer Arbeit im Feld, sie erläutern das Monitoring als wichtige Maßnahme im Naturschutz und erklären den Aufbau und die Nutzung eines Monitoring Schemas. Mehr →
Beim Projekt AfriBiRds arbeiten der NABU und BirdLife eng mit dem UNESCO-Weltnetz der Biosphärenreservate sowie dem BirdLife-Partnernetzwerk für Vogelschutz zusammen. Die engagierten Mitarbeiter, Partner und Unterstützer des Projektes stellen sich vor. Mehr →
Hier stellen wir verschiedene Projektmaterialien zum Download zur Verfügung rund um das Thema Vogelschutzaktivitäten. Auch Monitoring-Unterlagen oder Leitfäden zu speziellen Themen, Veranstaltungstermine und Publikationen und weitere Infos erhalten Sie hier. Mehr →