Der richtige Winter mit langen Frostperioden und geschlossener Schneedecke beginnt oft erst Ende Dezember - Foto: Helge May
Weiße oder grüne Weihnacht?
Krähenschwärme und Efeufrüchte: die NABU-Naturtipps für Dezember
Nicht selten gibt es statt der viel besungenen weißen eher eine grüne Weihnacht mit milden, sonnigen Tagen. Manchmal blühen sogar einige vorwitzige Gänseblümchen im Rasen und die Wintermücken tanzen im Sonnenlicht. Der richtige Winter mit langen Frostperioden und geschlossener Schneedecke folgt oft erst Ende Dezember und im Januar.
In Städten wie in der Flur trifft man auf größere Vogelschwärme. Lärmende Wacholder- und Rotdrosseln suchen in Hecken und Gehölzen nach Früchten, Erlenzeisige quietschen in den Baumkronen der Erlen und knabbern an den Samenständen, Buch-, Berg- und Grünfinken interessieren sich für Samenkörner aller Art. Zur Mittwinterzeit versammeln sich die größten Krähen- und Dohlentrupps um tags auf Feldern nach Nahrung zu suchen und nachts gemeinsam in Baumgruppen zu übernachten. Auffällig ist der Zuzug der Saatkrähen, die sich oft mit Dohlen und Rabenkrähen vergesellschaften. Die nordischen Saatkrähen überwintern in Süddeutschland am Südwestrand ihres Verbreitungsgebietes und sind am auffällig weißen Schnabelansatz erkennbar.
Augen auf: Wintergäste
Bei Seidenschwänzen gibt es nur entweder oder: Entweder sind sie da oder eben nicht. Die Heimat dieser hübschen Vögel liegt in den fernen Fichten- und Birkenwäldern der nordasiatischen Taiga. Diese verlassen sie nur, wenn es dort zu wenig Beerennahrung gibt. Dann gelangen die hübsch gezeichneten, etwa starengroßen Vögel auf der Suche nach Nahrung auch zu uns. Äpfel und Beeren, besonders von Misteln, mögen sie gern, drum fallen Seidenschwänze in Schwärmen gern auf Streuobstwiesen ein und mischen sich dann auch unter Wacholderdrosseln. Halten Sie nun auch Ausschau nach weiteren Wintergästen aus dem hohen Norden: Saatkrähen auf abgeernteten Feldern, Lachmöwen, Gänsesäger, Singschwäne und Schellenten an Gewässern, Bergfinken in Gärten und Buchenwäldern.
Beim Spaziergang lohnt sich ein Blick in die blattlosen Bäume. Viele Vogelnester sind nun leicht aufzuspüren. Man erkennt, welche Astgabeln den Vögeln besonders willkommen waren und mit etwas Übung lassen sich die Bewohner benennen. Drosselnester sind zum Beispiel mit Lehm ausgekleidet.
Trotz Winterwetter ist botanisch einiges geboten: Bäume und Sträucher können jetzt an ihren Rinden und Knospen bestimmt werden, die diesjährigen Efeufrüchte hängen grün an den Pflanzen und werden bis Februar reif und schwarz und die als Christrose bekannte Schwarze Nieswurz blüht in Gärten und an Waldrändern. Schneidet man am Barbaratag (4.12.) Forsythien- oder andere Zweige und stellt sie in eine Vase, bekommt man zu Weihnachten einen Hauch von Frühling ins Zimmer.
Wer zu Weihnachten ein Blütenwunder erleben möchte, sollte zum Barbaratag am 4. Dezember im Garten ein paar Zweige vom Kirschbaum schneiden und in eine Vase stellen. Mit genügend frischem Wasser öffnen sich die Blütenknospen dann genau am Weihnachtsmorgen. Mehr →
Wer Hagebutten, Berberitzen oder Schlehen zu früh erntet, wird daran keine Freude haben. Die Früchte schützen sich mit unangenehm schmeckenden Gerb- und Bitterstoffen. Erst die Einwirkung von Frost macht das Wildobst genießbar. Mehr →
Auch im Winter lässt sich Natur erleben, ob nun Schnee liegt oder nicht. Die winterliche Natur hat sogar ihre Vorteile. Zum Beispiel stehen unsere Laubgehölze jetzt nackt in der Landschaft und gewähren ohne störendes Blattwerk freien Blick in Äste und Kronen. NABU und naturgucker.de rufen zum „Wintermonitoring“ von Misteln und Nestern auf. Mehr →
Jedes Kind kennt den Efeu. Er wächst in fast jedem Garten; in der Großstadt wie auf dem Dorf bedeckt er Mauern oder klettert an Bäumen hinauf. Kaum jemand allerdings weiß, dass Efeu heilende Wirkung hat, Schmerzen lindert und die Atemwege frei macht. Mehr →
Im Winterhalbjahr gilt der Seidenschwanz als Invasionsvogel mit sehr stark schwankenden Zahlen. Das oft gehäufte Auftreten von Seidenschwänzen im Herbst wird als Vorbote für einen kommenden strengen Winter bei uns gewertet, im Mittelalter hingegen hieß er „Pestvogel“. Mehr →
Bestes Unterscheidungsmerkmal der Saatkrähe ist der unbefiederte, grau-weiße Ansatz des schlanken, spitzen Schnabels. Rabenkrähen besitzen dagegen einen schwarzen Schnabel. Jungen Saatkrähen fehlt die unbefiederte Hautpartie, was sie leichter verwechselbar macht. Mehr →
Im Winter ruht die Natur weitgehend. Doch manche Pflanzen zeigen sich gerade jetzt von ihrer schönsten Seite und lassen sich auch durch Schnee und Frost höchstens zeitweise vom Blühen abhalten. Wir stellen die schönsten Winterblüher unter den Zier- und Wildpflanzen vor. Mehr →
Der NABU bittet Gartenbesitzer, jetzt keine Nistkästen mehr zu säubern und natürliche Winterquartiere im Garten von Aufräumarbeiten zu verschonen. Dafür ist jetzt ein guter Zeitpunkt Nistkästen zu bauen oder aufzuhängen. Mehr →