Mit den ersten Blüten ziehen auch die Schmetterlinge wieder in den Garten ein. Hier ein Tagpfauenauge. - Foto: Helge May
Frühling in vollen Zügen
Die NABU-Naturtipps für den Monat April
Frühmorgens weckt uns ein vielstimmiges Vogelkonzert: Amsel, Hausrotschwanz, Zilpzalp und andere gefiederte Pavarottis singen aus voller Kehle und ersetzen den Wecker. Rauch- und Mehlschwalben kommen zurück, Ende April die ersten Mauersegler. Viele Rasenflächen überzieht das Wiesenschaumkraut mit einem zartrosa Teppich, am Bachufer blühen sattgelb die Sumpfdotterblumen. Kleiner Fuchs, Tagpfauenauge und der weiß-orange Aurorafalter gaukeln durch den Garten und Winterschläfer wie die Haselmaus erwachen.
In Gärten, Grünanlagen und Wäldern hört man im April häufig das Lied des Rotkehlchens. Der wehmütige, perlende Gesang ist ebenso unverwechselbar wie die rote Kehle dieses Singvogels.
Tipp: Vogeltränke bauen
An einer Vogeltränke herrscht das ganze Jahr über ein Kommen und Gehen – eine tolle Gelegenheit für einzigartige Beobachtungen. Eine Vogeltränke ist eine flache, raue Schale mit sanft ansteigenden Wänden, die in der Mitte acht bis neun Zentimeter tief ist. Sie können Sie im Handel erstehen, eine Schale oder einen Blumenuntersetzer umfunktionieren oder aus Ton oder Mörtel selber bauen. Ein größerer Stein kommt als Insel in die Mitte. Stellen Sie die Vogeltränke an einer gut einsehbaren Stelle auf, damit keine Katze die Badegäste überrascht. Ein Baum in der Nähe ist gut, dort trocknen sich die Vögel nach dem Bad.
So grenzt das Männchen sein Brutrevier mit einem „akustischen Zaun“ ab und lockt ein Weibchen an. Hören Sie sich die Strophe auf einer Vogelstimmen-CD an und versuchen Sie sie draußen wieder zu erkennen. Singende Rotkehlchen sitzen oft auf Singwarten wie Büschen oder Tannenspitzen. Die Nester werden gerne am Boden angelegt. Geht man regelmäßig in einem Gebiet beobachten, zum Beispiel in einem Park, kann man singende oder beobachtete Rotkehlchen in eine Landkarte eintragen und herausfinden, wie viele Brutreviere es gibt und wo ihre Grenzen liegen.
Artenschutztipp April
Den rückkehrenden Schwalben fehlt es angesichts zunehmender Asphaltierung oft an Nestbaumaterial. Eine regelmäßig feucht gehaltene Lehmpfütze kann dem Mangel abhelfen. Für frei brütende Singvögel lassen sich in Büschen mehrere Äste zu sogenannten Nistquirlen zusammenbinden, für Amphibien morsche Holzstücke als Verstecke auslegen.
Die leuchtend rote Brust hat wichtige Funktionen bei der Balz. Revierinhaber attackieren manchmal alles Rote im Revier, weil sie einen Nebenbuhler darin zu erkennen glauben. Die Reaktion lässt sich nicht nur durch Reviernachbarn sondern auch ein Büschel roter Federn oder mit roten Gummistiefeln auslösen. Im Garten erscheinen Rotkehlchen oft sehr zutraulich und nähern sich dem arbeitenden Gärtner bis auf wenige zehn Zentimeter. Der Grund für dieses Verhalten ist einfach: Wo gearbeitet oder gar umgegraben wird kommen Bodenlebewesen wie Regenwürmer und andere Leckerbissen zu tage und auf die hat es der kleine Sänger abgesehen.
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Obstbäume in der Reihenfolge der Blüte (je nach Sorte gibt es aber zeitliche Überschneidungen): Die Pflaumen und Zwetschgen machen meist den Anfang. - Foto: Helge May
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Die Kirschen kommen als nächstes. - Foto: Helge May
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Die Birne ist ein frühblühendes Kernobst. - Foto: Helge May
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Der Apfel blüht in dieser Reihe als letzte Obstart. - Foto: Helge May
Für Frühlingsspaziergänge sind Obstwiesen ein lohnendes Ziel, denn jetzt beginnen die Kirsch-, Birnen- und Apfelbäume zu blühen. Unzählige kleine weiße oder rosa Blüten öffnen sich und verleihen den Bäumen für kurze Zeit einen besonderen Reiz. Wie die Welle im Fußballstadion schwappt die Blüte der Apfelbäume über unseren Kontinent. Europa erblüht in 80 Tagen. Es beginnt Ende März/Anfang April in Südspanien, setzt sich Mitte April über Westeuropa fort (in milden, immer mehr vom Klimawandel gezeichneten Jahren schon ab Ende März), erreicht um den 10. Mai Nordosteuropa und endet Ende Mai in Südskandinavien. Komplettiert wird das Naturschauspiel durch eine interessante Tierwelt: In Obstbaumbeständen sind Bunt- und Grünspecht, Wendehals, Gartenrotschwanz, Steinkauz und Siebenschläfer zu Hause.
Unter den Tagfaltern dominieren im April zunächst Zitronenfalter, C-Falter und Tagpfauenauge, die alle als ausgewachsene Schmetterlinge überwintert haben. Bald gesellen sich von den häufigen Arten noch Grünader-Weißling und Aurorafalter hinzu. Beide sind regelmäßig an Knoblauchsrauke und Wiesenschaumkraut zu finden. Mehr →
Was ist dran am Insektensterben und wie hat sich der Winter auf die Bestände ausgewirkt? Anhand leicht zu erkennender Schmetterlingsarten wie Admiral, Aurorafalter und Kleiner Fuchs sammelt das NABU|naturgucker-Monitoring „Frühe Falter“ hierzu Daten. Mehr →
Offene Blüten mit fünf weißen Blütenblättern. Mit dieser Beschreibung kommt man beim Frühlingsspaziergang leider nicht sehr weit. Dass zahlreiche Gehölze genau nach diesem Muster verfahren, hat zwei Gründe: Das strahlende Weiß lockt erfolgreich Bestäuber-Insekten an und viele der Arten sind eng miteinander verwandt. Mehr →
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