Sobald Schnee und Eis verschwinden, beginnen die Kohlmeisen mit der Balz. - Foto: Frank Derer
Erste Blüten und Beginn der Balz
Die NABU-Naturtipps für den Monat Februar
Im Wintermonat Februar ist der Frühling bereits zu ahnen: Sobald der frostige Griff des Winters nur ein wenig nachlässt, beginnen im sogenannten Vorfrühling die ersten Blau- und Kohlmeisen zu balzen, die Pollensaison eröffnet die Erlen- und Haselnussblüte und Kammmolche, Gras- und Springfrösche machen sich auf zu ihren Laichgewässern. Kehren Frost und Schnee zurück, sitzen die Lurche mitunter in eisigem Wasser zwischen Eisschollen.
In der angenehmen Mittagssonne genießen Amseln auf Baumwipfeln Wärme und tanken wie sonnenhungrige Skitouristen Licht, daneben baden Blaumeisen mit rudernden Flügelbewegungen im Schnee auf Tannenzweigen. Solange Pfützen und Vogeltränken gefroren sind, picken Vögel Schnee auf anstatt zu trinken.
Tipp: Nahrung für Zugvögel
Insekten sind wichtige Mitglieder der Nahrungsketten. Ohne Insekten kämen vermutlich auch die meisten Zugvögel nicht zum Brüten zu uns zurück, sondern würden gleich ganz in ihren Überwinterungsgebieten bleiben … Zum Erhalt einer vielfältigen Insektenwelt können Sie zum Beispiel Insektenhotels anbieten. Diese Hotels sind leicht selbst gebaut: Sie bohren zwei bis zehn Millimeter starke Löcher horizontal in einen Hartholzblock, füllen Stroh in einen hochkant aufgestellten Holzkasten oder stapeln Äste und Reisig locker auf – fertig sind die Wohnungen für Insekten.
Die ersten Kurzstreckenzieher wie Stare kehren in ihre Brutgebiete zurück. Mitten in der Stadt fallen sie abends zum Schlafen in efeuberankte Mauern ein und pfeifen, quietschen und schwatzen dort die halbe Nacht. Einige Vogelarten nutzen den Februar bereits zur Brut. Im Gebirge sitzen die ersten Kolkraben und Bartgeier auf den Eiern und im Tiefland balzen schon Schleiereule und Waldkauz.
Als eine der häufigsten Eulenarten sind Waldkäuze weit verbreitet und bewohnen neben Wäldern auch Parkanlagen und Friedhöfe. Die braune Eule mit dem großen runden Gesicht und etwa einem Meter Spannweite hat einen langen Speiseplan. Neben Mäusen, anderen Kleinsäugern, Fröschen, Regenwürmern und Fischen, die allesamt vorwiegend im Sommer erbeutet werden, kann sie im Winter auf Kleinvögel umstellen, die abends am Schlafplatz erbeutet werden. In Städten sind das vor allem Tauben, Grünfinken, Amseln und Sperlinge. Das ganzjährig gute Nahrungsangebot ermöglicht Waldkäuzen bereits im Vorfrühling zu brüten oder zumindest zu balzen.
In der Abenddämmerung kann man in Parks, Friedhöfen oder am Waldrand schon von weitem den schaurig-schönen Ruf des Waldkauzmännchens hören. Sie haben ihn bestimmt schon in einem alten Kriminalfilm gehört: Jedes mal, wenn ein vom Nebel umwabertes Schloss bei Vollmond zu sehen ist, erklingt als Hintergrundmusik ein unheimlicher Eulenruf. In den meisten Fällen wird dann der Balzruf des Waldkauzes eingeblendet, mit dem der Kauz um sein Weibchen wirbt.
Die Zeit langer Winternächte geht im Februar zu Ende, zu Lichtmess (2. Februar) scheint die Sonne bereits wieder bis fast halb sechs Uhr abends. Viele Regionen feiern im Februar das Ende der kalten, harten Jahreszeit mit alten Fastnachtsbräuchen.
Mit den Sonnenstrahlen strecken die ersten Frühblüher ihre Blütenköpfe hervor, die bei früh fliegenden Bienen und Hummeln als willkommene Pollenspender hoch im Kurs stehen. Die gelben Blütensterne des Winterlings stehen jetzt oft zu Hunderten in Vorgärten, daneben Schneeglöckchen, Krokusse und an Wegrändern blüht der Huflattich.
Artenschutztipps Februar
Jetzt ist noch ausreichend Zeit, Nistkästen zu reparieren oder neue Nisthilfen anzubringen, denn bereits im März beginnt die Brutzeit vieler höhlenbrütender Singvögel. Im Gartenteich kann man die Wasserpflanzen auslichten.
Fast jedes Fleckchen unbedeckter Erde an Wegrändern, Böschungen und Dämmen besiedelt der Huflattich als Pionier. Nach den Insekten profitieren Vögel von seinen weißen Samenständen. Schauen Sie genau hin: Erst nach den gelben, nach Honig duftenden Blüten erscheinen die handtellergroßen, herzförmigen Blätter. Sie sind leicht an ihrem mehltauartigen Überzug erkennbar.
Huflattich ist eine Heilpflanze. Hustentees, Halspastillen und Rachenbonbons enthalten seine Wirkstoffe. Dazu werden die Blätter im Mai und Juni gesammelt und getrocknet. Aus den jungen, nussig schmeckenden Blättern lässt sich ein leckeres Gemüse zubereiten. Huflattich sollte aber wegen schädlicher Nebenwirkungen nicht in größeren Mengen verzehrt und nicht dauerhaft als Heilmittel eingenommen werden.
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