Juli 2022: Hase im Mohn - Foto: Susanne Großnick
Totengräber für den Neuanfang
Das NABU-Naturfoto des Monats Juli
In unserer heimischen Tierwelt gibt es immer wieder faszinierende Dinge zu beobachten. Während uns bei Vögeln und Säugetieren viele Abläufe vertraut sind, passiert bei den kleineren Insekten vieles im Verborgenen. Naturfotograf Thomas Kirchen konnte spannende Aufnahmen der Kirbys Heuschreckenjäger-Grabwespe machen, die in Deutschland erstmals im Jahr 2020 nachgewiesen werden konnte. Zu unserem Naturfoto des Monats Juli schreibt er folgendes:
„Mit vibrierenden Mandibeln gräbt die nur 13 bis 18 Millimeter große Kirbys Heuschreckenjäger-Grabwespe (Prionyx kirbii) ihre Niststätte. In einem geschickten und effizienten Tanz aus Präzision und Kraft transportiert sie den Sand in kleinen Klumpen aus dem Nest. Dazu geht sie immer wieder vorwärts in die Röhre, wo sie für einige Sekunden verschwindet und dann mit einer Kugel aus Sandkristallen wieder herauskommt. Diese Sandkugeln hat die Wespe mit den Vorderbeinen fest im Griff. Sie entledigt sich der Kugeln, indem sie sie etwa zehn Zentimeter entfernt im Halbkreis rund um die Röhre nach hinten schmeißt. Auf diese Weise schafft es die Wespe, die Röhre nach und nach zu vertiefen. Dabei müssen anscheinend bestimmte Wetter und Temperaturverhältnisse gegeben sein, damit der Sand weder zu fest noch zu locker ist. Sobald die Niststätte ausgehoben ist, beginnt das Weibchen damit, Heuschrecken zu jagen. Ihre Opfer werden dabei von ihr betäubt und anschließend in die Niströhre geschleppt, wo sie ihrem Nachwuchs als Nahrung dienen. Ein grausames Schicksal, das gleichzeitig den ewigen Kreislauf des Lebens in der Natur verdeutlicht.“
Daten zum Foto:
- Kamera: Canon EOS R5
- Brennweite: 324mm
- Belichtungszeit: 1/320 sek.
- Blende: f/9
- ISO: 1600
- Zubehör: Canon 500D Nahlinse
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