Leben unter Totholz

Das NABU-Naturfoto des Monats November

Unter Totholz verbirgt sich viel Leben, mit dem bloßen Auge aber meist nicht zu erkennen. Dem Nachwuchsfotografen Alexis Tinker-Tsavalas ist dennoch eine beeindruckende Aufnahme eines Kugelspringers gelungen, für die er nun mit dem renommiertesten Naturfoto-Preis ausgezeichnet worden ist.

Das Bild zeigt eine Makroaufnahme eines Kugelspringers mit einem Schleimpilz-Fruchtkörper.

Für diese Aufnahme eines Kugelspringers und eines Schleimpilz-Fruchtkörpers hat Alexis Tinker-Tsavalas die diesjährige „Young Wildlife Photographer of the Year 2024“-Auszeichnung erhalten.

Um faszinierende Lebewesen zu entdecken, muss man nicht an entlegene Orte fahren, wie Alexis Tinker-Tsavalas aus Berlin eindrucksvoll zeigt. Mit seinem Foto „Leben unter Totholz“ hat der 17-Jährige diesen Herbst die Auszeichnung Young Wildlife Photographer of the Year 2024 gewonnen.

Der Preis wird jährlich vom Natural History Museum in London vergeben und gilt als der renommierteste Naturfotowettbewerb der Welt – quasi der „Oskar der Naturfotografie“. Diese besondere Aufnahme vom herbstlichen Waldboden ist deshalb unser Bild des Monats November.

Alexis schreibt dazu folgendes:

„Diese kleine Szene entdeckte ich im Herbst unter einem toten Baumstamm im Wald: ein Kugelspringer (Dicyrtoma fusca) und ein Fruchtkörper eines Schleimpilzes. Beide sind unter zwei Millimeter groß, spielen aber eine unglaublich wichtige Rolle in verschiedenen Ökosystemen. Sie tragen zur Zersetzung von Böden bei, sind eine wichtige Futterquelle für zahlreiche andere Kleintiere und noch viel mehr.

Sowohl Kugelspringer als auch Schleimpilze gehören schon lange zu meinen Lieblingssubjekten. Beide in einem Bild einzufangen ist aber eine sehr seltene Chance. Als ich ein Stück Totholz umdrehte, entdeckte ich zuerst nur den Schleimpilz mit vielen Fruchtkörpern, beim näheren Hinschauen erkannte ich aber einen Kugelspringer dazwischen. Ich wusste, dass ich schnell fotografieren musste, da Kugelspringer, wie der Name schon verrät, sehr schnell wegspringen können. Mit einer Technik namens Focus Stacking kombinierte ich 36 Einzelfotos, um ein Endergebnis mit größerer Tiefenschärfe zu bekommen.

Ich liebe solche Makrofotografie, weil ich damit etwas zeigen kann, was sehr wenige Menschen sehen können. Und hoffentlich auch etwas dazu beitragen kann, dass mehr Menschen von diesen wichtigen und faszinierenden Bodenbewohnern erfahren.“

Daten zum Foto: