Wolfsspuren in der Oberlausitz - Foto: NABU/Markus Bathen
Tierspuren in Eis und Schnee
Welche Abdrücke gehören zu wem?
Die Amsel
Die Amsel hat vier schmale Zehen, drei sind nach vorn, eine nach hinten ausgerichtet. Je nach Fortbewegungsform – hüpfen oder laufen – liegen die Spuren nebeneinander oder versetzt.
Der Fuchs
Der Pfotenabdruck des Fuchses zeigt einen Hauptballen, vier Zehenballen und vier Krallenabdrücke, die deutlich erkennbar sind. Sie sind mit rund fünf Zentimetern Länge und vier Zentimetern Breite recht groß und rundlich oval. Die Abdrücke liegen alle hintereinander in einer Linie.
Das Eichhörnchen
Eichhörnchen haben an den Vorderpfoten vier, an den Hinterpfoten fünf Zehen. Die Abrücke messen circa vier Zentimeter vorn und fünf Zentimeter hinten und lassen die Krallen gut erkennen. Da Eichhörnchen ihre Hinterläufer vor die Vorderläufe setzen, sind die größeren Abdrücke vorn.
Der Igel
Der Igel hat mit circa zwei Zentimetern Länge sehr kleine Fußabdrücke. Sichtbar sind fünf Zehen an den Vorder- und Hinterpfoten, manchmal lassen sich nur vier erkennen. Da der Igel Winterschlaf hält, findet man seine Spuren normalerweise nicht im Schnee.
Die Krähe
Bei der Krähe befinden sich Mittel- und Seitenzehe in einem spitzen Winkel. Auch die Hinterzehe ist gut sichtbar. Die Abdrücke sind einwärts gedreht etwa fünf Zentimeter breit und sieben Zentimeter lang.
Der Feldhase
Die Spur des Feldhasen ist nicht schwer zu identifizieren. Er setzt die längeren Hinterläufe vor die kürzeren Vorderläufe. Die Abdrücke der Vorderpfoten sind hinten hintereinander, die Abdrücke der Hinterpfoten vorne nebeneinander.
Der Dachs
Die Pfoten des Dachses haben einen Hauptballen, fünf im Halbkreis angeordnete Zehenballen und fünf dicke Krallen. Insgesamt sind die Pfotenabdrücke rund sieben Zentimeter lang und bis zu fünf Zentimeter breit. Im Winter sieht man sie allerdings selten, denn Dachse halten Winterruhe.
Die Stockente
Entenspuren sind dank der Schwimmhäute nicht schwer zu erkennen. Die Stockente hat drei Zehen, die mittlere Zehe ist am längsten und misst fünf bis sechs Zentimeter. Die beiden äußeren Zehen sind kürzer und leicht nach innen gebogen.
Der Biber
Der Biber hinterlässt charakteristische Spuren im Schnee, denn er hat Schwimmhäute zwischen seinen fünf Zehen. Die Größe entspricht in etwa die einer menschlichen Hand.
Das Wildschwein
Da das Wildschwein ein Paarhufer ist, ähneln die Fußabdrücke denen von Reh und Hirsch. Bei Wildschweinen sind jedoch am hinteren Ende der Spur zwei zusätzliche Vertiefungen sichtbar, die von den Zehen oberhalb des Fußes, den sogenannten Afterklauen, stammen. Wildschweinspuren sind mit bis zu 12 Zentimetern zudem fast doppelt so lang wie die eines Rehs.
Der Waschbär
Pfotenabdrücke vom Waschbären erinnern an eine sehr kleine Hand: Die Zehen sind recht lang und fingerartig, die Spuren haben meist voneinander gespreizte Zehen, die mit den Mittelhandballen verbunden sind. Vorderpfoten sind vier bis acht Zentimeter, Hinterpfoten fünf bis zehn Zentimeter groß.
Das Reh
Rehe sind Paarhufer und das zeigt sich an den Spuren sehr gut: Zwei längliche Abdrücke, die vorne spitz zulaufen und sich fast berühren, also hufähnlich und oval aussehen. Die Abdrücke haben eine Länge von etwa vier bis fünf Zentimetern und ist etwa drei Zentimeter breit, die Schritte sind versetzt.
Der Rothirsch
Hirsche hinterlassen ähnliche Spuren wie Rehe, auch sie sind Paarhufer. Die Hufabdrücke sind aber deutlich größer und messen circa sechs bis neun Zentimeter in der Länge und vier bis sieben Zentimeter in der Breite.
Der Wolf
Wenn Wölfe lange Distanzen zurücklegen, sehen ihre Spuren oft so aus. Diesen Gang nennt man den „geschnürten Trab“, der ist besonders energiesparend. Aber auch andere Spurbilder sind möglich.
So geht’s: Klicken Sie auf die Spuren und erfahren Sie, wer sich hinter den Abdrücken verbirgt.
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