Wiedervernässung im russischen Taldom
Lebensraum schützen und Torfbrände verhindern
In den Moorlandschaften im rund 80 Kilometer nördlich von Moskau gelegenen Taldom wurden zur Entwässerung tiefe Gräben und ein langes Rohrsystem (Drainagen) angelegt, die das Wasser aus dem Moor leiten. Der Grundwasserspiegel in der Region dadurch immer weiter abgesunken. Die trockengelegten Moorflächen haben immer weniger Wasser gespeichert und in hohem Maß Kohlendioxid freigesetzt. Zusätzlich war die Gefahr von Torfbränden, bei denen nicht nur enorme Mengen des Treibhausgases, sondern auch schädliche Rußpartikel freigesetzt werden, allgegenwärtig – eine extreme Gesundheitsgefährdung für die Bevölkerung.
In der Region Taldom hat NABU International gemeinsam mit der Manfred-Hermsen-Stiftung und „Birds Russia“ das Wiedervernässungsprojekt „Boblik“ umgesetzt. Die Moorfläche, die nach ihrer Zerstörung wiedervernässt wurde, liegt am Rand des Naturschutzgebietes „Mutterland des Kranichs“. Das Areal umfasst mehr als 30 Hektar und soll gefährdeten Tier- und Pflanzenarten als natürlicher Lebensraum erhalten bleiben. Dazu hat das Team vor Ort Holztore an die Rohrsysteme angebracht. Wenn der Wasserstand im Moor zu tief sinkt, schließen sich die Tore und das Wasser kann nicht weiter entweichen.
Eine weitere Maßnahme zum Schutz des Lebensraumes Moor war die Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung. Weil sich viele Menschen der wichtigen Bedeutung von Mooren nicht bewusst sind, und sie ihnen im Gegenteil eher unheimlich und gefährlich erscheinen, hat NABU International Umweltbildungsmaßnahmen in Taldom unterstützt.
Jahr für Jahr werden weltweit riesige Moore trockengelegt, um die Flächen für Land- und Forstwirtschaft zu nutzen oder Torf als Rohstoff zu nutzen. Doch da Moore einzigartige Lebensräume und Speicher für Treibhausgase sind, muss dieser Prozess gestoppt werden. Mehr →