Moore speichern mehr erdgebundene Kohlenstoffe als alle Wälder der Erde zusammen. Helfen Sie mit einer Patenschaft dabei, Moore zu schützen und zu erhalten!
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NABU fordert zum Welttag der Feuchtgebiete mehr Engagement
31. Januar 2014 - Anlässlich des Internationalen Tags der Feuchtgebiete am 2. Februar fordert der NABU die Politik dazu auf, mehr Anstrengungen für den Schutz der Moorlandschaften zu unternehmen. Auch im Jahr 2014 befindet sich die Torfnutzung auf anhaltend hohem Niveau, die Zerstörung der einzigartigen Ökosysteme schreitet weiter voran und viele Schutzgebiete sind in einem alarmierend schlechten Zustand.
„Angesichts der hohen Relevanz für den Natur- und Klimaschutz ist es schwer begreiflich, wie wenig bisher für diese wertvollen Ökosysteme getan wurde. Die Bilanz der Bundesregierung zur Umsetzung der Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt für unsere Moorlandschaften fällt bis heute dürftig aus“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Das Engagement muss dabei an mehreren Stellen deutlich verstärkt werden. So fehlen bislang die ökonomischen Anreize für betroffene Landwirte, um die Nutzung der Moorböden anzupassen oder einzustellen. Insbesondere in den Schutzgebieten, für die Deutschland auch eine europäische Verantwortung trägt, müssen spezielle Programme einen Ausgleich schaffen. Darüber hinaus ist bis heute keine Strategie in Sicht, um den Einsatz von Torfersatzstoffen zu erhöhen.
Dabei trägt umfassender Moorschutz in entscheidendem Maße dazu bei, die großen Herausforderungen zum Erhalt der Artenvielfalt und die Probleme des Klimawandels zu bewältigen. Unsere Moore sind nicht nur wichtige Lebensräume vieler mittlerweile stark gefährdeter Tier- und Pflanzenarten, sie sind auch die effektivsten Ökosysteme in der Kohlenstoffspeicherung. Dieser Effekt verkehrt sich jedoch durch die derzeitige Nutzung ins Gegenteil. „Allein aus den entwässerten Mooren in Deutschland entweichen pro Jahr bis zu 45 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid. Zerstörte Moore sind regelrechte CO2-Schleudern“, betonte NABU-Moorschutzexperte Felix Grützmacher.
Um die ambitionierten Klimaschutzziele der Bundesregierung zu erreichen, muss der Schutz daher über die bestehenden technischen Lösungen hinaus gehen. Der NABU fordert deshalb für die Landwirtschaft ein generelles Ackerverbot auf organischen Böden. Im Gegenzug müsste dies jedoch durch gezielte Förderprogramme finanziell unterstützt werden. Die vielerorts auch vom NABU umgesetzten Moorschutzprojekte zeigen, wie praktizierter Natur- und Klimaschutz funktionieren kann. Allein durch den eigens gegründeten Deutschen Moorschutzfonds des NABU, der vom NABU-Kooperationspartner Volkswagen Financial Services AG bis 2016 mit 1,6 Millionen Euro ausgestattet wird, können mittlerweile über zehn der wertvollen Moorlandschaften wiederhergestellt werden.
Mit gutem Beispiel voran: Projekte des NABU-Moorschutzfonds
Mit gutem Beispiel voran: Projekte des NABU-Moorschutzfonds
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Um die auch für den Menschen wichtigen Funktionen der Moore zu erhalten, hat der NABU sein Engagement in den vergangenen Jahren deutlich verstärkt. Durch den im Jahr 2011 von NABU und Volkswagen Financial Services AG gegründeten Deutschen Moorschutzfonds werden mittlerweile über zehn Projekte dauerhaft unterstützt. Damit wurde ein Werkzeug geschaffen, die Renaturierung von Mooren langfristig abzusichern. Der Deutsche Moorschutzfonds sieht sich als Angebot, insbesondere an Partner aus der Wirtschaft, denen durch diese Beteiligung ermöglicht wird, jeden Euro zweimal auszugeben – für den Erhalt der Biologischen Vielfalt und den Klimaschutz.
Insbesondere für die Vogelwelt müssen Moore erhalten werden
Als in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts bei einer groß angelegten Zählung deutlich wurde, wie stark die Bestände der Wasser- und Watvögel zurück gegangen sind, rückten die Feuchtgebiete stärker ins öffentliche Bewusstsein. Am 2. Februar 1971 wurde in der Stadt Ramsar im Iran ein internationales Abkommen zum Schutz dieser bedrohten Lebensräume beschlossen. Deutschland unterzeichnete den Vertragstext 1976 und hat sich damit verpflichtet, die nach der Ramsar-Konvention geschützten 34 Gebiete in Deutschland insbesondere als Lebensraum für die Vogelwelt zu erhalten. Auch der NABU ist in den deutschen Ramsar-Gebieten aktiv. Sei es mit der NABU-Naturschutzstation am Unteren Niederrhein, bei der Betreuung des Wollmatinger Rieds oder als Träger des größten europäischen Flussrenaturierungsprojekts an der Unteren Havel.