Sorgen Sie gemeinsam mit uns dafür, dass Tiere und Lebensräume in Nord- und Ostsee eine Zukunft haben. Werden Sie jetzt Meeres-Pate oder Patin!
Mehr Informationen zur Patenschaft!Zehn Fakten zum Thema Müll im Meer
Fragen und Antworten
1. Wie kommt der Müll ins Meer?
Durch Zuflusse von Land erfolgen global betrachtet 80 Prozent der Einträge, 20 Prozent der Einträge erfolgen direkt auf dem Meer durch die Schifffahrt, die Fischerei durch verloren gegangene Ausrüstung, sowie die Offshore-Industrie: Forschungs-, Öl- und Gasplattformen oder Aquakulturanlagen.
2. Welches sind die großen Müllquellen an Land, die zum Müll im Meer beitragen?
Die Haupteinträge stammen aus kommunalen Abwässern, Auswaschungen von Mülldeponien und illegaler Entsorgung in der Landschaft, sowie dem Tourismus, Flüsse und Hochwasser tragen den schwimmenden Müll in die Ozeane.
3. Wie lange halten sich die Abfälle im Meer?
Der Müll besteht bis zu 75 Prozent aus Plastik. Es wird im Meer fast nicht abgebaut und ist nahezu unvergänglich. Es zerfällt - wenn überhaupt - nur langsam in immer kleinere Teile. Durch die Einwirkung von Salzwasser, Sonne und Reibung wird Plastik über einen Zeitraum von Jahrzehnten, manchmal Jahrhunderten immer kleiner. Beispielsweise braucht eine Plastiktüte zehn bis 20 Jahre, ein Styroporbecher ca. 50 Jahre und eine PET Flasche schon 450 Jahre, bis sie vollständig zerfallen ist.
4. Was ist so gefährlich an Plastik in den Ozeanen?
Nur langsam wird es durch Salzwasser, Sonne und Reibung zersetzt, wodurch giftige Inhaltsstoffe freigesetzt werden. Zudem haben Kunststoffpartikel die Eigenschaft, im Wasser gelöste Umweltgifte wie das Insektizid DDT oder Polychlorierte Biphenyle (PCB) auf ihrer Oberfläche zu akkumulieren. Viele Tiere verwechseln Plastikteile mit Nahrung, verschlucken oder filtrieren den Müll, ohne dass sie ihn verdauen können. Ein anderes Problem entsteht mit verlorengegangener Fischereiausrüstung; Lebewesen verfangen sich in Tauwerk und Netzen und verenden oft, weil sie nicht mehr richtig Schwimmen, Fressen oder Atmen können.
5. Wie groß ist das globale Ausmaß der Verschmutzung?
Pro Jahr werden 300 Millionen Tonnen Plastik produziert, davon landen mehr als 10 Millionen Tonnen als Müll in den Ozeanen (Schätzung UNEP). Auf jedem Quadratkilometer der Wasseroberfläche treiben inzwischen bis zu 18.000 Plastikteile unterschiedlichster Größe.
6. Wie ist der Müll im Ozean verteilt?
15 Prozent des Mülls schwimmen an der Oberfläche aus, mehr als 70 Prozent sinken auf den Meeresboden, weitere 15 Prozent werden an den Küsten angespült.
7. Wie ist die Müllsituation in der Nord- und Ostsee?
Ca. 20.000 Tonnen Müll landen jedes Jahr in der Nordsee. OSPAR-Untersuchungen zeigten, dass auf 100 Metern Küstenlinie durchschnittlich bis zu 712 Müllteile zu finden sind. Für die Ostsee fehlen bislang umfangreiche Untersuchungen. Erste Untersuchungen des NABU zeigen auf Fehmarn 90 Teile, auf Rügen 41 Teile pro 100 Meter Strandabschnitt. Eine Untersuchung aus 2016 des Leibniz-Institut für Ostseeforschung hat in einem 100-Meter-Abschnitt bis zu 404 Teile an der deutschen Ostseeküste gefunden.
8. Warum fressen Tiere Plastikabfälle?
Viele Meerestiere verwechseln Plastik mit ihrer natürlichen Nahrung. Zum Beispiel halten Schildkröten Plastiktüten für Quallen und Seevögel Plastikteile für Sepiaschalen, kleine Tintenfische. Seevögel verschlingen diese Plastikteile und verfüttern diese unverdaulichen Teile an ihre Jungen. Untersuchungen haben gezeigt, dass der Geruch von Algen auf Plastik Seevögel anzieht und deshalb Plastik mit Nahrung verwechselt wird.
9. Was ist ein Müllstrudel?
Die sogenannten Müllstrudel sind besondere Phänomene. Es gibt fünf große hydrographische Wirbel in denen sich gigantische Müllteppiche im Zentrum der Ozeane ansammeln. Der wohl bekannteste ist der „Great Pacific Garbage Patch“ im Nordpazifik, der inzwischen die Größe Mitteleuropas erreicht hat. Zwischen den Strudeln bewegen die großen Meeresströmungen den Müll umher.
10. Was soll mit dem Projekt „Fishing for litter“ erreicht werden?
Die Fischer*innen erhalten große Sammelsäcke, in denen sie den Müll, der sich in den Netzen verfängt, sammeln und in den Hafen transportieren können. Hier stehen Container für die Entsorgung bereit. Der Müll wird dann aufwändig sortiert und dokumentiert, um wichtige Informationen zur Zusammensetzung und Herkunft der Abfälle zu sammeln.
So können geeignete Maßnahmen entwickelt werden, damit die Ziele der EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie erreicht werden können: saubere, gesunde und produktive Meere bis zum Jahr 2020. Im Rahmen von Fishing for Litter werden auch ausgediente Netze aus der Fischerei, die im Hafen ausgemustert werden, zurückgenommen, das genutzte Material wird bisweilen nur thermisch verwertet und muss dazu aufwändig, zum Teil sogar in Handarbeit, vorzerkleinert werden.
Wir finden sie leider überall: An der deutschen Ostseeküste machen Zigarettenkippen ungefähr neun Prozent aller Müllfunde aus. Beim deutschlandweiten Küstenputztag im Jahr 2020 wurden mehr als 9.300 Zigarettenstummel gesammelt und entsorgt. Das muss sich ändern. Mehr →
Mehr als zehn Millionen Tonnen Abfälle gelangen jährlich in die Ozeane. Sie kosten Abertausende Meerestiere das Leben. Seevögel verwechseln Plastik mit natürlicher Nahrung, Delfine verfangen sich in alten Fischernetzen. Mehr →
Der jahrzehntelange sorglose Umgang mit Kunststoffen hat sich zu einem gefährlichen Treiber der Ressourcenverschwendung und des Artenverlustes entwickelt. Der NABU fordert von der Politik ein effektives Handeln, um Arten zu schützen und wertvolle Ressourcen zu schonen. Mehr →
In Flüssen und im Meer ist Mikroplastik allgegenwärtig und auch landwirtschaftliche Felder sind belastet. Da sich Mikroplastik nur schwer abbaut, wird die Konzentration in der Umwelt immer weiter steigen, wenn nicht aktiv gegengesteuert wird. Mehr →