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Mehr Informationen zur Patenschaft!Meeresoffensive: Kernforderungen an die Meerespolitik
Weichen stellen für Mensch und Meer
Im vergangenen Jahr führten uns die alarmierenden Berichte des Weltklimarats (IPCC) und Weltbiodiversitätsrats (IPBES) vor Augen, in welchem gefährlichen Zustand die Ozeane sind. Die größten und ältesten Ökosysteme der Erde werden wärmer, saurer, sauerstoff- und artenärmer. Infolgedessen nehmen Ökosystemleistungen und die Produktivität dramatisch ab. Auch in Nord- und Ostsee. Umweltziele wurden verfehlt, ein Drittel der Arten und Lebensräume stehen hier auf der Roten Liste.
Zum Koalitionsvertrag der Bundesregierung schien es so, als hätten die Ampel-Parteien die prekäre Lage der Meere begriffen. Mit einer Meeresoffensive zum Schutz der Meeresnatur sollte die Trendwende eingeleitet werden, wie ein namensgleiches Papier der Verbände zur Bundestagswahl forderte.
Nach Hoffnung droht Ernüchterung
Knapp eineinhalb Jahre später herrscht doch Ernüchterung. Weder ist die Meeresoffensive in Sicht, noch sind die meisten der guten Vorhaben des Koalitionsvertrags in der Umsetzung. Keine Meeresstrategie, kein Aktionsplan Meeresschutzgebiete. Doch es gibt auch Lichtblicke. So hat die Bundesregierung einen Meeresbeauftragten im Bundesumweltministerium eingesetzt und international zum Meeresschutz auf der hohen See und mit einer progressiven Position zum Tiefseebergbau erste Akzente gesetzt.
Wo es hakt, ist der Meeresschutz vor der eigenen Haustür, in Nord- und Ostsee. Denn angesichts des geplanten massiven Ausbaus der Offshore-Windenergie und dem Ausstieg aus der Energieabhängigkeit Russlands drohen neue Konflikte, LNG, CCS und Gasförderung im Wattenmeer dominieren die politische Diskussion. Grund genug für ein neues Papier. Nach dem 10-Punkteplan Meeresschutz des NABU haben 17 Organisationen gemeinsam ihre Forderung in der Meerespolitik formuliert.
Meere im Kampf gegen Klimakrise und Artensterben
Die stetig zunehmenden menschlichen Aktivitäten in unseren Meeren verstärken die Klima- und Biodiversitätskrise, mit enormen Auswirkungen auf die Meeresökosysteme. Mit unserem gemeinsamen Papier senden wir einen drängenden Appell an die Bunderegierung, der Meeresschutzpolitik endlich mehr Bedeutung zu geben:
Meeresschutz ist Klimaschutz
- Internationale Klimaziele verbindlich einhalten
- Natürliche Kohlenstoffsenken im Meer stärken
- Länder des globalen Südens in der Klimaanpassung unterstützen
Meere effektiv schützen und wiederherstellen
- 50 Prozent für die Natur: Meeresschutzgebiete wirksam schützen
- 20 Prozent der Meere wiederherstellen
- Ökosystemansatz als Leitlinie der marinen Raumplanung
- Maßnahmen der EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie beschleunigt umsetzen
Kumulative Übernutzung beenden
- Ökosystemansatz im Fischereimanagement
- Grundschleppnetze in Meeresschutzgebieten verbieten
- Offshore-Windenergie nur im Rahmen ökologischer Belastungsgrenzen
- Kein marines Geo-Engineering & Reduktion von Unterwasserlärm
- Verminderung des Eintrags von Nähr- und Schadstoffen um 50 Prozent bis 2030
Schutz der Hohen See
- Umsetzung des UN-Abkommens zum Hochseeschutz
- Ausweisung von wirksamen Schutzgebieten im Südpolarmeer
- Schutz der Tiefsee vor zerstörerischen Grundschleppnetzen
- Kein kommerzieller Tiefseebergbau
Menschen und Meere in der nachhaltigen Entwicklung
- Partizipation, Menschenrechte und Transparenz in der internationalen Meerespolitik
- Regionale Verwaltung und nachhaltige Nutzungskonzepte für Schutzgebiete im globalen Süden
- Vorrang der Kleinfischerei und Schutz traditioneller Rechte
- Umsetzung entwicklungspolitischer Maßnahmen im Kontext der SDGs, CBD und UNFCCC
Das vollständige Forderungspapier finden Sie hier:
Unterzeichnende Organisationen
Brot für die Welt, Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), Deepwave, Deutsche Umwelthilfe, Deutscher Naturschutzring (DNR), Environmental Justice Foundation (EJF), Fair Oceans, Forum Umwelt und Entwicklung, Greenpeace, Naturschutzbund Deutschland (NABU), Miserior, Ozeanien Dialog, Pro Wildlife, Shark Project, Whale and Dolphin Conservation (WDC), World Future Council, WWF
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