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NABU untersucht „Herz des Korallendreiecks“ in Indonesien
Der westliche Pazifik gilt als marines Epizentrum der biologischen Vielfalt. Zwischen den Philippinen und Australien, zwischen Sumatra und den Salomonen kommen 76 Prozent aller Korallen- und 37 Prozent aller an Riffe gebundenen Fischarten vor. Das sind mehr als in Karibik und Indischem Ozean zusammen. Der NABU hat hier exemplarisch untersucht, inwieweit die biologische Vielfalt der Riffe vor der indonesischen Insel Sulawesi noch intakt ist.
Kollaps der Korallenriffe droht
Nachrichten über Korallenbleiche, Ozeanversauerung, Überfischung und Wasserverschmutzung alarmieren seit Jahren die Öffentlichkeit. Etwa zwanzig Prozent der Korallenriffe sind weltweit bereits verschwunden, weitere vierzig Prozent sind aktuell akut gefährdet. Im Falle eines Szenarios der Fortsetzung der Erderwärmung um zwei Grad gegenüber dem Jahr 1990 sind sogar 90 Prozent der Riffe gefährdet. Wissenschaftler warnen schon lange vor einem Kollaps der Korallenriffe, die nach aktuellen Schätzungen mindestens 550 Millionen Menschen direkt ernähren. Parallel versprechen Reiseveranstalter paradiesische Zustände in den von ihnen beworbenen tropischen Reisedestinationen.
„Die Krux angesichts so gegensätzlicher Aussagen besteht darin, dass insgesamt zu wenig zum Zustand der Korallenriffe geforscht wird, um sie zu überprüfen. Die geringe Anzahl von Stichproben bedingt große Unsicherheiten in den Szenarien, wie dramatisch der Zustand der Korallenriffe wirklich ist“, erklärt Tom Kirschey, Asienexperte beim NABU. „Obwohl 71 Prozent der Erdoberfläche von den Ozeanen bedeckt werden, sind nur etwa fünf Prozent der Meere überhaupt jemals biologisch untersucht worden. Zudem ist die biologische Vielfalt sehr ungleich verteilt – drei Viertel der Korallenarten leben auf gerade mal einem Zwanzigstel der Ozeanfläche“, so Kirschey.
Untersuchung des Zustands der Riffe
Diesem Raum – dem westpazifischen Korallendreieck – hat der NABU nun eine Studie gewidmet, die einen Vergleich der Situation von vor 20 Jahren mit dem aktuellen Zustand ermöglicht. Das untersuchte Gebiet liegt im Golf von Tomini zwischen dem Nordarm und dem Zentrum der indonesischen Insel Sulawesi rund um die Togean-Inseln. Die US-amerikanische Umweltorganisation „Conservation International“ hatte hier vor genau 20 Jahren den Zustand der Riffe erfasst. Das Gebiet ist ein Schlüsselgebiet der biologischen Vielfalt (Key Biodiversity Area – KBA). Bei der Untersuchung 1998 wurde der Fokus vor allem auf Korallen, Rifffische und Mollusken gelegt. Zusätzlich wurde damals eingeschätzt, wie viel Prozent des Riffs durch Korallenbleiche oder Dynamitfischen geschädigt oder zerstört waren und ob die Fischartengemeinschaft Merkmale von Überfischung trägt.
„Da der NABU im nahe gelegenen Gebiet ‚Popayato Paguat‘ in der Provinz Gorontalo auf Sulawesi seit 2014 ein vom Bundesumweltministerium im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) gefördertes Projekt zum Schutz des Regenwaldes durchführt, lag es auf der Hand, den Zustand der Riffe im Golf von Tomini zwanzig Jahre nach der Erstaufnahme erneut zu überprüfen“, sagt Kirschey. Denn auch zwischen dem Schutz des Regenwaldes und dem Schutz der Riffe gebe es eine wichtige Verbindung. Verschwindet der Wald in Sulawesi, wird der darunterliegende Boden der Erosion preisgegeben, und über die Flüsse werden somit große Mengen Sedimente auf den Riffen abgelagert.
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