1,5 Tonnen meist sortenreine Bittenfelder - seltene Ausnahme des Sachsenheimer Streuobstbewirtschafters Gerhard Haug - Foto: VaihingerStreuobst-Initiative
Nur 20 Tonnen Streuobst für Apfelschorle
Umfangreiche Nachpflanzungen dringend erforderlich
16. November 2023 - „2023 war das schlechteste Streuobstjahr aller Zeiten: Wir haben bei fast 200 Vertragspartnern nur 20,5 Tonnen Streuobst-Äpfel angeliefert bekommen an drei Tagen im Herbst 2023. Selbst im ersten Projektjahr 2010 gab es bei damals nur 17 Vertragspartnern schon 19 Tonnen Streuobst“, fasst Dr. Markus Rösler vom NABU aus Vaihingen/Enz die „desaströse Streuobsternte 2023“ für die Streuobstinitiative Vaihingen und Umgebung zusammen. Das Einzugsgebiet der Initiative deckt den westlichen Teil des Kreises Ludwigsburg sowie östliche Teile des Enzkreises ab.
„Wir hätten gerne wie 2021 180 Tonnen Streuobst oder noch mehr angenommen. Leider verschlechtert sich die regionale Versorgung mit qualitativ hochwertiger Rohware für unser Apfelschorle mit Streuobst aus der Region Stück für Stück“, so Stefan Schurr, Marketing-Leiter der Ensinger Mineral-Heilquellen GmbH, die schon seit 2010 Projektpartner sind und mit 20 Euro pro Doppelzentner deutlich mehr bezahlen als auf dem Keltereimarkt üblich. „Unsere Anlieferer verpflichten sich, keine synthetischen Pestizide einzusetzen und nur Hochstamm-Obst abzuliefern, wir wiederum füllen dieses Streuobstgetränk nur in Glas-Mehrwegflaschen ab und erhalten dafür vom NABU-Bundesverband das Qualitätszeichen für Streuobstprodukte“.
Die Ursache für die außergewöhnlich schlechte Ernte sieht Martin Keim von der Streuobstinitiative in mehreren Faktoren: „Die Anzahl der Bäume im Vollertrag geht weiter zurück. Schwarzer Rindenbrand, Mistelbefall, Überalterung sowie Klimawandel mit längeren Trockenphasen, früherer Blüte und höherer Frostgefahr und nicht zuletzt Stürme haben 2023 zu dieser speziell in Württemberg außerordentlich schlechten Ernte geführt. Für 2024 erwarten wir wieder eine deutlich bessere Ernte. Also hoffentlich auch wieder 180 Tonnen oder mehr. Dafür werden wir erstmals seit zehn Jahren wieder gezielt weitere Vertragspartner suchen. Diese müssen mindestens zehn Hochstamm-Obstbäume besitzen, die sie naturverträglich bewirtschaften.“
„So schnell wie möglich benötigen wir bei uns im Kreis Ludwigsburg und im Enzkreis umfangreiche Nachpflanzungen. In ganz Baden-Württemberg droht innerhalb der nächsten 30 Jahre ein weitgehender Verlust der Streuobstbestände. Andere Länder wie Bayern zeigen den landesweit dringlichen Handlungsbedarf: Das Land Bayern hat sich verpflichtet, bis 2035 die Pflanzung von einer Million neuer Hochstamm-Obstbäume zu organisieren und zu finanzieren“, so Rösler, der seit 1992 Sprecher des NABU-Bundesfachausschuss Streuobst ist. „In Baden-Württemberg mit unseren noch umfangreicheren Streuobstbeständen benötigen wir daher mindestens eine Million neue Hochstämme bis 2035. Für den Kreis Ludwigsburg mit seinen rund 400.000 Streuobstbäumen bedeutet das eine Größenordnung von rund 60.000 Hochstämmen.
„Wir appellieren an Gemeinden wie beispielsweise Vaihingen und Oberriexingen, ihre Pflanzaktionen und Förderprogramme zu intensivieren und andere Gemeinden, dies neu einzuführen: Die Lage ist dramatisch. Vor dem Hintergrund von Klimaerwärmung und Trockenheiten sind tiefwurzelnde Sämlings-Unterlagen von großer Bedeutung. Für die möglichst einfache Grünlandbewirtschaftung und aus Naturschutzgründen sind Stammhöhen von mindestens 180 bis 200 cm Höhe von Bedeutung. Und für die Dauerhaftigkeit der Pflanzungen ist eine gesicherte Pflege mindestens in den ersten zehn Jahren, möglichst in den ersten 30 Jahren wichtig“, betont Ingrid Schweyher vom Obst- und Gartenbauverein Vaihingen.
Infos zum Projekt gibts auch unter www.streuobst-vaihingen.de
Vaihinger Streuobst-Initiative
65 Tonnen Streuobst - 13.000 Euro für Bewirtschafter
24. November 2021 - „Das war ein mäßiges Streuobst-Jahr‟, kommentiert Ingrid Schweyher vom Obst- und Gartenbauverein Vaihingen die diesjährige Annahme von Streuobstäpfeln an drei Tagen bei Getränke-Ackermann in Sersheim. „Dieses Jahr wurden nur 65 Tonnen angeliefert. Daraus entstanden 48.300 Liter Apfelsaft - genug für fast 100.000 Liter Apfelschorle. Dabei hätten wir durchaus Kapazitäten für 200 Tonnen Annahme besessen‟, so Schweyher, die seit vielen Jahren an der gemeindeeigenen Waage die Streuobstäpfel der Vertrags-Anlieferer wiegt.
„Unsere Vertragspartner meldeten uns schon im Vorfeld, dass es wohl nur 70-75 Tonnen werden‟, so Susanne Häußer-Essig vom BUND, die schon seit 2010 erste Anlaufstelle für alle Interessent für die Anlieferung ist. Über Rundschreiben informiert Häußer-Essig regelmäßig die rund 200 Vertragsanlieferer über Annahmetermine, Schnittkurse und weitere Angebote und fragt jährlich die erwarteteten Obstmengen ab.
„Die Qualität der Äpfel dieses Jahr war gut. Unsere Vertragspartner wissen, wie streng wir am Fließband in Sersheim aussortieren. Wir kontrollieren auch jede einzelne angelieferte Gitterbox direkt in den Containern, in die das Obst geschüttet wird. Die Zusammenarbeit sowohl mit dem Getränkehandel Ackermann in Sersheim wie auch mit der Firma Ensinger Mineral- Heilquellen GmbH, von denen die Fließbänder stammen und die das unternehmerische Risiko für den Verkauf unseres Streuobst-Apfelschorles in der Glas-Mehrwegflasche übernimmt, ist wie jedes Jahr ganz hervorragend‟, erläutert Gerhard Haffner, der sowohl bei Imkern wie Obst- und Gartenbauverein und beim NABU aktiv ist.
„Ein wirklicher Erfolg für uns ist auch die Gewissheit, recht problemlos immer genügend ehrenamtliche Helfer zu finden. Da sind viele NABU-Mitglieder dabei. Zunehmend helfen aber auch Anlieferer mit. Denn die sind dankbar dafür, dass wir mit unserer Initiative nun schon seit über zehn Jahren gemeinsam mit Ensinger einen fairen Preis von 20 Euro je Doppelzentner garantieren und auszahlen. Dafür werden auch Grundstücke und Äpfel und Saft kontrolliert, es darf nur Obst von Hochstämmen ohne Einsatz synthetischer Behandlungsmittel angeliefert werden und abgängige Bäume werden nachgepflanzt. Und dafür erhalten wir auch das NABU-Qualitätszeichen für Streuobstprodukte‟, so der Vaihinger NABU-Vorsitzende Lothar Grau.
Markus Rösler, Initiator des Projektes und Sprecher des NABU-Bundesfachausschuss Streuobst betont die positive Auswirkung des Gesamtprojektes auf die Landschaft: „Die rund 13.000 Euro, die Ensinger 2021 ausgezahlt hat, sorgen dafür, dass die Bewirtschafter ihre Bäume besser pflegen. Zumal wir für unsere Vertragsanlieferer jeden Winter auch Pflegekurse bzw. diesen Winter erstmals einen Kurs zum Pfropfen besonderer Sorten anbieten.‟ Stolz ist Rösler speziell auf die enorme Sortenvielfalt: „Auch wenn dieses Jahr einige Sorten gefehlt haben: Grundsätzlich kann man von einem „100-Apfelsorten-Streuobstschorle‟ sprechen. Das führt zu einem unglaublich fruchtigen, leckeren Geschmack, der unser Schorle von vielen anderen unterscheidet. Für 2022 hoffen und rechnen wir wieder mit einer besseren Streuobsternte und erstmals 200 Tonnen, die wir aus den Streuobstwiesen Vaihingens, Sersheims und der Umgebung annehmen können.‟
Infos zum Projekt gibts auch unter www.streuobst-vaihingen.de
Streuobsternte 2020
Engagierte Ehrenamtliche nehmen Streuobst an
8. Januar 2021 - Gern gemacht: Drei Annahmetage im Herbst 2020 mit je rund 12 Stunden ehrenamtlicher Arbeit für unser Team von der Vaihinger Streuobstinitiative. Hart aussortiert am Förderband, und für gute Ware gibt es auch gutes Geld von unserem Partner Ensinger Mineralbrunnen: 20 Euro für 100 kg Streuobst. Wir freuen uns schon riesig auf leckere Hochstamm-Apfelschorle!
Rekordannahme bei Vaihinger Streuobstinitiative
Mehr als 180 t Streuobst angenommen
19. November 2018 - "2010 haben wir mit 19 Tonnen Streuobst angefangen. Acht Jahre später haben wir die Annahmemenge fast verzehnfacht: 182 Tonnen Streuobst haben wir an drei Annahmetagen bei Getränke-Ackermann in Sersheim erfasst, kontrolliert und zum Pressen freigegeben", erläutert Gerhard Haffner von der Vaihinger Streuobst-Initiative. Haffner ist bei den Imkern, im Obst- und Gartenbauverein und im NABU aktiv. Die Anlieferer für das von der Firma Ensinger hergestellte Streuobst-Apfelschorle erhielten auch 2018 die garantierten 20 Euro je 100 kg. "Das ist der ökonomische Anreiz, über den wir die Bewirtschaftung der Streuobstwiesen wieder rentabel machen. 2018 zahlt die Firma Ensinger damit über 36.000 Euro an die Bewirtschafter von Streuobstwiesen im östlichen Enzkreis und im westlichen Kreis Ludwigsburg aus: Das ist ein vorbildliches Engagement für unsere heimische Kulturlandschaft und ein Beitrag zur regionalen Wertschöpfung durch Streuobst", so Dr. Markus Rösler, Initiator des Projektes und Sprecher des NABU-Bundesfachausschuss Streuobst.
Der vergleichsweise hohe Auszahlungspreis von 20 Euro je Doppelzentner wird von Ensinger bereits seit 2010 garantiert, auch in Jahren wie 2018, in dem aufgrund einer Massenernte vielfach nur sieben bis zehn Euro je Doppelzentner ausgezahlt werden. Das hängt mit der getrennten und kontrollierten Erfassung zusammen, die von der Vaihinger Streuobst-Initiative und ihren Aktiven von BUND, Imkern, Landwirtschaft, NABU-, Obst- und Gartenbauverein garantiert wird: Bei jedem der drei Anliefertage sind sie mit sechs bis zehn Leuten präsent, um die Streuobst-Tonnagen anzunehmen und mit einer "harten Auslese" von fauligen, unreifen oder anderweitig zum Mosten ungeeigneten Äpfeln für eine hohe Qualität zu sorgen. "Das führt dazu, dass die Rohware teils auch für das Gourmet-Schorle von Ensinger eingesetzt wird - eine besondere Auszeichnung für uns", freut sich Lothar Grau, der Vaihinger NABU-Vorsitzende.
Jeder der Anlieferer muss einen Vertrag unterzeichnen, in dem er den Verzicht auf synthetische Pestizide und synthetische Düngemittel sowie eine Anlieferung zu 100 Prozent von Hochstamm-Obstbäumen garantiert. Dazu werden seine Flurstücke kontrolliert, auf denen mindestens zehn Hochstamm-Obstbäume stehen müssen, ein Flurstücksplan im Maßstab 1:500 muss vorliegen und es gibt unangekündigte Stichprobenkontrollen von Blättern und Obst auf Pestizide. Auch der Saft muss von einem unabhängigen Institut auf Pestizide und andere Schadstoffe untersucht werden. Dafür kann Ensinger auf seinen Flaschen mit dem NABU-Qualitätszeichen werben, das unter diesen Bedingungen vom NABU-Bundesverband vergeben wird. "Unsere Partner sind Flaggschiff-Unternehmen, mit deren Kooperation wir zeigen, was in der Kooperation zwischen Naturschutz, Landwirtschaft und Wirtschaft möglich ist", lobt Rösler das mittelständische Unternehmen Ensinger mit seinen ca. 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
"2018 waren es über 110 Anlieferer aus den Gemeinden Illingen, Mühlacker, Ötisheim, Ölbronn und Heimsheim im Enzkreis sowie Sachsenheim, Löchgau, Freudental, Besigheim, Vaihingen, Eberdingen, Sersheim, Oberriexingen, Möglingen, Tamm, Markgröningen, Hemmingen und Ditzingen aus dem Kreis Ludwigsburg sowie Güglingen aus dem Kreis Heilbronn, so Ingrid Schweyher. Sie ist für den Obst- und Gartenbauverein Vaihingen aktiv und bediente an allen drei Annahme-Terminen die Waage der Gemeinde Sersheim. "Mit diesen über 180 Tonnen Streuobst von über 110 Anlieferern haben wir das Obst von über 1.500 Apfel-Hochstämmen angenommen. Bei 60 - 70 Prozent Apfelbäumen neben Birn-, Kirschen-, Walnuss- und Zwetschgenbäumen in einer Dichte von rund 70 Bäumen je Hektar sichern wir damit über 30 ha Streuobstbestände", so Schweyher.
Erstmals als Gäste dabei waren 2018 Vertreter des Naturparks Stromberg-Heuchelberg sowie des NABU Schwieberdingen-Hemmingen. Die Initiative bereitet in Absprache mit Ensinger eine weitere Ausdehnung des Projektes vor: "Unser Ziel ist es, 2019 erstmals 400 bis 500 Tonnen Streuobst getrennt und nach NABU-Kriterien zu erfassen. Damit kann man das komplette Apfelschorle von Ensinger in 0,5-Liter-Glasflaschen befüllen. Dazu benötigen wir aber weitere Annahmestellen - beispielsweise in Hemmingen und im Naturpark. In Hemmingen hat Bürgermeister Thomas Schäfer großes Interesse geäußert und uns das Angebot unterbreitet, die dortige Waage kostenlos verwenden zu dürfen. Dafür danken wir - wie auch der Gemeinde Sersheim für die kostenlose Nutzung der dortigen Waage. Darüber hinaus prüfen wir derzeit, ob und wie wir auf Bio-Qualität umsteigen können. Das würde für unser Produkt weitere Absatzkanäle erschließen - und bei den NABU-Kriterien ist der Weg zu Bio nicht weit. Alle Anlieferer haben daher 2018 Informationszettel darüber erhalten und noch 2018 wollen wir uns treffen und die Gründung einer Bio-Erzeugergemeinschaft prüfen. Das passt dann auch bestens zum Bio-Mineralwasser von Ensinger und zeigt das große Engagement von Ensinger für Naturschutz und eine gesunde Umwelt", loben die Vertreter des Vaihinger Streuobstschorles die Kooperation mit dem Unternehmen.
Audit für Ensinger Streuobst-Schorle erfolgreich
NABU-Präsident unterzeichnet Urkunde
8. Juni 2017 - "Die Erfüllung der Kriterien für die Lizenznehmer des NABU-Qualitätszeichens für Streuobstprodukte überprüfen wir durch unsere Vor-Ort-Besuche bei den Lizenznehmern. Daneben gibt es die "Sozialkontrolle" durch die betreuenden Gruppen vor Ort wie hier die Vaihinger Streuobst-Initiative, es gibt vorgeschriebene Flächenkontrollen und natürlich die Kontrolle der Streuobstgetränke auf Pestizide und andere Wirkstoffe", erläutert Jaskowski die Vielfalt der Kontrollen für die vom NABU-Bundesverband mit dem NABU-Qualitätszeichen ausgezeichneten Streuobstprodukte.
Als "Pilotprojekt" bezeichnete Jaskowski die Auditierung von Ensinger, "denn bisher waren die von mir besuchten und kontrollierten Lizenznehmer im Regelfall Keltereien, bei denen das Streuobst im Betrieb angenommen wird und auch das Pressen bzw. Verarbeiten im eigenen Unternehmen stattfindet. Bei Ensinger erfolgt dies bei einem Partnerbetrieb im Enzkreis. Der NABU hat in seinen Kriterien für das Streuobst-Qualitätszeichen das Prinzip der Regionalität festgelegt - Obstannahme und Verwertung sollten nicht mehr als 50 km voneinander entfernt sein. Dieses Regionalitätsprinzip wird für das Streuobst-Schorle von Ensinger bei einer Entfernung von 23 km erfüllt."
Das Einzugsgebiet des Obstes geht von Ditzingen und Möglingen im Süden über Vaihingen bis nach Freudental im Norden und Illingen im Westen. Die Hauptmenge der knapp 140 Tonnen Streuobst, die 2016 angenommen wurden, stammen aus Vaihingen, Sachsenheim und Eberdingen. "Damit bleibt die Annahme noch deutlich innerhalb des 50km-Radius, die wir vom NABU aus als Soll-Regelung festgelegt haben", so Jaskowski.
Kritisch hinterfragte und kontrollierte die Zertifiziererin den Prozess von der Bewirtschaftung bis zum Endprodukt: Die Vorlage von Vertragsmuster und Abrechnungen mit den Bewirtschaftern verbunden mit dem flächengenauen Nachweis der Herkunft der Rohware, das konkrete Auszahlungswesen der 20 Euro je Doppelzentner an die Bewirtschafter, die Dokumentation der Rohstoffströme von der Annahme über den Containerdienst und das getrennte Pressen und Abfüllen von Obst und Apfelsaft, die jährliche Produktkontrolle durch ein unabhängiges, also nicht zum Lizenznehmer gehörendes chemisches Labor bis zur Meldung der Annahme- und Verkaufszahlen. Dies alles dient als Nachweis der hundertprozentigen Verwendung von regionalem Hochstammobst ohne Einsatz synthetischer Behandlungsmittel. "Hochstammobstbäume erfüllen einen besonderen ökologischen Anspruch, denn Spechte wie der Grünspecht als Vogel des Jahres 2014 zimmern ihre Bruthöhlen nur in Bäume mit einem Kronenansatz ab rund 180 cm. Davon profitieren Arten wie der Gartenrotschwanz, der bei Ensinger zum Symbolvogel für die Streuobstwiesen auch auf den Etiketten des Streuobst-Schorles abgebildet ist. Auch alte, großkronige, dicke Bäume mit 140 cm oder 160 cm Stammhöhe sind für Spechte und damit all die anderen Höhlenbewohner ungeeignet", erläutert Jaskowski das für einen Naturschutzverband wichtige Kriterium der Hochstämme.
In Zeiten der immer weiter zunehmenden Digitalisierung legte Jaskowski auch großen Wert auf die Präsentation auf den Internetseiten der Lizenznehmer. "Die Internetseiten von Ensinger werden gerade neu gestaltet. Wir verstehen es durchaus als Winwin-Situation, wenn auf den NABU-Seiten und den Seiten der Lizenznehmer gegenseitige Verlinkungen erfolgen. Der NABU bewirbt damit direkt und bei hohen Klickzahlen die Streuobstprodukte der Lizenznehmer, die Lizenznehmer weisen auf die Informationen und Serviceleistungen des NABU in puncto Streuobst hin."
Bestandteil des Audits war auch eine stichprobenweise Begehung von Streuobstwiesen der Vertrags-Anlieferer. "Der NABU legt großen Wert auf die Kombination ökologischer und ökonomischer Standards. Ensinger zahlt bereits seit 2010 einen fairen Preis von 20 Euro je Doppelzentner für das getrennt erfasste Streuobst. Dieser ökonomische und schließlich auch soziale Standard wird gekoppelt mit der Vorgabe, Obst ausschließlich von Hochstamm-Obstbäumen anzunehmen und auf den Einsatz synthetischer Pestizide und synthetischer Mineraldünger zu verzichten.
"Unterm Strich bin ich sehr zufrieden mit der Einhaltung der Kriterien durch Ensinger und die Vaihinger Streuobstinitiative. Sowohl das Unternehmen als auch die ehrenamtlich Tätigen von BUND, Imkern, Obst- und Gartenbau und NABU leisten vorbildliche Arbeit. Daher bestätige ich als zuständige Zertifiziererin die Einhaltung der NABU-Kriterien. NABU-Präsident Olaf Tschimpke hat daher mit mir die entsprechende Zertifizierungsurkunde unterzeichnet und an Ensinger zugesendet."
Faire Preise für Streuobst
Knapp 80 Tonnen Streuobst bei 20 Euro/dz
Oktober 2015 - Die Firma Ensinger Mineral- und Heilbronnen GmbH garantiert wie schon seit dem ersten Projektjahr 2010 den fairen Preis von 20 Euro je Doppelzentner. Damit erhielten die Bewirtschafter der Streuobstwiesen zwischen Löchgau im Norden und Ditzingen im Süden, Maulbronn im Westen und Markgröningen sowie Möglingen im Osten knapp 16.000 Euro ausgezahlt. Bedingungen unter anderem: Kartenmaterial und Kontrolle der betroffenen Flurstücke mit Kontrolle derselben, Obst ausschließlich von Hochstämmen und kein Einsatz synthetischer Pestizide oder Düngemittel. Dafür erhält Ensinger als Lizenznehmer das NABU-Qualitätszeichen für Streuobstprodukte und kann damit werben.
Faire Preise für knapp 70 Tonnen Streuobst
Gourmetschorle wird umgestellt auf regionales Streuobst
22. Oktober 2014 - In seinem 5. Jahr machte das Projekt einen wichtigen Sprung auf rund 70 Tonnen. Damit wurden 20 Hektar Streuobst in den Kreisen Ludwigsburg und Enzkreis gesichert. An zwei Annahmeterminen haben die Initiatoren des Vaihinger Streuobst-Schorles knapp 70 Tonnen Obst angenommen. "Damit haben wir von der Vaihinger Streuobstinitiative und der Ensinger Mineral-Heilquellen GmbH die Annahme von bisher rund 30 Tonnen mehr als verdoppelt", freut sich Gerhard Haffner, der für Imker, Obst- und Gartenbauverein und NABU zugleich aktiv dabei ist. 31,5 Tonnen und 37,1 Tonnen nahmen die Aktiven von BUND, Imkern, NABU und Obst- und Gartenbauverein an. Daraus wurden inzwischen 52.000 Liter Streuobstsaft, was einer Ausbeute von gut 75% entspricht - dem bundesweiten Durchschnitt beim Pressen von Apfelsaft. Bei einem Fruchtsaftgehalt von 55 Prozent ergibt das rund 94.500 Liter Apfelschorle.
Erstmals befüllt Ensinger damit auch sein Gourmet-Schorle. "Wir sind stolz darauf, dass Ensinger sein "Premium-Produkt" jetzt mit regionalem Streuobstsaft herstellt. Das zeigt auch die hervorragende Qualität unserer Äpfel aus den Streuobstwiesen", betont Dr. Markus Rösler, Initiator des gesamten Projektes und Sprecher des NABU-Bundesfachausschuss Streuobst schon seit 1992. Die erhöhte Menge führt auch dazu, dass die Anzahl der Anlieferer von bisher rund 35 auf rund 70 erhöht werden konnten. Die 69 Tonnen Streuobst stammen von ca. 690 Hochstamm-Obstbäumen, wobei die Anlieferer insgesamt weit über 1500 Hochstamm-Obstbäume bewirtschaften - das entspricht in der Landschaft rund 20 Hektar Streuobstwiesen. "Ein wichtiger Schritt zur Ausweitung des Projektes, mit dem wir in Zukunft natürlich noch mehr Streuobst annehmen wollen", so Rösler.
"Faire Preise sind uns wichtig - dadurch schaffen wir einen ökonomischen Anreiz, neue Hochstämme zu pflanzen und die alten zu pflegen", so Dietmar Staiber vom Obst- und Gartenbauverein, der die Auszahlung der knapp 14.000 Euro an die Streuobstbewirtschafter organisiert. Wichtig ist für Staiber auch die Garantie für die Zukunft: "Die 20 Euro je 100 kg zahlt Ensinger bereits seit 2010 und wir garantieren diesen fairen Preis auch für künftige Jahre. So gibt es Planungssicherheit. Investitionen in die Pflanzung von Hochstamm-Obstbäumen, also mit einer Mindeststammhöhe von 180 cm, lohnen sich", ist sich Staiber sicher.
Die Ausweitung des Projektes hat eine weitere erfreuliche Folge: Die Initiatoren suchen weitere Anlieferer: "Derzeit sind noch ca. 30 Personen auf unserer Warteliste - jetzt freuen wir uns über weitere Anmeldungen aus Vaihingen sowie den Nachbarorten Eberdingen, Freudental, Hemmingen, Löchgau, Markgröningen, Oberriexingen, Sachsenheim, Schwieberdingen und Sersheim aus dem Kreis Ludwigsburg sowie Großglattbach und Illingen aus dem Enzkreis, so Susanne Häußer-Essig vom BUND. Sie ist Ansprechpartnerin für die Warteliste sowie Koordinatorin für die Flächenkontrollen. Denn jeder Anlieferer muss eine Flurstückskarte mit seinen Grundstückskarten zur Verfügung stellen und die Flächen werden kontrolliert mit Angaben zur Anzahl der Hochstamm-Obstbäume insgesamt sowie zu den Apfel-Hochstämmen im Speziellen.
Lohn für harte Arbeit
1.000 Euro für Vaihinger Streuobstinitiative bei dm-Wettbewerb
22. September 2014 - Tausende Stunden ehrenamtliches Engagement, Erhaltung von Streuobstwiesen als Bestandteil unserer schönen Landschaft und Beitrag zum Naturschutz - und das alles mit Genuss eines leckeren Apfelschorles aus Streuobst verbunden: Das hat die Jury von dm überzeugt: Die Vaihinger Streuobstinitiative ist im Einzugsgebiet der Vaihinger dm-Filiale der einzige ausgewählte Preisträger, im Kreis Ludwigsburg sind es insgesamt nur sechs Preisträger - bundesweit sind es immerhin 1.141.
Dietmar Staiber, Manfred Pott, Lothar Grau und Markus Rösler nahmen für die Initiative den Preis und den Scheck über 1.000 Euro entgegen. "Wir werden das Geld in eine größere Maßnahme stecken, die wir uns sonst nicht so einfach leisten könnten und uns nicht im Klein-Klein verlieren", waren sich die Preisträger einig. Möglich seien beispielsweise eine Maßnahme zur Verbesserung der Vermarktung des Streuobst-Schorles, eine umfassende Bestimmung der Obstsorten oder ein umfangreicherer Baumschnittkurs.
Belohnt wurde die 2010 gegründete Projektgruppe für Ihr Engagement, das gerade 2014 besondere Bedeutung besitzt: Während gerade in Baden-Württemberg die Mostobstpreise auf dramatische, völlig unrentable drei bis vier Euro je Doppelzentner gestürzt sind, zahlt die Firma Ensinger Mineral- und Heilquellen GmbH als Projektpartner auch 2014 die garantierten 20 Euro je Doppelzentner. "Das ist ein fairer Preis, für den es sich lohnt, sich zu bücken, neue Bäume zu pflanzen und die alten zu pflegen", so Markus Rösler, der die Idee zur Bewerbung bei dem Wettbewerb hatte.
Die von dm belohnte Arbeit hängt auch mit dem großen ehrenamtlichen Engagement der Streuobstfans zusammen:
- Projekttreffen 4-6x jährlich (6-10 Personen)
- Obstannahme im Oktober (6-8 Personen)
- Verkostungs- + Probierstände 4-6mal/a
- Ca. 70 Flurstückskontrollen und abgeschlossene Verträge in vier Jahren
- Teilnahme an landes- und bundesweiten Streuobst-Tagungen (1-4 Personen)
- Mitgliedschaft im landesweiten Aktionsbündnis Streuobst Ba-Wü und Teilnahme an Treffen (2-4 mal/a)
- Blatt- + Fruchtproben 1-2 mal/a
- Ansprache + Anschreiben von Vereinen, Gastwirtschaften, Besenwirtschaften, Kliniken, Kommunalverwaltungen... mit der Bitte, das Streuobstschorle ins Sortiment aufzunehmen (Hunderte von Kontakten und Schreiben jährlich)
- Teilnahme am Vaihinger Apfeltag + anderen Festen mit Infoständen, Probierständen... (ca. 5 x/a)
Auch die Kombination ökologischer Aspekte wie dem Verzicht auf Pestizide, die Annahme von Obst nur von Hochstämmen und die Verwendung von Mehrwegflaschen mit ökonomischen Aspekten wie dem fairen Preis für die Anlieferer überzeugte die Jury.
Die Vaihinger Streuobstinitiative ist ein Zusammenschluss von Vertreter/innen des BUND, der Imker, der Landwirte, des NABU, der Obst- und Gartenbauvereine und wird von Landfrauen und Schwäbischem Albverein unterstützt.
Die Anlieferer für das Streuobst-Schorle stammen aus Vaihingen und den Nachbargemeinden sowohl im Kreis Ludwigsburg als auch im Enzkreis.
Landesweite Prämierung
Zweiter Platz für Streuobst-Schorle
10.5.2014 - Beim landesweiten Streuobst-Tag in Ludwigsburg erreichte das Apfelsaft-Schorle der Ensinger Heil- und Mineralbrunnen GmbH und der Vaihinger Streuobst-Initiative den 2. Platz. "Auf diesen Erfolg sind wir stolz", so Susanne Häuser-Essig und Gerhard Haffner von der Vaihinger Streuobst-Initiaitve und Stefan Schurr als Marketing-Leiter von Ensinger. Bereits im vierten Jahr gibt es nun das Streuobst-Schorle mit fairem Preis für die Anlieferer aus Vaihingen und angrenzenden Gemarkungen. 2015 wollen sich die Initiatoren "selbstverständlich wieder bewerben".
Streuobstbau lohnt sich
Vaihinger Streuobstschorle im Aufwind
25. Oktober 2012 -
36 Tonnen Streuobst von 37 Anlieferern, rund 40 verschiedene Apfelsorten und 7.200 Euro für die Streuobstbewirtschafter: So lauten die ersten Eckdaten für das Streuobst-Schorle aus Vaihingen und Umgebung für die Obstannahme 2012. Ein „bundesweit vorbildliches Modellprojekt“, das zeigt, dass sich Streuobstbau weiterhin lohnt.
Die 37 Vertragslieferanten brachten ihr Streuobst aus Eberdingen, Illingen, Löchgau, Maulbronn, Oberriexingen, Sachsenheim, Sersheim und Vaihingen. Sie erhalten von der Firma Ensinger Mineral-Heilquellen GmbH hierfür 20 Euro je Doppelzentner. Dafür unterliegen sie einer mehrfachen Kontrolle. Das Obst darf nur von Hochstamm-Obstbäumen stammen. Der Einsatz synthetischer Pestizide und synthetischer Düngemittel ist tabu. Der Verkauf erfolgt über die Firma Ensinger Mineral-Heilquellen GmbH in der umweltfreundlichen Halbliter-Pfandflasche aus Glas.
„Die Kooperation zwischen den zahlreichen Partnern, also Bauern, BUND, Imkern, NABU und Obst- und Gartenbauvereinen und Ensinger verlief weiterhin excellent. Wir haben die erneut erhöhte Anzahl von Anlieferern und damit Verträgen so vorbereitet, dass alles wie am Schnürchen lief“, freut sich Susanne Häuser-Essig vom BUND. Über die Qualität des Obstes waren die Initiatoren sehr zufrieden. Einen kleinen Wermutstropfen gab es allerdings: Zwei Anlieferer hatten hohe Anteile an faulen und unreifen Äpfeln dabei. Das Aussortieren war so zeitaufwendig, dass es dafür einen erheblichen Preisabschlag bei der Auszahlung geben wird. In beiden Fällen hing dies auch mit der Verwendung von Lesemaschinen zusammen. „Wir werden daher noch gemeinsam klären, ob wir für 2013 noch die Annahme von Streuobst zulassen, das mit Lesemaschinen gesammelt wurde“, so Lothar Grau vom NABU Vaihingen.
Dietmar Staiber vom Obst- und Gartenbauverein Vaihingen (OGV) wird die rund 7.200 Euro, die Ensinger an den OGV auszahlt, umgehend an die 37 Anlieferer weiterleiten. Für die Zeit bis Herbst 2013 hoffen die Projektpartner auf einen erneut deutlich erhöhten Absatz des Schorles sowie damit die Möglichkeit, 50 Tonnen Streuobst annehmen zu können und damit einen Auszahlungsbetrag von 10.000 Euro zu erreichen.
Gerhard Haffner von den Imkern war mit Markus Rösler vom NABU aktiv beim Sorten bestimmen. Die häufigsten Sorten waren Brettacher, Bittenfelder, Boskoop, Gewürzluiken, Goldparmäne und Öhringer Blutstreifling. Insgesamt wurden 24 Apfelsorten bestimmt, teils mit Hilfe der Anlieferer. Neben den sechs Hauptsorten waren dies auch seltenere Obstsorten wie „Grüner Fürst“, „Kaiser Wilhelm“, „Rote Sternrenette“ und „Zabergäu Renette“. Darüber hinaus gab es noch rund 15 unbestimmte Apfelsorten. Auch daher planen die Initiatoren für 2013, einen Pomologen einzuschalten, der die Vielfalt an Apfelsorten sicher bestimmen kann. Haffner und Rösler hoffen, dass es „eventuell auch ganz seltene Sorten gibt, die wir dann auch durch Veredeln für die Zukunft sichern können“.
„Mit diesem Projekt möchten wir Arbeitsplätze sichern und schaffen – das gilt sowohl für Haupt- und Nebenerwerbslandwirte als auch für die beteiligten Unternehmen aus der Keltereibranche, dem Container-Dienst. Mit den 20 Euro je Doppelzentner erreichen wir unser Ziel eines betriebswirtschaftlich rentablen Auszahlungsbetrages, der in Deutschland meist nur von Brennereien, für Bio-Streuobst oder für sortenreine Anlieferungen überschritten wird. Das ist in Kombination mit der breiten Beteiligung von Verbänden sowie den Umweltkriterien des NABU-Qualitätszeichens für Streuobstprodukte ein bundesweiter Modellfall“, so Rösler, der bereits seit 1992 Sprecher des NABU-Bundesfachausschuss Streuobst ist. Das neue, 2012er Apfelschorle wird in Kürze sowohl bei lokalen Getränkehändlern, im Lebensmitteleinzelhandel, als auch bei über 30 Vereinen, kleineren Läden und gemeinnützigen Einrichtungen erhältlich sein.
Die Anzahl der Anlieferer war auch gestiegen, da die Streuobsternte 2012 sehr unterschiedlich ausfiel. Insgesamt 45 Anlieferer wurden angeschrieben, von denen 37 anliefern konnten. 2010 waren es 17 gewesen, 2011 waren es 29. „Damit sind wir auf einem guten Weg, immer bessere Anreize für eine weitere Pflege und Nutzung der Streuobstwiesen im Stromberg-Umfeld zu schaffen“, freut sich Gerhard Haffner. Die 36 Tonnen Streuobst stammen von ca. 360 Hochstamm-Obstbäumen, wobei die Anlieferer insgesamt weit über 1000 Hochstamm-Obstbäume bewirtschaften.
Streuobst-Schorle sichert über 13 ha Streuobstwiesen im Raum Vaihingen
Mit 20 Euro je Doppelzentner weiterhin landesweiter Spitzenpreis
27. Oktober 2011 - "937 Hochstamm-Obstbäume werden über unser Streuobst-Schorle betreut. Bei durchschnittlich 70 Bäumen je ha bedeutet das, dass über 13 ha Streuobstwiesen nachhaltig gesichert sind", freuen sich Susanne Häuser-Essig vom BUND und Gerhard Haffner vom Obst- und Gartenbauverein und den Imkern. Die Beiden sind hauptverantwortlich für die Betreuung und Kontrolle aller Grundstücksflächen bei dem Streuobst-Schorle, das über die Firma Ensinger Mineral- und Heilquellen GmbH vertrieben wird. Auf den Grundstücken der 30 Anlieferer, die für 2011 einen Vertrag erhielten, befinden sich 770 ältere Apfelbaumhochstämme, 72 Birnen-Hochstämme, ca. 60 Jungbäume sowie 35 Zwetschgen- bzw. Kirschhochstämme.
"Von dem Schorle aus dem Jahr 2010 sind nur noch in wenigen Vertriebsstellen geringe Restbestände erhältlich. Wer sich also auch zu Vergleichszwecken kurz vor der Produktion des 2011er-Jahrganges noch Streuobst-Schorle sichern möchte, muss jetzt schnell zugreifen.", so Dr. Markus Rösler vom NABU. Rösler verweist darauf, dass es auf der Internetseite von Ensinger eine Händlerliste gibt, aus der ersichtlich ist, wo in Vaihingen, Sersheim, Illingen, Schwieberdingen und anderen Orten der Region das Streuobst-Schorle erhältlich ist. "An dem Gartenrotschwanz auf dem Etikett können die Verbraucher erkennen, dass sie das Schorle mit dem fairen Preis von 20 Euro je Doppelzentner für die Erzeuger und mit Äpfeln nur hier aus der Region in den Händen halten", so Rösler. Die Kombination des fairen Preises mit den Naturschutzstandards wie Hochstamm und Verzicht auf synthetische Pestizide führen dazu, dass die beteiligten Partner von BUND, Imkern, Landfrauen und Landwirten, NABU, Obst- und Gartenbauern sowie Schwäbischem Albverein in Kooperation mit der Firma Ensinger dieses Modellprojekt durchführen. "20 Euro je Doppelzentner sind weiterhin ein landesweiter Spitzenpreis - aber nur der sichert das auch ökonomische Interesse von Landwirten in unserem Projekt als wichtige Partner", so Rösler.
2010 hatten die Initiatoren 19 Tonnen Streuobst angenommen, 2011 waren es 30 Tonnen. Auf der Warteliste für 2012 stehen mehrere Dutzend weitere Interessenten. "Eine Ausdehnung des Projektes ist dann möglich, wenn die Verbraucher möglichst viel von dem Streuobst-Schorle trinken", so die Initiatoren, die 2012 gerne 50 Tonnen annehmen würden, um damit die lohnende Bewirtschaftung von mehr als 20 Hektar Streuobstwiesen zu ermöglichen.
30 Tonnen für 20 Euro je Doppelzentner
Ensinger Streuobstschorle mit größerer Menge
20. September 2011 - 25 Getränkehändler oder sonstige Wiederverkäufer sowie vier gastronomische Betriebe haben das mit dem NABU-Qualitätszeichen ausgezeichnete Streuobst-Schorle von Ensinger inzwischen in ihr Sortiment aufgenommen.
Für 2011 ist die Erhöhung der Annahme des Streuobstes – weiterhin zu garantiert 20 Euro je Dopelzentner – auf 30 Tonnen gegenüber 19 Tonnen im Jahr 2010 fest zwischen den Projektverantwortlichen von Bauern, BUND, Imkern, Landfrauen, NABU, Obst- und Gartenbau, Schwäbischem Albverein sowie der Ensinger Mineralquellen GmbH vereinbart.
19 Tonnen Streuobst für Ensinger angenommen
20 Euro je Doppelzentner – bundesweiter Modellfall
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Deutlich mehr Streuobst als geplant haben die Initiatoren des Vaihinger Streuobstprojekts angenommen. Zentnerweise landen die unbehandelten Äpfel in der Saftpresse.
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v.l. n.r.: Manfred Pott/NABU, Gerhard Haffker/Imker + NABU, Horst Feucht/BayWa, Susanne Häuser-Essig/BUND, Waldemar Lukhaup/Imker, Markus Rösler/NABU, Andreas Olfermann/OGV
18. Oktober 2010 – Mit noch mehr Erfolg als erwartet abgeschlossen haben die Initiatoren des Vaihinger Streuobstprojektes die Obstannahme für das Streuobst-Apfelschorle. Statt der prgnostizierten 12 bis 15 Tonnen gaben die insgesamt 17 Vertragslieferanten aus Vaihingen, Sachsenheim und Umgebung insgesamt 19 Tonnen Streuobst ab. Jeder Anlieferer erhält von der Firma Ensinger Mineral-Heilquellen GmbH hierfür 20 Euro je Doppelzentner.
„Die Kooperation zwischen den zahlreichen Partnern, also Bauern, BUND, Imkern, NABU und Obst- und Gartenbauvereinen verlief hervorragend. In nur sechs Vorbesprechungen haben wir das Projekt so weit vorbereitet, dass jetzt alles wie am Schnürchen lief“, freut sich Susanne Häuser-Essig vom BUND.
Andreas Olfermann, Kassier vom Obst- und Gartenbauverein Vaihingen, wird die gut 3.800 Euro, die Ensinger über den OGV Vaihingen auszahlt, jetzt umgehend an die 17 Anlieferer auszahlen. Für 2011 planen die Projektpartner eine Menge von 50 Tonnen und damit bereits einen Auszahlungsbetrag von 10.000 Euro.
Gerhard Haffner von den Imkern war mit Markus Rösler vom NABU aktiv beim Sorten bestimmen. Die häufigsten Sorten waren Brettacher, Bittenfelder, Gewürzluiken und Glockenäpfel. Insgesamt wurden 15 Apfelsorten bestimmt, teils mit Hilfe der Anlieferer. Neben den vier Hauptsorten waren dies Boskoop, Goldparmäne, Gravensteiner, Idared, Luiken, Öhringer Blutstreifling, Rheinischer Bohnapfel, Rheinischer Kurzstiel, Rote Sternrenette, Roter Berlepsch, Trierer Weinapfel und Welschisner - und einige weitere unbestimmte Sorten. Bis 2011 soll die Sortenbestimmung aber verfeinert werden.
„Mit diesem Projekt möchten wir Arbeitsplätze sichern und schaffen – das gilt sowohl für Haupt- und Nebenerwerbslandwirte als auch für die beteiligten Unternehmen aus der Keltereibranche, dem Container-Dienst sowie nicht zuletzt bei der Ensinger Mineral-Heilquellen GmbH. Mit den 20 Euro je Doppelzentner konnten wir unser Ziel eines betriebswirtschaftlich rentablen Auszahlungsbetrages erreichen, der in Deutschland derzeit nur von Brennereien, für Bio-Streuobst oder für sortenreine Anlieferungen überschritten wird. Das ist in Kombination mit der breiten Beteiligung von Verbänden sowie den Umweltkriterien des NABU-Qualitätszeichens für Streuobstprodukte ein bundesweiter Modellfall“, so Rösler. Das Apfelschorle wird in Kürze sowohl bei lokalen Getränkehändlern als auch bei über 20 Vereinen, kleineren Läden und gemeinnützigen Einrichtungen im Raum Vaihingen erhältlich sein.
Streuobst-Apfelschorle von „Ensinger“
Neues Aufpreisvermaktungsprojekt in Vaihingen startet im Oktober
13. September 2010 - Ein auch bundesweit betrachtet vorbildliches Projekt wird im schwäbischen Vaihingen/Enz im Oktober 2010 starten. 20 Euro pro Doppelzentner ist der garantierte Preis, der an rund ein Dutzend ausgewählte Anlieferer und 2011 dann an einen größeren Kreis von Anlieferern für ihr Streuobst ausgezahlt wird. Das Obst muss zu 100 Prozent von Hochstamm-Apfelbäumen stammen. Die Nutzung der Streuobstwiese erfolgt ohne Einsatz synthetischer Behandlungsmittel (Pestizide oder Düngemittel). Hochstamm-Obstbäume aller Obstarten müssen im Falle der Rodung nachgepflanzt werden. Für 2010 erwarten die Initiatoren 12 bis 15 Tonnen Streuobst, also rund 10.000 Liter Saft und damit deutlich über 15.000 Liter Streuobst-Schorle.
Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von BUND, Imkern, Landwirtschaft, NABU, Obst- und Gartenbauvereinen haben es ausgeheckt und bei der Firma Ensinger Mineral-Heilquellen GmbH einen kompetenten und engagierten Partner gefunden, der mit einer neuen Streuobst-Apfelschorle auf den Markt gehen wird.
„Wir haben von allen Anlieferern Flurstückskarten erhalten und die Flurstücke einzeln kontrolliert. Das gehört zum Projekt dazu, das nach Richtlinien des Landwirtschaftsministeriums förderfähig ist“, so Susanne Häußer-Essig vom BUND, Gerhard Haffner von den Imkern und Manfred Pott vom NABU. „Wir wissen daher bei jedem Anlieferer, wieviele Apfel-Hochstämme in welchem Zustand er besitzt.“ Von drei der Anlieferern wurden schon im Juli unangekündigt Blatt- und Fruchtproben entnommen, die vom Institut Piorr in Neulußheim auf Pestizide untersucht wurde. „Wie zu erhoffen und zu erwarten, gab es keine Pestizidnachweise. Das ist wichtig sowohl aus Naturschutzsicht wie aus Verbrauchersicht“, betonen Häußer-Essig, Haffner und Pott.
Ausgezeichnet wird das Streuobst-Apfelschorle mit dem NABU-Qualitätszeichen für Streuobstprodukte. Die Verbindungen zum NABU-Bundesverband stellte Markus Rösler her. Er ist seit 1992 Sprecher des NABU-Bundesfachausschuss (BFA) Streuobst und hatte die Idee für diese Kooperation, ist also „Spiritus rector“ des Projektes. „Ich freue mich jetzt schon auf die förmliche Übergabe des Lizenzvertrages an Thomas Fritz von Ensinger Mineral-Heilquellen GmbH im Oktober: er war für uns von Anfang an ein entscheidender Partner bei der Umsetzung“, so Rösler.
Nach Berechnungen des NABU-BFA Streuobst führen 20 Euro je Doppelzentner zu einer Rentabilität für Landwirte und andere Streuobstwiesenbewirtschafter, die attraktiv genug ist, wieder neue Hochstamm-Obstbäume zu pflanzen und die alten Bäume zu pflegen. Daher unterstützte auch der Kreisbauernvorsitzende Eberhard Zucker das Projekt von Beginn an.
Für 2011 ist die deutliche Ausweitung des Projektes geplant. „Wenn alles gut läuft, sammeln wir 2011 bereits rund 40 Tonnen Streuobst und ermöglichen damit die Produktion von 50.000 Liter Streuobst-Schorle“, so Dietmar Staiber vom Obst- und Gartenbauverein Vaihingen. „Daher benötigen wir für 2011 zahlreiche weitere Anlieferer von Streuobst. Wir freuen uns über die Unterstützung von allen Vereinen und Einrichtungen im Raum Vaihingen, die wie beispielsweise die Landfrauen in Ensingen bereit sind, das Streuobst-Schorle bei Veranstaltungen zu verkaufen. Die 0,5-Liter-Glasflasche wird rund zehn Cent teurer sein als bisher – das ist der Beitrag der Verbraucher für Heimatschutz, Naturschutz und faire Preise.“
Die Initiatoren sich einig darin, dass nach der erbitterten Debatte um den Milchpreis von mindestens 40 Cent je Liter Milch beim Verbraucher angekommen ist: „Faire Preise sind für alle landwirtschaftlichen Produkte erforderlich, damit die Betriebe überhaupt überleben können. Das ist der entscheidende Beitrag, um unsere vielfältige Kulturlandschaft zu erhalten und die vielen Menschen zu unterstützen, die gewerblich oder auch in ihrer Freizeit aktive Landschaftspflege betreiben. Die Streuobst-Aufpreisvermarktung unterstützt die Erhaltung von Kultur- und Naturerbe, indem sie ökonomische Erfordernisse und ökologische Erkenntnisse zusammenführt.“