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Pflege von Streuobstwiesen gerecht bezahlen
NABU fordert faire Preise für Erzeuger von Streuobst
Angesichts der Diskussion um höhere Erzeugerpreise in der Landwirtschaft hat der NABU faire Preise auch für Obstbauern gefordert. Nach einer Kalkulation des NABU-Bundesfachausschusses Streuobst sind 25 Euro für den Doppelzentner für eine rentable Bewirtschaftung der Streuobstwiesen erforderlich. "Genauso wie Milchbauern zu Recht 40 Cent pro Liter Milch fordern, sollten die Obstbauern 25 Euro pro Doppelzentner Streuobst erhalten", sagte der Sprecher des NABU-Bundesfachausschusses Streuobst, Markus Rösler. Der NABU appelliert an die Verbraucher, nicht nur für Kaffee, Bananen oder Blumen aus Afrika, Asien oder Lateinamerika faire Preise zu zahlen, sondern auch für die heimischen Streuobstbewirtschafter. So bedeutet z.B. bei Apfelsaft eine Steigerung um 12 Cent pro Liter eine Erhöhung der Erzeugerpreise um acht bis neun Euro je Doppelzentner. Das schafft für die deutschen Streuobstbauern eine wirtschaftliche Existenzgrundlage und erhalte damit das Ökosystem Streuobstwiese, für das Deutschland internationale Verantwortung besitzt.
Der NABU kalkuliert für die Landwirte mit einem Stundensatz von 25 Euro. "Damit liegen wir am unteren Rand dessen, was für die Pflege der Streuobstbestände vertretbar ist. Dafür halten die Streuobsterzeuger gerne die Mindestkriterien im Streuobstbau ein: 100 Prozent Hochstamm-Obstbäume und kein Einsatz synthetischer Düngemittel und Pestizide", betonte Rösler. Die Preise für Mostobst lagen in den vergangenen Jahrzehnten regelmäßig zwischen vier und zehn Euro pro Doppelzentner - nur am Bodensee waren sie immer etwas höher. 2007 lagen die Preise in Deutschland aufgrund der stärkeren Nachfrage aus Mittelosteuropa bei 13 bis 18 Euro pro Doppelzentner. "Das ist eine große Chance für die Keltereien. Wenn sie den Apfelsaft wie angekündigt deutlich teurer verkaufen, sollten sie die Auszahlungspreise auf 25 Euro steigern. Ansonsten laufen sie Gefahr, dass in den kommenden Jahren immer weniger Streuobstwiesen gepflegt und nachgepflanzt werden, die Rohware ausgeht und die Preise noch stärker steigen", warnte Rösler.
Für die Verbraucher wirkt sich eine Erhöhung der Erzeugerpreise vergleichsweise gering aus. Bei einem Auszahlungspreis von 25 Euro pro Doppelzentner entfallen auf die Erzeuger rund 27 Cent pro Liter Streuobstsaft. Das ist weniger als eine Fünftel des Endproduktes, welches dann rund 1,40 bis 1,50 Euro pro Liter kosten würde.
Für Rückfragen:
Dr. Markus Rösler
Sprecher des NABU-Bundesfachausschusses Streuobst
0711/2063-649 (d)
Streuobst@web.de