8 Hektar junger Eichenwald stehen am Tollensesee zum Verkauf. Genau jetzt zum Fest. Wenn wir sie gemeinsam erwerben, kann er sich zum für alle Zeit ungestörten, artenreichen Urwald entwickeln.
Jetzt spenden!Obst-Gen-Garten in Bad Schönborn als „NABU-Obstsortenparadies“ ausgezeichnet
436 Obstsorten leisten einen wichtigen Beitrag für die Sortenvielfalt
12. September 2019 - Die Streuobstwiese „Obst-Gen-Garten“ des Arbeitskreises Heimat, Natur & Umwelt Bad Schönborn 1981 e. V. (AHNU) wurde als „NABU-Obstsortenparadies“ ausgezeichnet. Sie erhält diese Auszeichnung als erster Standort in Baden-Württemberg und als dritter bundesweit. Mit ihrer bundesweit außergewöhnlichen Vielfalt von 436 Obstsorten besitzt sie für ganz Deutschland eine herausragende Bedeutung. Im Netzwerk der NABU-Obstsortenparadiese sind damit insgesamt 566 verschiedene Obstsorten gesichert. 2018 hatten Obstsortengärten in Wassenberg in Nordrhein-Westfalen und im sächsischen Chemnitz als erste Streuobst-Anlagen in Deutschland die begehrte Auszeichnung erhalten.
Der Bad Schönborner Obst-Gen-Garten leistet mit seiner Vielfalt an Apfel-, Birnen-, Kirsch- und Pflaumenbäumen einen wichtigen Beitrag zum Erhalt unserer heimischen Sortenvielfalt. Auf der 20.000 Quadratmeter großen Streuobstwiese stehen 239 verschiedene Apfel-, Kirsch-, Birnen- und Pflaumensorten, die mit jeweils mindestens zwei Hochstamm-Obstbäumen den Kern des „NABU-Obstsortenparadieses“ ausmachen. Weitere 197 Obstsorten sind mit je einem Hochstamm-Obstbaum vertreten.
Damit kann eine Vielfalt von insgesamt 436 Apfel-, Kirsch-, Birnen- und Pflaumensorten in dem mit Sortenschildern versehenen Garten erlebt werden. Besonderheiten sind regionale, alte Sorten wie die Pfundbirne, der Odenwälder Kurzstiel oder die Odenwälder Renette. Der Name für die gartenartige Anlage setzt sich aus den Schwerpunkten der Obstbaum-Sortensammlung und dem Erhalt der genetischen Vielfalt zusammen.
„Die seit mehr als 30 Jahren andauernde Arbeit des Arbeitskreises Heimat, Natur & Umwelt Bad Schönborn 1981 e. V. ist absolut vorbildlich“, lobte Markus Rösler als Sprecher des NABU-Bundesfachausschuss Streuobst die Arbeit von Erwin Holzer und seinem Team.
Bundesweit ist es die dritte Obstanlage, die den Titel als „NABU-Obstsortenparadies“ von der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe erhält. „Es ist für den Erhalt vielfältiger Regionalsorten von besonderer Bedeutung, dass nach den Auszeichnungen für Flächen im nordrhein-westfälischen Wassenberg und damit an der niederländischen Grenze und im sächsischen Chemnitz nahe Tschechien nun eine Wiese im Kernland des Streuobstes und mit Nähe zu Frankreich hinzukommt“, sagte Markus Rösler. Ziel sei es, bis 2020 über die NABU-Obstsortengärten möglichst 1.000 verschiedene Obstsorten zu sichern. „Mit nun 566 Sorten an den drei Standorten rückt das Ziel in greifbare Nähe“, so Rösler.
„Streuobstwiesen sind von unschätzbarem Wert für den Erhalt der biologischen Vielfalt und damit auch der Obstsortenvielfalt. Doch viele Wiesen werden aufgegeben oder sind durch Flächenfraß und Bauprojekte bedroht“, sagte Johannes Enssle, Vorsitzender des NABU-Landesverbands Baden-Württemberg. Das vom NABU unterstützte Volksbegehren Artenschutz fordert daher den gesetzlichen Schutz von Streuobstwiesen im Land. „Die Nutzung und Pflege der Wiesen und die Erhaltung der Obstsortenvielfalt ist auch weiterhin möglich und soll künftig stärker gefördert werden. Damit könnten viele dieser Paradiese erhalten bleiben“, betonte Johannes Enssle.
Mehr zum NABU-Obstsortenparadies
Mit seiner Auszeichnung als NABU-Obstsortenparadies will der NABU auf die Bedeutung von Obstsorten und Hochstamm-Obstbäumen für die Biodiversität aufmerksam machen. Die ersten vier Obstsortenparadiese wurden bereits ausgezeichnet. Mehr →