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Lesenswertes zum Streuobst
Fachliteratur
“Streuobstbestände in Deutschland“, Grundsatzstudie, BfN-Schriften 679, NABU / Umweltforschungszentrum Leipzig / BfN, 2024
“Naturkapital Streuobstwiese – Ökosystemleistungen – Monetarisierung – Folgerungen“, Studie, Aktionsbündnis Biodiversität im Landkreis Görlitz von der Stiftung IBZ St. Marienthal und Oberlausitz-Stiftung, Michael Schlitt & Matthias Kramer 2024
“Analyse der Aufpreisvermarktung von Streuobst: Vergleich von Praxisbeispielen in den Bundesländern Sachsen und Baden-Württemberg“, Masterarbeit, TU Dresden, Kristin Bückers 2024
“Gelingt der Ausgleich? Evaluierung des Kompensationsmaßnahmentyps 'Anlage von Streuobstwiesen' in Mecklenburg-Vorpommern“, Bachelorarbeit, Universität Greifswald, Philipp Angst 2024
“Auswirkung staatlicher Fördermaßnahmen auf Erhalt und Pflege von Streuobstbeständen im Land Brandenburg – eine Situationsanalyse“, Masterarbeit Humboldt-Universität Berlin, Steffen Wolff 2023
“Der Schutz von Streuobstwiesen als gemeinsame Herausforderung für Politik und Zivilgesellschaft – Faktoren für nachhaltigen Streuobstbau in Bayern“, Masterarbeit Universität Augsburg, Miriam Köhler 2023
Streuobstbestände in Deutschland
Grundsatzstudie zum Streuobstbau in Deutschland
Wie viel Streuobstbestände gibt es noch in Deutschland? Wie viele Arten welcher Artengruppen wurden in den Streuobstbeständen Deutschlands nachgewiesen? Wie lauten die unterschiedlichen Definitionen seit den 1980er Jahren und wie lauten empfehlenswerte Definitionen für den gesetzlichen Schutz und für Förderprogramme? Welche Gefährdungsursachen sind besonders relevant und welche Maßnahmen sollten die EU, die Bundesrepublik, die Länder... ergreifen, um Streuobstbestände zu erhalten und zu fördern?
Diese und viele weitere Themen haben Expert*innen vom NABU gemeinsam mit Wissenschaftler*innen vom Umweltforschungszentrum Leipzig bearbeitet in einem vom Bundesamt für Naturschutz geförderten Forschungs- und Entwicklungsvorhaben „Streuobstbestände in Deutschland“.
Die komplette Studie kann beim BfN heruntergeladen werden: https://www.bfn.de/publikationen/bfn-schriften/bfn-schriften-679-streuobstbestaende-deutschland
„Streuobstbestände in Deutschland“, BfN-Schriften 679, 2024, 157 S.
Der wirkliche Wert einer Streuobstwiese
163.000 Euro pro Jahr und Hektar
Am Beispiel einer 2,5 ha großen Streuobstwiese im sächsischen Ostritz-Leuba wird deren volkswirtschaftlicher Wert berechnet - wissenschaftlich sehr solide. Auftraggeber war das Aktionsbündnis Biodiversität im Landkreis Görlitz von der Stiftung IBZ St. Marienthal und die Oberlausitz-Stiftung. Die Autoren Dr. Michael Schlitt und Prof. Dr. Matthias Kramer weisen einen Wert von 163.000 Euro pro Jahr und Hektar nach - als Durchschnittswert über 10 Jahre. Bei diesem „Naturkapital Streuobstwiese“ spielen finanziell insbesondere Kohlenstoffbindung und Wasser (Erosions-, Trinkwasser- und Hochwasserschutz) eine große Rolle, aber auch Bestäubung, Verbesserung des lokalen Kleinklimas und kulturelle Leistungen.
Der Verkauf der Produkte wie Obst, Honig, Heu, Holz spielt hierbei finanziell keine große Rolle.
Mitgerechnet werden die Ausgaben im Zusammenhang mit Bewirtschaftung - allerdings am Beispiel der o.g. 17 Jahre alten Streuobstwiese, also in diesem Punkt nur vereinzelt übertragbar.
Unterm Strich ein ganz wichtiges Grundlagenwerk für den Streuobstbau in Deutschland und darüber hinaus.
Rezension: Markus Rösler
Die komplette Studie „Naturkapital Streuobstwiese – Ökosystemleistungen - Monetarisierung – Folgerungen“ kann bei der Oberlausitz-Stiftung kostenlos heruntergeladen werden:
https://www.oberlausitz-stiftung.de/naturkapital-streuobstwiese/
Analyse der Aufpreisvermarktung von Streuobst: Vergleich von Praxisbeispielen in den Bundesländern Sachsen und Baden-Württemberg
Masterarbeit Kristin Bückers TU Dresden
Die Autorin stellt nach einem kurzen Einblick in Aspekte des Klimawandels beim Streuobstbau die Fördermöglichkeiten für Streuobstbäume (nicht für Grünland bzw. Streuobst-Unternutzung) in BW und Sachsen vor - in BW exemplarisch an (nur) drei Förderprogrammen.
Sehr anschaulich sind die beiden Karten der Bundesländer von Baden-Württemberg und Sachsen mit der Dichte der Streuobstbestände.
Schwerpunkt der Arbeit sind fünf Befragungen mit Expert/innen aus Sachsen und Baden-Württemberg zur Streuobst-Aufpreisvermarktung, die systematisch ausgewertet werden. Hohes Alter der Bewirtschafter, teils abnehmendes ehrenamtliches Engagement in den Initiativen, fehlende Nachpflanzungen, zu niedrige Preise für das Mostobst, mangelnder Erfolg beim Absatz auch wegen der Konkurrenz von Bio-Plantagensaft sind dabei häufig genannte Aspekte, bei denen Veränderungs- bzw. Verbesserungsbedarf besteht. Länderübergreifend wir der Bedarf an mehr positiver Werbung durch die Bundesländer gesehen.
Ehrenamt mit seinen positiven und schwierigen Seiten bei unternehmerisch angelegten Projekten spielt in BW eine viel größere Rolle als in Sachsen. Auch wird in BW laut Aussagen der Autorin eher der LEH und Getränkehandel beliefert - bei meist etwas größeren Streuobst-Projekten. In Sachsen sind Verbrauchergemeinschaften und kleinere Strukturen charakteristischer.
Weitere Aspekte wie Labeling, Wertschöpfungsketten, Klimawandel, Regionalität, Aufpreisbereitschaft, Förderoptionen durch die Öffentliche Hand... werden in der Diskussion thematisiert.
Rezension: Markus Rösler
Kristin Bückers, Masterarbeit TU Dresden, 115 S.
Gelingt der Ausgleich? Evaluierung des Kompensationsmaßnahmentyps 'Anlage von Streuobstwiesen' in Mecklenburg-Vorpommern
Bachelorarbeit Philipp Angst 2024 Universität Greifswald
Auswirkung staatlicher Fördermaßnahmen auf Erhalt und Pflege von Streuobstbeständen im Land Brandenburg – eine Situationsanalyse
Masterarbeit Steffen Wolff 2023 Humboldt-Universität Berlin
Aus der Praxis für die Praxis: Elf Bewirtschafter*innen, teils Landwirt*innen, teils Obstbaumpfleger*innen, teils gemeinnützige Vereine… hat Steffen Wolff zur Streuobst-Pflege und Qualität sowie Eignung der Förderung der Streuobstbestände in Brandenburg befragt – samt sehr übersichtlich strukturierter tabellarischer Darstellung der elf unterschiedlichen Betriebe/Betriebsformen. Dies hat er eingewoben in den Rahmen zahlreicher konkret benannter einschlägiger Gesetze und Verordnungen sowie umfangreicher einschlägiger Literatur aus ganz Deutschland – gut recherchiert!
Gut strukturiert von der EU-Ebene (Direktzahlung, Leader…) zur nationalen Ebene (GAK…) zur Landesebene (KULAP, Landschaftspflegerichtlinie, Ausgleichsmaßnahmen…) schildert der Autor die Rahmenbedingungen für den Streuobstbau in Textform samt tabellarischer Übersicht.
Basiert auf den Befragungen sowie eigenen Einschätzungen erfolgt eine Auseinandersetzung sowohl mit harten ökonomischen Fakten und Zahlen wie mit „weichen“ völlig subjektiven Anmerkungen und Anregungen: Eine erfreulich offene, kritische Auseinandersetzung mit der Fördersituation in Brandenburg – bis hin zu einem eigenen Unterkapitel „Intransparenz und Fehlinformation“: In der Qualität und Konkretisierung absolut vorbildlich nicht nur für andere wissenschaftliche, sondern jegliche Arbeiten. Allein am Beispiel des KULAP Brandenburg wird die Kritik in acht unterschiedlichen Feldern kategorisiert. Die Zitate und Infos zu Mindestschlaggröße, Maßnahmenkombinationen, Grünlandnutzung, Zuwendungsberechtigung, Sortenvielfalt, Stammhöhe, Definition, Bürokratie etc. beinhalten einen außerordentlich bunten, sehr praktischen Strauß an Informationen zur Verbesserung der (Förder-)Situation in Brandenburg inklusive konkreter Angaben zu den wünschenswerten Höhen unterschiedlicher Fördermaßnahmen, dies zudem sehr weitgehend übertragbar auf andere Regionen Deutschlands und darüber hinaus.
Die Fördersituation im Streuobstbau sowie die Situation des Streuobstbaus in Brandenburg wie in Deutschland lassen den Schluss zu, dass viel Handlungsbedarf besteht. Die vorliegende Arbeit bietet hierzu eine ganz hervorragende Grundlage. Und dies sowohl was die Analyse, als auch was die Bewertung und die Handlungsempfehlungen betrifft!
Rezension: Markus Rösler
Steffen Wolff, Masterarbeit Humbold-Universität Berlin, Albrecht Daniel Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften, 2023, 114 S.
Der Schutz von Streuobstwiesen als gemeinsame Herausforderung für Politik und Zivilgesellschaft – Faktoren für nachhaltigen Streuobstbau in Bayern
Masterarbeit Miriam Köhler 2023 Universität Augsburg
Der vorliegenden Arbeit diente als Aufhänger der bayerische Streuobstpakt mit dem Ziel, den Streuobstbau in Bayern nachhaltig zu fördern.
Hierzu durchleuchtet die Autorin die aktuelle EU-Agrarpolitik (GAP) im Hinblick auf den Streuobstbau samt kritischer Recherche zum Einsatz von Pestiziden, beleuchtet die Diskussion um Definition und Erkenntnisse im Bereich der Ökologie.
Zahlreiche Experteninterviews dienen als Grundlage für eine Auswertung hinsichtlich Problemen und Handlungsbedarf im Streuobstbau, übersichtlich strukturiert in 12 Themenbereiche: Von der emotionalen Bindung über Freizeitverhalten, Vernetzung, Bürokratie, Fachwissen, Ökologie, Baumpflege, Vermarktung...
Dies diskutiert die Autorin mit einem Schwerpunkt-Blickwinkel auf soziokulturelle Zusammenhänge und der Frage, wie der Bayerische Streuobstpaket diesbezüglich einzuschätzen ist. Handlungsempfehlungen runden diese rundum gelungene Masterarbeit ab.
Rezension: Markus Rösler
Masterarbeit Miriam Köhler 2023 Universität Augsburg, 108 S. + V.S.
Buchtipps
=> Ideenbuch Insektenhotels - 30 Nisthilfen für Wildbienen & Co. einfach selbst gebaut
=> Friedel auf der Streuobstwiese
=> Erhaltenswerte Obstsorten in Hessen
=> Bertie Pom – Postkartenbuch
=> Streuobstbau - Obstwiesen als nachhaltige Kulturlandschaft mit hoher Biodiversität
=> Re-Naturierung als Unternehmensstrategie
=> Apfelduft & Schokobirne - 20 traumhafte Streuobstrezepte
=> Alte Apfel- und Birnensorten - Das Postkartenbuch
=> Das Apfelwunder - Pappbilderbuch mit Effekten
=> Alarm in Pomolonien
=> Das große Buch vom Apfelbaum
=> Projektbuch Streuobstwiese
=> Alte Obstsorten für Südniedersachsen neu entdeckt
=> Bertie Pom und das große Donnerwetter
=> Apfelmärchen
=> Alte Obstsorten - Ein Quartett
=> Die Geschichte des Apfels
=> Von der Kunst, die Früchte zu zähmen
=> Fauna-Bildband Streuobstwiese
=> Obstbäume verstehen
=> Permakultur
=> Die echte Walnuss
=> Die 100 besten Obstsorten für die Brennerei
=> Die Walnuss
=> Unsere erste Obstwiese
=> Die Streuobstkiste
=> Die alten Obstsorten
=> Der originale Palmer-Schnitt
=> Karussell des Lebens - Die Streuobstwiese
=> Unser Apfelbaum
=> Apfelallergie - Toleranzentwicklung durch regelmäßigen Konsum allergenarmer Äpfel
=> Streuobstwirtschaft - Aufbruch zu einem neuen sozialökologischen Unternehmertum
=> Erlebniswandern im Streuobstparadies
=> Apfelsorten als Quartett
=> 600 alte Apfel- und Birnensorten neu beschrieben
=> Apfel-Land – Beobachtungen auf der Streuobstwiese – erleben, schützen, nützen
=> Alte Apfelsorten im Norden
Ideenbuch Insektenhotels
30 Nisthilfen für Wildbienen & Co. einfach selbst gebaut
Ausgebucht! Abwechslungsreiche Nisthilfen für Wildbienen und solitäre Wespen, für Hummeln und Hornissen, für Marienkäfer, Florfliegen & Co.:
Vom Hotel im Eimer bis zur Romantik-Herberge finden Sie Ideen für Stadtbalkon oder Terrasse, für Reihenhaus- oder Naturgarten. Mit Hintergrundinformationen, Schritt-für-Schritt-Anleitungen, Material-Checklisten und genauen Maßangaben für die Bauteile können Sie sofort loslegen.
Melanie von Orlow, 95 Seiten, viele Farbzeichnungen und -fotografien, Ulmer Verlag, 14,95 Euro erhältlich im NABU-Streuobst-Materialversand, Artnr. 14242
Friedel auf der Streuobstwiese
In diesem zauberhaften Bilderbuch für Kinder erlebt das Schwäbisch-Hällische Landschweinchen Friedel zusammen mit der Hauskatze Käthe ein Abenteuer auf der Streuobstwiese. Werden sie den geheimnisvollen Schatz finden?
Matthias Slunitschek, Andrea Deininger (Illustrationen), 32 Seiten, Molino Verlag, 15 Euro
Erhaltenswerte Obstsorten in Hessen
Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen, Zwetschen, Mirabellen, Renekloden, Aprikosen, Pfirsiche, Quitten, Schalen- und Wildobst
Das Standardwerk ist als 6. Auflage wieder erhältlich, aktualisiert und auf 124 Seiten erweitert
Wer mit der Pflanzung von Obstbäumen zum Erhalt der Sortenvielfalt beitragen möchte, findet in dieser Broschüre umfangreiche Informationen und Anregungen. Bei den Sortenempfehlungen liegt das Augenmerk auf den für Hessen typischen alten Obstsorten – das Spektrum reicht von deutschlandweit bekannten Sorten, die sich in Hessen bewährt haben, bis hin zu lokalen Raritäten. Die übersichtlichen Tabellen beinhalten insgesamt 264 Sorten verschiedener Obstarten, dazu kommen 26 Schalen- und Wildobstarten. Angegeben sind jeweils Herkunft, Frucht- und Baumeigenschaften (wie Reife, Verwertung, Wuchsstärke) sowie Bemerkungen zu Standortansprüchen und Robustheit. Zu jeder Obstart liefert die Publikation einleitende Basisinfos.
22 hessische Lokal- und Regionalsorten vom Anhalter bis zum Weilburger werden auf je einer Doppelseite ausführlich in Wort und Bild vorgestellt. Eine Tabelle bietet zusätzlich eine kompakte Übersicht über in Hessen und angrenzenden Gebieten vorkommende Lokalsorten, einschließlich Hinweisen auf hohe Polyphenolgehalte. Den verschollenen Obstsorten ist eine „Fahndungsliste“ gewidmet. Der Abschnitt „Unterlagen und Edelreiser“ gibt über die wichtigsten Wurzelunterlagen und über die Beschaffung von Reisermaterial Auskunft – wichtig für Obstfreunde, die beim Baumkauf besser Bescheid wissen oder selbst veredeln möchten. Abgerundet wird die attraktive Broschüre durch Ratschläge für das Pflanzen und Schützen der Bäume, Infos über das Thema Misteln, die Nennung von spezialisierten Baumschulen, Literaturtipps und einen Ausflug in die hessische Geschichte der Pomologie.
Steffen Kahl, Robert Scheibel, 124 Seiten, 21 x 21 cm, durchgehend farbig, über 150 Abbildungen, zahlreiche Tabellen, Preis 9,80 Euro, erhältlich im NABU-Streuobst-Materialversand, Artikel-Nummer 20558
Bertie Pom
Das Postkartenbuch
15 wundervolle Postkarten mit den schönsten Motiven rund um den bezaubernden Apfel-Wicht Bertie Pom. Passend zum dazugehörige Buch Bertie Pom und das große Donnerwetter
Daniela Drescher, 10,00 Euro, erhältlich im NABU-Streuobst-Materialversand, Artikel-Nr. 20856
Streuobstbau
Obstwiesen als nachhaltige Kulturlandschaft mit hoher Biodiversität
Streuobstwiesen sind traditionelle Formen des heimischen Obstbaus und zeichnen sich durch ihre Sortenvielfalt und ihren landschaftlichen Reiz aus. Erläutert wird die Bedeutung der Streuobstwiese als Kulturlandschaft und als Hotspot der Artenvielfalt. Neben der Anleitung zur Neuanlage und Pflege einer Streuobstwiese mit Hinweisen zu Standort- und Sortenwahl, Baumschnitt sowie Verwertung der Früchte werden auch ökologische Aspekte herausgestellt.
Um auch Kinder und Jugendliche frühzeitig für die Natur zu begeistern, sind Vorschläge wie „Das Klassenzimmer im Grünen“ ebenfalls im Buch enthalten.
Markus Zehnder, Friedrich Weller, Ulmer Verlag, 4., aktualisierte Auflage 2021, 192 S., 135 Farbfotos, 11 sw-Zeichnungen, 7 Tabellen, 29,95 Euro, erhältlich im NABU-Streuobst-Materialversand, Artikel-Nr. 20105
Re-Naturierung als Unternehmensstrategie
Mit Streuobst zu mehr Nachhaltigkeit
Über zweitausend unterschiedliche Apfelsorten stehen heute noch weltweit auf Wiesen verstreut. In den Regalen einschlägiger Supermarktketten sucht man sie zwischen Gala, Pink Lady und Golden Delicious gleichwohl vergebens. Die fortschreitende Vernichtung natürlicher Vielfalt, bezogen auf Obstbau und die ihm nahestehende Flora und Fauna, wird durch Anbaupraktiken wie den industriellen Plantagenobstbau nicht nur begünstigt, sondern aktiv betrieben.
Das vorliegende Buch setzt dieser Entwicklung eine unternehmensstrategische Perspektive entgegen. Dafür entwirft und entfaltet es ein Programm der Re-Naturierung als aktive und involvierte Arbeit an der Qualität gegenwärtiger Naturzustände. Es tut dies, indem es Streuobst als vielversprechendes Feld unternehmerischer Betätigung ins Spiel bringt und damit an eine Anbaupraxis erinnert, die im gleichen Maße hoffnungsvoll wie im Verschwinden begriffen ist.
Dabei zeigt sich schnell, dass die Herausforderungen in der Kultivierung von Streuobstflächen sowohl auf theoretischer wie auf praktischer Ebene weitreichende Folgen mit sich bringen. Diesen nachspürend zeigt das Buch auf, dass ein zukunftsfähiger Umgang mit der Natur in unternehmensstrategischer Perspektive nicht nur notwendig, sondern auch möglich ist.
Martin Barde, 316 Seiten, Metropolis Verlag, 38 Euro, erhältlich im NABU-Streuobst-Materialversand, Artnr. 20485
Apfelduft & Schokobirne
20 traumhafte Streuobstrezepte
Der Lebensraum Streuobstwiese hat viel zu bieten, er ist Naturerlebnis und Naherholung zugleich. Hier finden wir selten gewordene Arten und eine wunderbare Vielfalt alter Obstsorten.
20 köstliche Rezepte aus heimischem Streuobst haben die Fotografen Jutta Schneider und Michael Will ausgesucht und ins Bild gesetzt. Das Postkartenbuch begeistert mit wundervollen Impressionen von Streuobstwiesen vom Frühling bis zur Erntezeit und mit jeweils einem Rezept zum Ausprobieren auf der Rückseite.
Schneider/Will, 20 Postkarten, Edition Phönix, 9 Euro, erhältlich im NABU-Streuobst-Materialversand, Artnr. 14053
Alte Apfel- und Birnensorten
Das Postkartenbuch
Das Postkartenbuch enthält 40 Ansichtskarten mit Bildtafeln aus dem preisgekrönten Buch „100 alte Apfel- und Birnensorten‟, dem bibliophilen Nachdruck von Gustav Pfau-Schellenbergs „Schweizerische Obstsorten‟ aus dem Jahr 1872. Die Schönheit dieser Illustrationen vermag die Betrachter noch heute zu begeistern, die meisten der alten Sorten sind im gesamten deutschsprachigen Raum vertreten.
Gustav Pfau-Schellenberg, Haupt Verlag, 19,90 Euro, erhältlich im NABU-Streuobst-Materialversand, Artnr. 20177
Das Apfelwunder
Pappbilderbuch mit Effekten
Im Winter ein kahler Baum, zarte Knospen und Blüten im Frühling, dann eine kleine grüne Frucht, endlich ein praller, roter Apfel. Dieses Naturwunder wird in Bildern und mit Papierfalttechnik in ein Buch gebannt. Mit ausgeklügelten Schiebern und Klappen kann die Sonne den Schnee schmelzen lassen, die Blüten öffnen sich und aus dem Fruchtknoten wächst ein prächtiger Apfel heran.
Andreas Német u. Hans-Christian Schmidt, 10 Seiten, Farbillustrationen, ab 2 Jahre, Sauerländer im S. Fischer Verlag, 13,99 Euro, erhältlich im NABU-Streuobst-Materialversand, Artnr. 20866
Alarm in Pomolonien
Das Apfelvolk der Individualisten
Julia Drinnenberg, Autorin und Illustratorin, hat die auf einem bundesweiten Pomologen-Seminar entstandene, vage Idee umgesetzt und, inspiriert durch die wunderbaren Namen, ein Abenteuer eines etwas chaotischen Apfelvolkes voller Individualisten entstehen lassen. Dieses schöne Buch hatten wir Ihnen bereits in der September-Ausgabe des NABU-Streuobst-Rundbriefs ausführlich vorgestellt (s. NABU-Streuobst-Rundbrief 3/2023, Seite 8).
Streuobstinitiative im Landkreis Kassel (Silka e.V.), Julia Drinnenberg, 56 Seiten, Farbillustrationen, 15,90 Euro, erhältlich im NABU-Streuobst-Materialversand, Artnr. 20835
Das große Buch vom Apfelbaum
Ein Sachbilderbuch
Wie verändert sich der Apfelbaum im Laufe eines Jahres? Welche Tiere leben auf ihm und um ihn herum? Und was lässt sich alles aus Äpfeln machen? Dieses Buch nimmt Groß und Klein mit auf eine faszinierende Reise in die wunderbare Welt unseres Lieblingsbaums. Empfohlen von der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur.
Lars Baus und Holger Haag, Großformat, 56 Seiten, viele Farbillustrationen, ab 6 Jahre, 22,00 Euro, erhältlich im NABU-Streuobst-Materialversand, Artnr. 20862
Projektbuch Streuobstwiese
Planung, Anlage, Pflege, Flora & Fauna, Ideen für die Grundschule
Das Buch möchte dazu beitragen, die Streuobstwiese als Lern- und Erfahrungsraum für die schulische Umwelt- und Lebensbildung zu erschließen. Der artenreiche und ökologisch wertvolle Ort, der nebenbei auch besonders leckeres und gesundes Obst hervorbringt, regt ganz von selbst zum Ausprobieren, Gestalten und Lernen ein. Eine hektargroße Freifläche ist dafür nicht nötig. Auch Schulen mit kleinem Schulgelände haben die Möglichkeit, Streuobst anzupflanzen und zu nutzen: als Obstgarten, Obstinseln oder auf einer externen Streuobstwiese, die sich über Paten freut.
Das Handbuch zeigt, wie es geht: alle organisatorischen und planerischen Aspekte von der Gründung einer Arbeitsgruppe über die Finanzierung, das Pflanzen und Pflegen von Obstbäumen, das Kennenlernen der Tier und Pflanzenwelt, die Einbindung der Obstwiese in den projektorientierten, fächerübergreifenden Unterricht mit über 80 Projektaktionen und Unterrichtsmaterialien.
Birgit Weusmann, Schneider Verlag, 2. Auflage 2022, 29,80 Euro, erhältlich im NABU-Streuobst-Materialversand, Artnr. 20896
Alte Obstsorten für Südniedersachsen neu entdeckt
Sortenwahl, Pflanzung und Pflege im Streuobstbau
Die Broschüre beantwortet alle Fragen rund um Sortenwahl, Pflanzung und Pflege von Obstbäumen in anschaulichen, praxisorientierten Kapiteln. Für Apfel, Birne, Kirsche und Zwetschge bzw. Pflaume enthält die Broschüre eine kurze Beschreibung der empfohlenen 93 Obstsorten für den naturverträglichen Anbau, insbesondere für den Hoch- und Halbstammbereich.
Ein Adressenteil (Baumschulen, Keltereien, Beratung etc.) rundet das Gesamtwerk ab, das auch die langjährigen Projekte des LPV zum Schutz und Erhalt von Streuobstwiesen und der Sortenvielfalt im Landkreis Göttingen beschreibt.
Landschaftspflegeverband Landkreis Göttingen e.V. (Hrsg.), Neuauflage September 2022, 15,00 Euro zzgl. Versand, erhältlich im NABU-Streuobst-Materialversand, Artnr. 20555
Bertie Pom und das große Donnerwetter
Seit vielen Sommern und Wintern lebt der Apfelwicht Bertie Pom in seinem gemütlichen Wichtelhaus. Eines Tages braust ein heftiger Sturm um Bertie Poms Apfelbaum. Und da seine tierischen Freunde ihm das Wichtigste sind, ist ihm kein Kletterakt zu waghalsig, um sie aus den Klauen des Unwetters zu befreien.
Wie gut, dass sein Zuhause am Fuße des Baums so gemütlich ist, dass alle bei ihm Zuflucht finden. Und als das Gewitter überstanden ist, feiern sie zusammen ein großes Fest auf der Wiese um Berties Apfelbaum.
Daniela Drescher, 24 Seiten, zauberhafte Farbillustrationen, Verlag Urachhaus, 16 Euro, erhältlich im NABU-Streuobst-Materialversand, Artnr. 20855
Apfelmärchen
Zum Erzählen und Vorlesen
Der Apfel: scheinbar alltäglich, jederzeit und überall zu haben. Dabei gehört er zu einer unserer ältesten Obstsorten und ist kulturgeschichtlich gesehen weit mehr als eine essbare Frucht.
Bereits in den Mythologien spielt der Apfel eine Rolle und im Märchen hat er vielfältige Beziehungen zur Anderswelt, kann Symbol für Fruchtbarkeit und Liebe sein oder Heilkräfte besitzen. Oft ist der Apfel golden, und immer ist es schwer, ihn zu erlangen. Die Märchenfiguren bestehen in den hier gesammelten Geschichten spannende Abenteuer und wir mit ihnen.
Lutkat/Schultze (Hrsg.), 192 Seiten, Königsfurt Urania Verlag, 8,99 Euro, erhältlich im NABU-Streuobst-Materialversand, Artnr. 20985
Alte Obstsorten - Ein Quartett
Dieses Quartett lässt die Spieler in die Welt der alten Obstsorten eintauchen. Es wird ein kleiner Einblick in den Schatz der genetischen Vielfalt dieses kulturellen Erbes gewährt.
44 alte Obstsorten werden auf Spielkarten in Tabellenform vorgestellt. Sonderkarten ermöglichen nebem dem Trumpfspiel weitere Spielvarianten, die auch jüngere Spieler einbeziehen.
Ergänzende Sorteninformationen und Fotografien veranschaulichen die Diversität und wecken Lust, die Obstsorten zu probieren. Diese finden sich heute hauptsächlich auf Streuobstwiesen, die mittlerweile bedroht sind. Um zum Sortenerhalt beizutragen, wird mit einem Teil der Einnahmen die Inwertsetzung von Streuobstwiesen gefördert.
Miklas Staiger, Kunst am Baum, Quartettspiel, 47 hochwertige extra-starke Spielkarten im Format 12 x 7 cm, robuste Stülpschachtel mit feinem, strukturierten Leinenpapierbezug, erschienen November 2022, 18,60 Euro zzgl. Versand, erhältlich im NABU-Streuobst-Materialversand, Artnr. 20070
Die Geschichte des Apfels
Von der Wildfrucht zum Kulturgut
Ursprünglich in Asien beheimatet und damit einst ein Exot, gehört der Apfel heute zu den beliebtesten und wohl auch alltäglichsten Früchten Europas. Barrie E. Juniper und David J. Mabberley gehen der außergewöhnlichen Geschichte nach, die sich hinter der Aus- und Verbreitung dieser wohlbekannten Frucht verbirgt.
Unter Einbezug aktueller Erkenntnisse der Apfelbiologie erzählen sie die Reise des Apfels durch die Jahrhunderte und über die Kontinente und gehen auf Apfelsorten und -kulturen ebenso wie auf Veredelungstechniken im Laufe der Zeit ein. Zugleich zeigen sie auf, wie sehr der Apfel unsere Kultur bis heute prägt - sei es in der Küche, der Folklore, der Kunst oder der Wissenschaft.
Die Geschichte des Apfels von den Anfängen bis heute - ein umfassendes und reich illustriertes Werk für alle natur- und kulturgeschichtlich Interessierten.
Barrie E Juniper u. David J. Mabberley, Paul Haupt Verlag, erschienen September 2022, 38,00 Euro, erhältlich im NABU-Streuobst-Materialversand, Artnr. 20475
Von der Kunst, die Früchte zu zähmen
Eine Kulturgeschichte des Obstgartens
Erst wurde genascht, dann gehegt, schließlich gezüchtet: Bereits die frühen Menschen aßen wildwachsende Früchte und Beeren. Mit Beginn des Ackerbaus begann man, gezielt Bäume und Sträucher anzupflanzen, die ersten Obstgärten entstanden. Sie wurden zur Nahrungsquelle, zu Orten der Zusammenkunft - und inspirierten Künstler.
So ist die Geschichte der Fruchtkultivierung auch eine Geschichte der Menschheit und als altes Kulturerbe moderner denn je, wie das fesselnd geschriebene und reich illustrierte Porträt der verborgenen Gärten und ihrer Früchte zeigt.
Bernd Brunner, 288 Seiten, Farbfotos und -illustrationen, Knesebeck Verlag, 22 Euro, erhältlich im NABU-Streuobst-Materialversand, Artikel-Nummer 20470
Fauna-Bildband
Die Streuobstwiese - Ein Kleinod der Biodiversität - II. Die Tiere
Dr. Bettina Lange-Malecki und ihr Mann Werner Lange betreuen seit vielen Jahrzehnten eine Streuobstwiese in der Ortschaft Groß Lengden in der Gemeinde Gleichen. Diese wird frei von jeglichen Pestiziden gepflegt. Im Laufe der Zeit stellte sich ein hoher Artenreichtum ein. Zudem entwickelte sich die Fläche durch die jahrzehntelange Aushagerung zu einem wertvollen Biotop mit deutlichen Anklängen eines Magerrasens.
Nicht nur die im ersten Band dargestellten Pflanzen charakterisieren die Obstwiese, sondern vor allem auch die zu jeder dieser Pflanzen angepassten Tiere. Im zweiten Teil hat Bettina Lange-Malecki nun in ihrem engagierten Projekt die Tierwelt des Kleinods Streuobstwiesen in all ihren Facetten in diesem ästhetisch schönem Bildband dargestellt.
Der Bildband von Dr. Bettina Lange-Malecki kann kostenfrei auf der Internetseite der Biologischen Schutzgemeinschaft Göttingen e.V. als pdf-Datei heruntergeladen werden (www.biologische-schutzgemeinschaft.de/publikationen.html) oder (solange der Vorrat reicht) gegen Spende per E-Mail bestellt werden: mail@biologische-schutzgemeinschaft.de
Obstbäume verstehen
Was alle Gärtnerinnen & Gärtner wissen sollten
Warum braucht ein Apfelbaum einen Partnerbaum, während ein Pflaumenbaum «single» bleiben kann? Warum wird aus dem Kern eines Boskop-Apfels nicht wiederum ein Boskop? Warum fallen im Juni viele Birnen vom Baum?
Die Autorin macht uns mit botanischen Grundlagen vertraut und erklärt anhand von zahlreichen Bildern und Illustrationen die Phänomene des Wachsens und Gedeihens von Apfel-, Kirsch-, Pflaumen- und Birnbaum. Wussten Sie zum Beispiel, dass Obstgehölze innerhalb von etwa sechs Wochen den Großteil ihres Wachstums abschließen, dass sie schwitzen oder dass sie bereits im Juli beginnen, sich auf das folgende Frühjahr vorzubereiten?
In diesem Buch finden Sie diese und viele weitere Informationen, die Gärtnerinnen und Gärtnern dabei helfen, ihre Obstbäume besser zu verstehen.
Annekathrin Schmid, 128 Seiten, viele Farbfotos und -illustrationen, 22 Euro, Haupt Verlag, erhältlich beim Streuobst-Materialversand, Art.Nr. 20138
Permakultur
Von der Natur lernen und nachhaltige Kreisläufe im Garten schaffen
Wie könnte mein Garten in fünf Jahren aussehen? Wie ist mein Boden und was braucht er? Welche Beete sind sinnvoll und wie lege ich sie an? Was gilt es, bei der Fruchtfolge zu beachten? Wie locke ich nützliche Helfer in meinen Garten? Und wie wird man diese nervigen Schnecken los?
Immer mehr Menschen flüchten aufs Land, schaffen sich einen Schrebergarten an, beackern kleine Felder am Stadtrand oder ihre Hausgärten. Für all jene, und selbst für die, die noch von einem eigenen Garten träumen, bietet dieses Buch einen leichten Zugang zu den wichtigsten Prinzipien der Permakultur sowie zahlreiche Anregungen und praktische Tipps zu Themen wie nachhaltige Gartenplanung, Gemüse- und Obstanbau, Bodenaufbereitung oder organische Dünger.
Mit ihren schnell erfassbaren und unterhaltsamen Zeichnungen zeigt Angela Gerlach Schritt für Schritt, wie einfach (und meist auch wie viel günstiger) es ist, vorhandene Ressourcen zu nutzen, funktionierende Kreisläufe zu schaffen und somit ein gesundes Bodenleben mit sehr guten Erträgen zu erzielen.
Angela Gerlach, 136 Seiten, durchgehend farbig illustriert, ca. 25 Euro, Dumont Verlag, erhältlich unter www.buchzentrum-natur.de, Art.Nr. 14315
Die echte Walnuss
Jupiters Eichel - wiederentdeckt in Natur und Kultur
Das umfassende Baum-Porträt gibt Einblicke in die unerschöpfliche und faszinierende Welt der Echten Walnuss (Juglans regia), bringt Verborgenes näher und deckt Mysterien auf. Es vereint erstmals kulturhistorische, neuzeitliche und naturwissenschaftliche Aspekte: Botanik, Ökologie, Biochemie, Ernährungswissenschaft, Naturheilkunde, Pharmazie, Pomologie sowie Mythologie, Geschichte, Nutzung und Brauchtum - allgemeinverständlich, wissenschaftlich fundiert und unterhaltsam.
Trotz seines unschätzbaren Wertes für Natur und Mensch sank der in Deutschland über Jahrhunderte in der Kulturlandschaft bestehende, vielerorts landschaftsprägende Walnuss-Bestand seit vielen Jahrzehnten erheblich. Einheimische Walnüsse und deren Öl rutschten in die wirtschaftliche Bedeutungslosigkeit. Der Walnussbaum geriet in Vergessenheit, sei es als Obstbaum, als Holz- oder Öllieferant oder gar als Heilpflanze. Dennoch ist der Walnussbaum aufgrund der klimawandelbedingten Temperaturerhöhung ein Baum der Zukunft, da er Wärme geradezu favorisiert, weshalb sich deutschlandweit ein beträchtliches Möglichkeitsfeld eröffnet und eine Rückbesinnung auf ihn regelrecht geboten ist.
Corinna Günzel, 187 Seiten, Farb- und s/w Fotos/Abbildungen, 29,95 Euro, erhältlich im NABU-Streuobst-Materialversand
Die 100 besten Obstsorten für die Brennerei
Grundlage für jedes gute Destillat ist zum einen die Qualität des Obstes und zum anderen die verwendete Sorte. Gerade heute wird man sich der Bedeutung bestimmter und häufig vergessener Obstsorten für die Brennerei bewusst (siehe Prevorster Bratbirne).
Dieses Buch hilft bei der Wahl der passenden Früchte für die Brennerei. Über das Einmaischen, das Vergären bis zur Destillation wird in der Einführung geschrieben. Den Hauptaugenmerk legt dieses Buch aber auf die Sortenwahl. Vorgestellt werden vor allem aromareiche, alte, regionaltypische und neue Sorten, die von aussagekräftigen Fotos begleitet werden.
Walter Hartmann und Philipp Schwarz, Verlag Eugen Ulmer, 160 Seiten, 120 Farbfotos, 19,95 Euro
Erhältlich im Streuobstmaterialversand!
Die Walnuss
Alle in Mitteleuropa kultivierten Arten - Botanik, Geschichte, Kultur
Der Walnussbaum ist einer der malerischsten Bäume unserer Landschaft, sein Holz eines der edelsten unserer Klimazone und die Nüsse gelten als gesunde Delikatesse. Dieses Buch fasst das reichhaltige Wissen über die Walnuss und ihre überraschend vielfältige Kultur und Tradition zusammen.
Die Echte Walnuss, Juglans regia, ist nur eine Art einer formenreichen Pflanzenfamilie, die insgesamt rund sechzig Arten und einige Kreuzungen umfasst. In eigenen Kapiteln zu Kultur, Geschichte, Biologie und Landschaftsarchitektur wird die Pflanzenfamilie aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Erstmals werden alle in Mitteleuropa kultivierten Arten und Hybriden in detaillierten, reich bebilderten Porträts vorgestellt.
Jonas Frei, AT Verlag, 239 Seiten, viele Farbfotos und Illustrationen, 39 Euro
Erhältlich beim Streuobstmaterialversand!
Unsere erste Obstwiese
Nachhaltig bewirtschaften und Vielfalt erleben
Sie sind plötzlich im Besitz einer Obstwiese und wissen nicht, was Sie damit anfangen sollen?
Dann hilft Ihnen dieses Buch garantiert weiter! Das Buch möchte Familien, die sich für eine Obstwiese entschieden haben, und Menschen, die eine Obstwiese / ein Obstgrundstück geerbt haben und damit überfordert sind, abholen, fachlich begleiten und motivieren.
Die Autoren zeigen im Buch auf, was für eine erfüllende Aufgabe es sein kann, eine Obstwiese als Kulturlandschaft zu erhalten - auch im Hinblick auf die Themen Biodiversität, Sortenerhaltung und Klimawandel. Gleichzeitig bietet das Buch wichtige Anregungen und Tipps zur Bewirtschaftung. Vom Obstbaumschnitt, der Ernte und Verwertung bis hin zur Wiesenpflege und Sortenkunde gibt das Buch wertvolle Einblicke in eine spannende Aufgabe.
Rolf Heinzelmann, Manfred Nuber, 2019, 144 S., 84 Farbfotos, 26 farbige Zeichnungen, Klappenbroschur, 16,95 Euro
Erhältlich im Streuobst-Materialversand
Die Streuobstkiste
Schauen Sie doch mal rein!!!
Streuobsterlebnisse für Kinder – besonders gut geeignet für die Zeit des Homeschooling und danach
Das Ringbuch ist Teil der Streuobstkiste Radolfzell, die noch weitere Materialien wie z.B. Spielgeräte oder eine mobile Saftpresse enthält und von den örtlichen Schulen entliehen werden kann. Erarbeitet von der Naturpädagogin Angela Klein und herausgegeben vom Umweltamt der Stadt Radolfzell am Bodensee enthält das Ringbuch ausgearbeitete und jahreszeitenbegleitende Unterrichtseinheiten auf der Streuobstwiese für die 3./4. Klasse in Grundschulen sowie die 5./6. Klasse in Haupt-/Realschulen bzw. Gymnasien.
Unter dem Motto „Erleben - Lernen - Genießen - Schützen‟ werden eine Fülle an Aktionen, Spielen, Werkarbeiten etc. vorgestellt, hinzu kommen viele Informationen rund um die Streuobstwiese bis hin zu Bestimmungsschlüsseln für Knospen, Blüten und wirbelloser Kleintiere auf der Streuobstwiese. Sehr gut geeignet um gemeinsame Zeit auf der Streuobstwiese oder unter einem Obstbaum zu planen und zu erleben.
Ringbuch, 113 S., s/w Illustration, 15,50 Euro
Erhältlich im Streuobst-Materialversand
Die alten Obstsorten
Geschichten und Rezepte rund um Obstsorten mit Vergangenheit
‚Seidenhemdchen’ und ‚Schweizerhose’, ‚Forellenbirne’ und ‚Weinapfel’ – die Namen alter Obstsorten sind ebenso vielfältig und ausgefallen wie ihr Aussehen und ihr Geschmack, ebenso poetisch wie die vielen Geschichten, die sich um sie ranken: von der Birne, die zweimal per Schiff nach Amerika reiste. Von der Kirsche, für die Friedrich der Große einen halben Monatslohn zahlte. Von dem Apfel, der Newton zu seiner Gravitationstheorie inspirierte.
Über fünfzig heimische, alte Obstsorten werden in diesem Band anhand von historischen Illustrationen und unterhaltsamen Texten ausführlich, mehr als hundert weitere kurz vorgestellt: Äpfel und Birnen, Kirschen und Pflaumen, Aprikosen und Pfirsiche, Beeren und Nüsse – darunter Klassiker wie ‚Gravensteiner’ oder ‚Schattenmorelle’, Raritäten wie der ‚Weiße Winterkalvill’ und außergewöhnliche Arten wie Maulbeere, Quitte oder Mispel. Tipps zu Anbau und Sortenauswahl sowie Rezepte regionaler Spezialitäten ergänzen die Sortenporträts. Eine kurze Einführung beschreibt die wechselhafte Geschichte der alten Sorten, die Wiederentdeckung ihrer einmaligen Aromen und die immense ökologische Bedeutung, die ihnen heute zukommt.
Mit Rezepten, Anbautipps, Sortenregister und nützlichen Adressen.
Sofia Blind (2020), Dumont-Buchverlag, 25 Euro, 192 Seiten, erhältlich im NABU-Streuobst-Materialversand
Der originale Palmer-Schnitt
Neu aufgelegt
Neu aufgelegt hat die engagierte Palmer-Tochter Gudrun Mangold ein Buch über den Baumschnitt, den ihr Vater und legendärer Remstall-Rebell Helmut Palmer so (manchmal etwas über-) engagiert und kundig vertrat: Den Oeschberg-Schnitt. Dabei gilt: „Wenig Äste, viel Licht, viel Qualität“.
Anstelle kleiner Bilder in einer früheren Auflage gibt's jetzt aussagekräftige größere Bilder, wo man beispielsweise das für den Oeschberg-Palmer-Schnitt Umkehraug-Verfahren gut erkennen und nachvollziehen kann.
Zahlreiche Vorher-Nachher-Darstellungen bezüglich Schnitt, vor und nach dem Veredeln haben die Qualität des Buches nochmals deutlich verbessert.
Damit ist das Erlernen und Ausprobieren des Baumschnitts auch für eher Ungeübte dank dieses Buches gut möglich. Und die Vorteile des Oeschberg-Schnitts hinsichtlich Erleichterung beim Leiter-Stellen, sonnengereifte, oechslereiche Früchte... lassen sich an praktischen Beispielen nachvollziehen. Pflege und Sanierung älterer Bäume, Veredeln in verschiedenen Varianten - auch hierzu gibt es richtig schöne große Bilder und verständliche Texte.
Eine Differenz allerdings hatte ich mit Palmer schon zu seinen Lebzeiten: Die Gewürzluike ist nun mal neben dem Roten Berlepsch meine Lieblingsapfelsorte, sie schmeckt vorzüglich, auch heute noch und nicht nur, wie im Buch geschrieben „zwischen 1930 und 1950“ - und man benötigt gerade bei gutem Schnitt auch keinesfalls „mindestens fünf Schorfspritzungen“, um Spitzendürre und Krebs vorzubeugen. Widerspruch und keine Zustimmung!
Anfangs des Buches allerdings darf der/ die geneigte Leser/in ein schon historisch zu nennendes Vorwort von Manfred Rommel lesen, der wie wenige die Seele eines Mannes verstand, der nicht nur beim Obstbaumschnitt völlig unbeirrbar und überzeugt seinen Weg ging. Und es gibt Infos über den „Obstbauern aus Passion“, den legendären Wahlkampf in Schwäbisch Hall und vieles andere mehr.
„Die Oberen stutzen, damit die Unteren Licht bekommen!“ - dieses basisdemokratische Prinzip nach Schweizer Vorbild fand Palmer nicht nur für den Baumschnitt bestens tauglich, sondern auch für die Politik. Das passte und passt verständlich nicht allen.
„Jeder sein eigener Baumwart!“, lautete Palmers These Nummer Eins. Dieses Buch soll ein Beitrag dazu sein. In möglichst klarer Sprache hat Gudrun Mangold das praxisorientierte Wissen ihres Vaters umgesetzt - der schwäbische Dickschädel und Rebell wäre stolz auf seine Tochter!
Besonders erwähnenswert und absolut vorbildlich ist das Engagement der Autorin für Plastikfreiheit. Mit „palmerscher“ Beharrlichkeit hat sie erreicht, dass die Druckerei in Oberndorf am Neckar (damit regional, Bücher des renommierten Verlages der Vorgängerausgabe werden in Tschechien gedruckt) eine plastikfreie, aus Holz hergestellte Folie fand. Auch auf das Plastik-Füllmaterial in den Kartons wird verzichtet. So erfolgt der Versand derzeit mit zusammengeknüllten alte Zeitungen: Kein einziges Buch wurde so je auf dem Transportweg beschädigt. „Dazu braucht es auch keine Maschine, das geht per Hand ratz fatz.“
Gudrun Mangold (2020): Der originale Palmer-Schnitt - Spitzenerträge im Streuobstbau, 145 S., 25 Euro, Edition Gudrun Mangold, erhältlich im NABU-Streuobst-Materialversand
Zum Schwärmen!
Karussell des Lebens - Die Streuobstwiese
Im Wechsel der Jahreszeiten zeigt die Dokumentation das Zusammenspiel zwischen Natur, Mensch und Tier auf der Streuobstwiese. Diese Begegnungen verdeutlichen, dass Streuobstwiesen weit mehr sind als ein landwirtschaftliches Auslaufmodell. Als unverzichtbares europäisches Kulturgut sind sie vor allem ein wertvoller und in jedem Fall schützenswerter Lebensraum.
Annette und Klaus Scheurich, Marco Polo Film AG, DVD, Dokumentation (43 Min.), BR/Arte/WDR, 2014, 16,90 Euro - Erhältlich beim NABU-Streuobstmaterialversand
Unser Apfelbaum
Für Taufe, Geburtstag, Weihnachten oder einen anderen schönen Anlass!
Pflück einen Apfel, beiß hinein und genieße...! Unser wunderbarer Apfelbaum im Frühling, Sommer, Herbst und Winter - eine zauberhaft illustrierte Geschichte für alle, die Äpfel lieben. Und es geht nicht nur um den Apfelbaum, sondern um alle, die mit ihm, von ihm und durch ihn leben können. Die kraftvollen Zeichnungen unterstreichen die Liebe ins Detail.
Görel Kristina Näslund/Kristina Digman, Bohem Press, ab 4 Jahre, 12,95 Euro - Erhältlich beim NABU-Streuobstmaterialversand
Apfelallergie
Toleranzentwicklung durch regelmäßigen Konsum allergenarmer Äpfel. Eine Beobachtungsstudie
Das pollenassoziierte Orale Allergie-Syndrom (OAS) ist eine Sonderform der IgE-vermittelten Nahrungsmittelallergien. Besonders bei Birkenpollenallergikern kommt es aufgrund der Ähnlichkeit der Epitope des Apfelallergens Mal d1 und dem Birkenpollenallergen Bet v1 häufig zu einer sog. Kreuzreaktion beim Essen handelsüblicher Supermarktäpfel. In einer prospektiven Kohortenstudie mit einem offenen Studiendesign wurde untersucht, ob eine Toleranzentwicklung bei „Apfelallergikern“ durch den regelmäßigen Konsum allergenarmer Äpfel erreicht werden kann. Hierzu wurde die Ausprägung oraler Symptome nach dem Essen einer Frucht der Sorte ‘Golden Delicious‘ vor und nach dem täglichen Konsum eines allergenarmen Apfels über 90 Tage untersucht.
Die Probanden zeigten signifikant geringere Symptome beim Essen des ‘Golden Delicious‘ nach dem regelmäßigen Verzehr der allergenarmen Äpfel alter Sorten. Es erscheint möglich, durch den regelmäßigen Verzehr von Äpfeln alter Sorten mit geringerem Allergengehalt eine orale Toleranz gegenüber hochallergenen Äpfeln zu erreichen.
Die Studie ist nachzulesen unter http://link.springer.com/article/10.1007/s10341-020-00492-z
Streuobstwirtschaft
Aufbruch zu einem neuen sozialökologischen Unternehmertum - Martin Barde & Lars Hochmann
An unserer industriellen Umgangsweise mit Natur in der Land- und Ernährungswirtschaft zeigt sich: Wenn heute von "Wirtschaft" die Rede ist, steht dahinter eine viel zu effizienzgetriebene Aus- und Übernutzung, die Vielfalt vernichtet, Verschiedenheit gleichschaltet und Lebendigkeit abtötet. Als Gegenbeispiel dazu bringt dieses Buch das Thema Streuobst ins Spiel – als ein die sozial-ökologische Vielfalt beförderndes Feld wirtschaftlicher Betätigung. Die Autoren möchten damit inspirieren und Mut machen für neue Wirtschaftsformen, die um eine aktive Arbeit an und Pflege von Natur kreisen.
Dabei geht es nicht nur um die Theorie, sondern ganz viel auch um die unternehmerische Praxis. Die Lüge von der Alternativlosigkeit des derzeitigen wirtschaftlichen Handelns wird mit der Streuobstwirtschaft aufgedeckt.
"An einem solchen Herangehen hat es uns schon immer gefehlt. Man ist mit viel Ideologie und überbordendem Naturschutzgedanken drangegangen. An Erhalt wurde nicht gedacht. Ein dauerhafter Erhalt geht aber nur, wenn es wirtschaftlich gedacht wird!"
Meinolf Hammerschmidt, Pomologe und Experte für alte Apfel- und Birnensorten
192 S., 24 Euro, Oekom-Verlag, ISBN 978-3962380922, www. streuobstwirtschaft.de, Bezug: NABU-Streuobst-Materialversand
Erlebniswandern im Streuobstparadies
30 genussvolle Wandertouren entlang des Albtraufs - Dieter BUCK
Zum Schönsten, was uns die Natur zu bieten hat, gehören Streuobstwiesen, wenn sie im Frühjahr blühen. Wen jucken da nicht die Wanderbeine?Da zieht es einen hinaus, die Landschaft mit allen Sinnen zu genießen und zu erkunden.
Der bekannte Wanderspezialist Dieter Buck hat dazu die passenden Routen durch das "Schwäbische Streuobstparadies" ausgesucht. Dieses ist mit 1,5 Millionen Obstbäumen und 26.000 ha Fläche die größte zusammenhängende Streuobstlandschaft in Mitteleuropa. Die 35 abwechslungsreichen und kulinarisch interessanten Touren im Buch verlaufen immer entlang des malerischen Albtraufs durch sechs Landkreise: Böblingen, Esslingen, Göppingen, Tübingen, Reutlingen und Zollernalbkreis.
Dazu gibt es viele Tipps für unterwegs zu besonderen Schauplätzen, Lehrpfaden, Einkaufs- und Einkehrmöglichkeiten sowie zu Brennereien, Mostereien und Museen. Die Touren lassen so jeden Ausflugstag zum Erlebnis werden.
160 Seiten; ca. 100 Abb.; Klappenbroschur mit Fadenheftung; ISBN: 978-3-8425-2078-3; 17,99 Euro, Silberburg Verlag, Bezug: NABU-Streuobst-Materialversand
Apfelsorten als Quartett
Das Hessische Äppelquartett
Ein Quartettspiel mit 32 verschiedenen hessischen Äpfeln und sieben Kriterien zum gegenseitigen Abfragen: Fruchtertrag, Gefährdungsgrad der jeweiligen Sorte, Apfelweintauglichkeit (man merkt: Hessen!) und „Verführungsfaktor“ (mit oder ohne Eva…?) werden auf einer Skala von 1 bis 10 angegeben. Die Fruchtgröße wird in Millimeter angegeben, wobei man da natürlich auch die Variante wählen kann „je kleiner desto besser“. Auch die Entstehungszeit der Apfelsorten ist ein Kriterium (hier gilt natürlich: „je älter, desto besser“). Und der Angabe zur Lagerfähigkeit („je länger desto besser“, das ist eindeutig) liegt ein Mittelwert bei abgedunkelten und kühlen Räumlichkeiten zu Grunde. Eine sehr gute Idee, anschaulich und praktisch umgesetzt, hervorragend als Geschenk für Groß und Klein geeignet.
32 Karten + 2 Info-Karten 7,90 Euro. Bezug: NABU-Streuobst-Materialversand
600 alte Apfel- und Birnensorten neu beschrieben
Herbert KEPPEL, Karl PIEBER & Josef WEISS (2018)
Über 300 alte Apfel- und 258 alte Birnensorten stellen die Autoren tabellarisch mit all ihren Synonymen und Eigenschaften vor: Fruchtgröße, Fruchtform, Farbe, Geschmack, Erntereife, Wuchs und Bodenanspruch, Haltbarkeit und kulinarische Eignung. Nahezu die gesamte Apfel- und Birnensortenvielfalt wird auch mit historischen Abbildungen vorgestellt – für einige Sorten existieren aber auch keinerlei Abbildungen, da sie aktuell als verschollen gelten (s.u.).
Als Basis dienten die Sortenbeschreibungen der „Central Obstbaumschule am ständischen Musterhofe zu Gräz“ (Graz) aus den Jahren 1833 und 1844. Das Obstsortensortiment ist also passend zum österreichischen Leopold-Stocker-Verlag, der ja berühmt für seine hochwertigen Bücher (auch) im Bereich Obstbau und Obstverarbeitung ist.
Die Autoren weisen darauf hin, daß sich unter den beschriebenen Sorten auch solche finden könnten, die in der Landschaft (unerkannt) noch verbreitet sein dürften – ein Ansporn für die ARGE Streuobst und die Pomolog/innen Österreichs, das Buch durchzuforsten.
Ebenfalls historisch sind die Bezeichnungen für Aussehen, Geruch und Geschmack, die „daher vielfach nur sehr schwierig zu verstehen bzw. nicht nachvollziehbar sind.“ Oder wer weiß, daß „atlantartig“ einem würzig-bitteren und scharfen Geschmack entspricht?
Die Sortendarstellungen sind jedenfalls eine außerordentlich wertvolle Fundgrube gerade auch für einen zukunftsfähigen Streuobstbau und ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung unseres Kulturerbes.
232 S., Leopold-Stocker-Verlag, 49,90 Euro. Bezug: NABU-Streuobst-Materialversand
Apfel-Land – Beobachtungen auf der Streuobstwiese
Klaus RUGE & Christopher SCHMIDT (2017)
Manchmal spannend, manchmal nachdenklich stimmend sind die Natur- und Streuobstwiesengeschichten von Klaus Ruge, dem erfahrenen Autor von Kinder- und Märchenbüchern. Von A wie Altweibersommer bis Z wie Zaunkönig, dazwischen 22 weitere Geschichten über Gaishirtle, über Goldhähnchen oder Grünspechte, über Hornissen oder Herbst, Kathrins Kirschbaum… und sogar Eisvögel finden sich als Akteure in einer der vielfältigen Streuobstwiesengeschichten wieder.
Bebildert sind die Geschichten wie das komplette Buch auf zauberhafte Art und Weise mit Zeichnungen von Christopher Schmidt – eine echte Augenweide.
Nach dem (Vor-)Leseteil folgen einige gedrängte Informationen über Johann Caspar Schiller, dessen berühmter Sohn in Marbach (dort ist Klaus Ruge seit Jahrzehnten im Naturschutz engagiert) geboren wurde und der Ende des 18. Jahrhunderts die größte Obstbaumschule Süddeutschlands auf dem Schloss Solitude bei Gerlingen betrieb, zur Definition, Bedeutung, Pflege und Vermarktung. Dort allerdings ist ein "schöner" Fehler passiert: 35 – 45 Euro/dz zahlen angeblich die Streuobst-Aufpreisvermarkter für Streuobst: ca. die Hälfte ist die Realität dort, wo relativ faire Preise bezahlt werden. Bei 35-45 Euro/dz hätten wir binnen kürzester Zeit Hunderttausende neuer Hochstämme in der Landschaft stehen…
In der Rubrik „Geschmack der Streuobstwiesen“ folgen 15 Apfelrezepte – vom Apfelkraut und Apfelkartoffeln bis Apfel-Gratin und Apfelgetränken… und zum Abschluss des Buches geht es um Zahlen und Fakten zum Streuobstbau.
Ein wahrhaft schönes Buch für Kinder und Erwachsene zugleich.
80 Seiten, Natur und Tier - Verlag Münster; 19,80 Euro. Bezug: NABU-Streuobst-Materialversand
Alte Apfelsorten im Norden
Klaus-Jürgen PAULSEN, Malte REICHERT & Walter DENKER (2017)
Drei Autoren aus dem Land zwischen den Meeren erzählen Apfelgeschichten… Eingangs allerdings werden 20 alte Apfelsorten beschrieben – von der aromatischen Ananasrenette, die auf einem erstaunlich kräftigen, kompakten Baum entdeckt wurde über den "Resses Alter", der eigentlich gar keinen Namen hat, weil ihn kein Pomologe kennt bis zum "Suislepper", einer eventuell aus Estland stammenden Sorte.
Für alle Sorten gibt es lebendige Geschichten der Obstsorten, wie und wo und wann sie (wieder) entdeckt wurden, schöne Fotos von oben und unten, der Blüte und Zeichnungen. Keine Tabellen mit systematisch vergleichbar gemachten Angaben, sondern eben ein Apfelgeschichtenbuchteil.
Es folgen Informationen zu Obstgärten und Obstsortengeschichte im Norden, ausführlich zum Wild- und Holzapfel als "Forstbotanischer Rarität Mitteleuropas" sowie zu den Dithmarscher Obstmodellen von 1888 im speziellen und der hochinteressanten "Geschichte und Herstellung der Obstmodelle" im allgemeinen.
Es folgen 71 Bilder dieser Apfelmodelle sowie 11 antiquarische und sechs aktuelle Aquarelle von Äpfeln bzw. Apfelblüten, die die vielfältige Schönheit dieser Früchte aufzeigen.
Eine schöne Regionalstudie, die ihren Wert weniger durch klare Strukturen, aber umso mehr durch persönlich gefärbte und dadurch außerordentlich lebendige Geschichten und Bemerkungen erhält.
128 S., Boyens-Verlag; 14,95 Euro. Bezug: NABU-Streuobst-Materialversand