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Agroforstsysteme und Naturschutz
Strategie zur Förderung der biologischen Vielfalt
Ein Agroforstsystem ist eine landwirtschaftliche Fläche, auf der Ackerkulturen oder Grünlandnutzung mit Gehölzen kombiniert werden, wobei die Acker- und Grünlandnutzung stets auf einem Großteil der Fläche erhalten bleibt.
Die Integration von Gehölzen in der Agrarlandschaft durch Agroforstsysteme ist eine Chance zur Verbesserung der biologischen Vielfalt von Kulturlandschaften und kann gleichzeitig einen Beitrag zur Abmilderung des Klimawandels und dessen Folgen leisten. Strukturarme landwirtschaftliche Flächen können durch Gehölzstreifen aufgewertet werden. Somit werden Lebensräume zur Erhöhung der Arten- und Biotopvielfalt geschaffen und die Resilienz gegenüber Trockenheit und Sturmschäden erhöht.
Das Bodenleben wird durch Bodenruhe und Humusaufbau in den Baumstreifen gefördert. Als Teil eines Biotopverbundsystems können Agroforstsysteme Migration und den genetischen Austausch der Arten und somit die Biodiversität fördern. Auch ist die gesellschaftliche Akzeptanz von Agroforstsystemen hoch, denn das Landschaftsbild wird durch die zusätzlichen Strukturen aufgewertet.
„Naturschutz durch Nutzung“
Welchen Platz nimmt die Agroforstwirtschaft ein, wenn sie als Baustein einer Naturschutzstrategie für Agrarlandschaften verstanden wird? „Naturschutz durch Nutzung“ heißt die Antwort, die die Landwirtschaft braucht, um Agroforst-Strukturen zu schaffen und zielorientiert sowie langfristig zu erhalten.
In der NABU-Hintergrundinformation werden die vielfältigen Optionen zur Ausgestaltung von Agroforstsystemen beschrieben, beispielsweise hinsichtlich der Baumartenwahl und der Anlage als Elemente im Biotopverbund. Zugleich beinhaltet das Papier Anforderungen an die Bewirtschaftung der Flächen, beispielsweise zeitlich gestaffelte Holzentnahme, sodass Strukturvielfalt dauerhaft etabliert wird.
Sind Lebensräume gefährdet?
Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass Agroforstsysteme nicht bestehende wertvolle Lebensräume gefährden dürfen. Insbesondere in oder in unmittelbarer Nähe von Schutzgebieten und seltenen Lebensräumen muss im Vorfeld geprüft werden, ob eine Gefährdung der Lebensräume und deren Erhaltungszustand sowie der darin lebenden Arten vorliegt, die im Sinne der FFH- und der Vogelschutzrichtlinie von gesamtgesellschaftlichem Interesse sind. Sofern eine Gehölzpflanzung wahrscheinlich zu einer Beeinträchtigung des Lebensraumes oder der Arten führen kann, ist von einer Pflanzung abzusehen.
Aufgrund der großen inhaltlichen Überschneidungen wird mit dem Zuwachs der Agroforstwirtschaft in Deutschland ein intensivierter Austausch mit dem institutionellen, wissenschaftlichen und ehrenamtlichen Naturschutz einhergehen. Diese Hintergrundinformation bietet einen Leitfaden für die Zusammenarbeit und praktische Vorschläge für die Gestaltung von Agroforstsystemen im Rahmen des Planungsprozesses.
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