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Ursachen und Lösungsansätze auf Landschaftsebene
Deutschland steht vor einer Vielzahl von Herausforderungen für eine zukunftsfähige Wasserbewirtschaftung. Veränderte Niederschlagsmuster, häufigere Extremwetterereignisse und steigende Temperaturen führen zu einem Ungleichgewicht in der Wasserverfügbarkeit. Einige Teile Deutschlands, insbesondere im Osten, sind von anhaltender Trockenheit – vor allem in tieferen Bodenschichten – betroffen. Diese Entwicklungen kann man auch den Daten des Dürremonitors des Helmholzzentrums für Umweltforschung (UFZ) entnehmen, der die Dürre in Deutschland seit 2014 dokumentiert. Auch wenn im Frühjahr 2024 die Böden ausreichend mit Wasser gesättigt sind, sind in den vergangenen Jahrzehnten die langfristigen Kapazitäten des Bodens, als Speicher zu fungieren, dennoch verloren gegangen.
Ein erneuter Aufbau dieser Funktionen braucht viel Zeit, ist aber ein enorm wichtiger Faktor für unsere Widerstandsfähigkeit gegenüber Klimaextremen. Denn degradierte Böden verschärfen die gesellschaftlichen Wirkungen von Dürre- und Hitzeperioden, aber auch von Starkregenereignissen und Hochwasser. So fiel beispielsweise in den Sommermonaten 2023 nicht nur wesentlich weniger Niederschlag als im langjährigen Mittel der letzten Jahrzehnte. Auch waren die Durchschnittstemperaturen höher und die Vegetationsperiode länger, so dass die Verdunstung dadurch deutlich anstieg. In der Folge trockneten auch die oberen Bodenschichten stark aus und konnten die Pflanzen nicht mehr ausreichend mit Wasser versorgen.
Deutlich wird dies auch anhand des Zustands unserer Bäume und Wälder, aber auch an der Menge des längerfristig verfügbaren Wassers. In einigen Regionen spürte auch die Bevölkerung schon die Folgen, da die Entnahme von Oberflächenwasser für bestimmte Zwecke eingeschränkt werden musste. Teilweise wurde sogar die Trinkwasserversorgung für Privathaushalte und Industrie gedeckelt. Sichtbar wird dieser Mangel vielerorts auch an den fallenden Flusspegeln und Seenspiegeln sowie an ausgetrockneten Wasserläufen und kleineren Standgewässern.
Andererseits führt ein zeitweise vorhandenes Zuviel an Wasser in Form von massiven Regenfällen zu beträchtlichen Schäden für die Gesellschaft, die sogar nicht selten zu einer Bedrohung von Leben und Gesundheit werden können. So wird prognostiziert, dass bis zum Jahr 2040 wetterbedingte Katastrophenschäden in Deutschland um bis zu 90 Prozent zunehmen könnten.
Und auch die Grundwasserreserven nehmen ab – mit einem Anteil von 60 Prozent unsere wichtigste Trinkwasserressource.
Der Rückgang der Grundwasserstände wird, neben den Niederschlagsdefiziten, aufgrund von unzureichender Infiltration und einem überwiegend oberflächlichen Wasserabfluss noch weiter verschärft. Probleme gibt es hinsichtlich unserer Grundwasserreserven aber nicht nur in Form der Abnahme der verfügbaren Menge, leider hat auch die Qualität abgenommen. Denn Stoffeinträge aus Landwirtschaft, Industrie und kommunalen Abwässern belasten die Lebensgrundlage Wasser immer mehr. Dies wird langfristig zu steigenden Kosten für die Aufbereitung von Trinkwasser führen.
Die Wasserrahmenrichtlinie – wichtigster rechtlicher Rahmen für einen natürlichen Wasserhaushalt
Die europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) legt fest, dass die Mitgliedsstaaten Maßnahmen ergreifen sollen, um einen guten ökologischen und chemischen Zustand ihrer Wasserkörper, also Seen, Flüsse, Grundwasser, zu gewährleisten. In Deutschland besteht jedoch ein Umsetzungsdefizit. Der Zustand der meisten Gewässer entspricht noch immer nicht den geforderten Standards, aktuell verfehlen über 90 Prozent der Oberflächengewässer und 100 Prozent der Grundwasserkörper die Anforderungen.
Diese Diskrepanz zwischen den Richtlinien der WRRL und der aktuellen Umsetzung in Deutschland verdeutlicht die dringende Notwendigkeit, zu handeln. Es braucht eine ganzheitliche Herangehensweise, um nachhaltige Lösungen zu schaffen und die Ziele der Richtlinie zu erreichen. Hier geht es vor allem um die Renaturierung der Gewässer und die dafür zwingend notwendige Flächenverfügbarkeit entlang der Gewässerkörper.
So macht der Blick auf den Auenzustandsbericht deutlich, dass wir zwei Drittel der Auenflächen verloren haben und insgesamt nur ein Prozent der Auenflächen intakt ist. Wenn hier nicht substanzielle Fortschritte dabei gemacht werden, den Wasserhaushalt durch eine bessere Verzahnung der Gewässer mit der Landschaft zu rehabilitieren, werden wir einerseits nicht die Ziele der WRRL erreichen, andererseits die derzeitige Austrocknung der Landschaft sogar noch befördern. Darüber hinaus muss außerdem der Landschaftswasserhaushalt verstärkt in den Blick genommen werden.
Hebel für langfristige Wassersicherheit: gesunde Böden
Einen schnellen Wandel braucht es vor allem in der Art, wie wir unsere Böden bewirtschaften. Kontraproduktive Bearbeitungsformen und eine Übernutzung sowie die sich ausbreitende Flächenversieglung durch Infrastruktur haben dazu geführt, dass die Flächen, wenn Niederschlag fällt, weniger Wasser aufnehmen und langfristig speichern können. Ein zu großer Teil fließt oberflächlich ab. Dies betrifft nicht nur landwirtschaftlich genutzte Flächen, sondern auch unsere Wälder und Siedlungsräume.
Was wir brauchen, ist eine sogenannte Schwammlandschaft mit gesunden Böden, Mooren und angeschlossenen Flussauen, die Wasser über große Zeiträume speichert und dabei die Ökosysteme dauerhaft mit ausreichend Wasser in guter Qualität versorgt. Dies ermöglicht dann auch das Auffüllen unserer Grundwasserspeicher und die Sicherung unserer Trinkwasserversorgung und hilft, Nutzungskonflikten vorzubeugen beziehungsweise diese zu mindern.
Damit könnten außerdem zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden: Denn Böden, die Wasser gut aufnehmen und die den Abfluss puffern, dienen gleichzeitig dem Hochwasserschutz. Wenn das Wasser langsamer und weniger oberflächlich abfließt, kommt es auch weniger schnell in den Wasserläufen an – so schützen wir uns vor Überschwemmungen und ihren Folgen. All diesen komplexen Anforderungen können wir nur mit Unterstützung von naturbasierten Lösungen – also mit grünen Infrastrukturen – begegnen. Technische Lösungen allein bieten weder die notwendigen Kapazitäten, noch sind sie kosteneffizient. Zudem haben sie ihr Leistungspotenzial bereits überschritten. Dies zeigt sich auch angesichts der extrem hohen und zunehmend steigenden Versicherungsschäden in Folge von wasserbedingten Extremereignissen.
Die Natur kann uns also am besten dabei helfen, die Probleme, die wir selbst geschaffen haben, auch wieder zu lösen. Dafür sollten wir in der Planung natürliche Prinzipien integrieren, müssen aber auch die notwendige Fläche zur Verfügung stellen. Durch eine integrierte Planung, die naturbasierte Lösungen einplant und technische Infrastrukturen darauf abstimmt, können vielfältigere Nutzungsmöglichkeiten geschaffen und Nutzungskonkurrenz vorgebeugt werden. Der Weg dahin erfordert eine Anpassung der bestehenden Planungskultur sowie eine bewusste Entscheidung, die bestehenden Pfadabhängigkeiten kritisch zu reflektieren und notwendige Veränderungen für zukunftsfähige Lösungen anzugehen.
Grüne Infrastrukturen als nachhaltige Lösung
Die Nationale Wasserstrategie, verabschiedet im März 2023, zeichnet einen zukunftweisenden Weg für das Management unserer Wasserressourcen und den Schutz der Gewässer in Deutschland. Der umfassende Ansatz ist eine gute Grundlage, um den Herausforderungen durch den Klima- und Umweltwandel zu begegnen. Entsprechend müssen wir nun gemeinsam ins Handeln kommen, innovative Lösungen befördern und Maßnahmen umsetzten.
Die Strategie legt die Grundlage für ein zukunftsfähiges Wasserwirtschafts- und Gewässerschutzmanagement und zielt darauf ab, den nachhaltigen Umgang mit Wasserressourcen bis 2050 und darüber hinaus sicherzustellen. Insbesondere betont sie die Bedeutung naturnaher Wasserhaushalte, um Wasserknappheit vorzubeugen und Zielkonflikten entgegenzuwirken. Das dazugehörige Aktionsprogramm umfasst 78 Maßnahmen, die schrittweise bis 2030 umgesetzt werden sollen.
Die zehn strategischen Themen, die von der Strategie angesprochen werden, reichen von der Förderung des naturnahen Wasserhaushalts über die klimaangepasste Flächennutzung bis zur Stärkung der Verwaltungen und Bewusstseinsbildung für die Ressource Wasser. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Entwicklung und Sicherung eines nachhaltigen Wasserhaushalts sowie der Verbindung von Wasser-, Energie- und Stoffkreisläufen. Die Nationale Wasserstrategie bietet somit einen ganzheitlichen Rahmen für naturbasierte Lösungen, um die Herausforderungen der Wasserverfügbarkeit nachhaltig zu bewältigen.
Für eine erfolgreiche Umsetzung der nationalen Wasserstrategie ist allerdings eine Fortführung des akteursübergreifenden Dialogs notwendig, um gemeinsam einen Paradigmenwechsel anzugehen. Dieser Weg muss wegführen von einseitigen, kaum flexiblen, zentralen, vorwiegend technischen Infrastrukturen, hin zu multifunktionalen, integrierten Lösungen. Nur durch die gemeinsame Planung von natürlichen und technischen Lösungen können zukunftsfähige Lösungen entstehen.
Die fünf Kernforderungen des NABU an Politik und Fachverwaltung
- Konsequente Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL): Es ist entscheidend, dass die Politik die WRRL konsequent umsetzt, um einen guten ökologischen und chemischen Zustand der Gewässer sicherzustellen. Die Mitgliedsstaaten sollten Maßnahmen ergreifen, um Wasserknappheit zu verhindern, die Gewässerverträglichkeit zu fördern und die Ziele der Richtlinie zu erreichen.
- Förderung naturbasierter Lösungen und Renaturierung: Die Politik sollte verstärkt auf die Förderung und Umsetzung naturbasierter Lösungen setzen, insbesondere im Bereich der Renaturierung von Flüssen und Auen sowie der Schaffung von „Schwammlandschaften“. Diese Maßnahmen sind essenziell für die ökologische Integrität, den Schutz der Artenvielfalt und die nachhaltige Bewirtschaftung von Wasserressourcen.
- Förderung von grün-blauen Infrastrukturen in urbanen und ländlichen Gebieten: Die Politik sollte Maßnahmen zur Förderung grün-blauer Infrastrukturen in urbanen und ländlichen Gebieten priorisieren. Dies umfasst die Schaffung von begrünten Überflutungsflächen, klimaangepasster Flächennutzung und nachhaltiger Gewässerbewirtschaftung. Die Integration dieser Ansätze trägt nicht nur zur Umweltschonung bei, sondern verbessert auch die Lebensqualität für die Bevölkerung.
- Investitionen in nachhaltige Wasserinfrastrukturen: Die Politik sollte verstärkte Investitionen in klimaangepasste Wasserinfrastrukturen tätigen. Die Entwicklung von Infrastrukturen, die vor Extremereignissen schützen und die Wasserversorgung gewährleisten, ist von entscheidender Bedeutung. Hierbei sollten auch innovative Ansätze, wie die Verbindung von Wasser-, Energie- und Stoffkreisläufen, berücksichtigt werden.
- Ein starkes Bodenschutzgesetz: Es braucht jetzt ein ambitioniertes und umsetzungsstarkes Bodenschutzgesetz ähnlich der Wasserrahmenrichtlinie, das nicht nur die Wiederherstellung der Gesundheit unserer Böden in sein Zentrum stellt, sondern auch das Potential der Bodenbiodiversität anerkennt, die für wichtige Bodenfunktionen wie Wasserinfiltration, Wasserspeicherfähigkeit und Erosionsminderung von entscheidender Bedeutung ist. Ein verändertes Boden- und Vegetationsmanagement kann entsprechend zur Verbesserung der Wasserinfiltration, -speicherung und -verdunstung in der Landschaft und letztlich zu Regeneration von Wasserkreisläufen und Erhöhung der Wasserverfügbarkeit beitragen.
- Stärkung von Umweltbewusstsein und Beteiligung der Bevölkerung: Es ist von höchster Wichtigkeit, das Umweltbewusstsein in der Bevölkerung zu stärken. Die Politik sollte Initiativen fördern, die auf Aufklärung und Bewusstseinsbildung für die Ressource Wasser abzielen. Die Beteiligung der Bevölkerung an Entscheidungsprozessen, insbesondere in Bezug auf Wasserressourcen und Umweltschutz, sollte aktiv gefördert werden, auch deshalb, weil dezentrale, naturbasierte Lösungen aktiv von der Bevölkerung umgesetzt werden können.
Es braucht umfassendes Handeln
Mit Blick auf die Klima- und Risikoanalyse für Deutschland wird deutlich, dass Anpassungen in der Wasserwirtschaft sowie die Stärkung des Wasserhaushalts Teil der dringlichsten Handlungsbedarfe sind, um uns an Klimawirkungen anzupassen. Der Großteil der dafür notwendigen Maßnahmen braucht jedoch mindestens zehn bis 50 Jahre für die Umsetzung und um Wirkung zu zeigen. Das bedeutet laut Umweltbundesamt aber auch, „nur durch unverzügliches Handeln können hohe Klimarisiken wirksam vermindert werden”. Schaffen wir es nicht, rechtzeitig ins Handeln zu kommen, werden zwangsläufig Dominoeffekte eintreten, die unseren Handlungsspielraum erheblich einschränken und vor allem zu Lasten unserer zukünftigen Generationen verlaufen werden.
Deutschlands zunehmende Betroffenheit von der globalen Wasserkrise erfordert entsprechend ein umfassendes Handeln. Da Wasser die Grundlage für fast alle menschlichen Nutzungen ist und diese Nutzungen sich direkt oder indirekt auf die Wasserverfügbarkeit auswirken, müssen Veränderungen in fast allen Bereichen stattfinden. Die wichtigsten Lösungsansätze, um einen Paradigmenwechsel zu fördern und zu einer nachhaltigen und resilienten Wasserbewirtschaftung zu kommen, lauten wie folgt:
Zentrale Lösungsansätze gegen die Wasserkrise in Deutschland
1. Stärkung des (Wasser-)Bewusstseins und Beteiligung der Bevölkerung
Die Förderung von Initiativen zur Stärkung des Umweltbewusstseins und der Beteiligung der Bevölkerung an Entscheidungsprozessen im Bereich Wasserressourcen und Umweltschutz.
2. Förderung naturbasierter Lösungen als Landschaftsinfrastrukturen
Die Integration naturbasierter Lösungen wie die Renaturierung von Flüssen, Auen und die Schaffung von begrünten Überflutungsflächen, um den naturnahen Wasserhaushalt zu schützen und Wasserknappheit vorzubeugen. Gleichzeitig werden dadurch wichtige vernetze Lebensräume für die Biodiversität ermöglicht mit einem zusätzlichen hohen Erholungswert
3. Förderung grün-blauer Infrastrukturen in urbanen und ländlichen Gebieten
Die Priorisierung von Maßnahmen zur Schaffung grün-blauer Infrastrukturen in städtischen und ländlichen Gebieten, um klimaangepasste Flächennutzung und nachhaltige Gewässerbewirtschaftung zu realisieren. Dafür müssen Entscheidungsprozesse bei der Infrastrukturplanung angepasst werden.
4. Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL)
Die konsequente Umsetzung der WRRL, um einen guten ökologischen und chemischen Zustand der Gewässer sicherzustellen und die Ziele für nachhaltige Wassernutzung zu erreichen.
5. Investitionen in nachhaltige Wasserinfrastrukturen
Die verstärkte Investition in klimaangepasste Wasserinfrastrukturen, die vor Extremereignissen schützen und eine sichere Wasserversorgung gewährleisten. Unbedingt müssen hierbei natürliche Lösungen priorisiert, mindestens aber gemeinsam mit technischen Maßnahmen betrachtet werden.
6. Risikominimierung durch reduzierte Stoffeinträge
Die Entwicklung und Umsetzung von Strategien zur nachhaltigen Bewirtschaftung von Gewässern und zur Begrenzung von Risiken durch Stoffeinträge, um die Wasserqualität zu verbessern und langfristig zu halten Denn hier gilt, je größer der Nutzungsdruck und die Verringerung der verfügbaren Wassermenge, desto höher die Verschmutzung und die Kosten für die Aufbereitung.
7. Förderung sektorübergreifender Allianzen
Eine wassersensible Flächenbewirtschaftung schafft gesamtgesellschaftliche Vorteile und sollte entsprechend vergütet werden. Beispielsweise wirkt sich eine ökologische/ regenerative Landbewirtschaftung positiv auf die Gewässer- und Grundwasserqualität aus. Solche Investitionen sind wesentlich kosteneffizienter als der Ausbau technischer Infrastruktur und wird bereits in Kooperation zwischen Landwirten und Wasserversorgern genutzt, wie in München, Leipzig und auch von Niedersachsen gefördert.
Die wichtige Rolle der „Schwammlandschaften“ im Landschaftswasserhaushalt
1. Ökologische Integrität
Die Integration von naturbasierten Lösungen, wie der Renaturierung von Flüssen und Auen, der Anlage von begrünten Überflutungsflächen sowie der Schaffung von Schwammlandschaften, trägt maßgeblich zur Erhaltung und Wiederherstellung natürlicher Ökosysteme bei. Dies fördert die Artenvielfalt, schafft Lebensräume für Tiere und Pflanzen und verbessert die Wasserqualität nachhaltig.
2. Wasserressourcenschutz
Naturbasierte Lösungen ermöglichen eine nachhaltige Nutzung von Wasserressourcen durch die Förderung natürlicher Wasserkreisläufe. Dazu gehört auch die Schaffung von „Schwammlandschaften“, die den Wasserrückhalt im Boden verbessern und somit Wasserknappheit vorbeugen.
3. Klimaanpassung
Naturbasierte Ansätze tragen zur Anpassung an den Klimawandel bei, indem sie die Resilienz gegenüber Extremwetterereignissen erhöhen. Maßnahmen zur Hochwasservorbeugung und die Förderung von „Schwammlandschaften“ unterstützen zudem eine effektive Temperaturregulierung in städtischen Gebieten.
4. Gesunde Böden
Die Implementierung naturbasierter Lösungen fördert den Bodenaufbau zu gesunden Böden. „Schwammlandschaften“ spielen hierbei eine entscheidende Rolle, da sie Wasser zurückhalten und die Bodenstruktur verbessern. Gesunde Böden tragen zur Erhöhung der Wasserversickerung und zur Reduzierung von Bodenerosion bei.
5. Soziale und wirtschaftliche Vorteile
Naturbasierte Lösungen stärken die Resilienz von Gemeinschaften gegenüber Naturkatastrophen und tragen dazu bei, die Lebensqualität in städtischen Gebieten zu verbessern. Grüne Freiflächen und naturbelassene Gewässer, unterstützt durch „Schwammlandschaften“, schaffen Erholungsmöglichkeiten, fördern die psychische Gesundheit und steigern die Attraktivität von Wohngebieten.
6. Langfristige Nachhaltigkeit
Durch die Förderung von naturbasierten Lösungen im Landschaftswasserhaushalt wird eine nachhaltige Bewirtschaftung von Wasserressourcen und gesunden Böden gewährleistet. Dies dient nicht nur der gegenwärtigen Generation, sondern sichert auch zukünftigen Generationen eine intakte und nachhaltige Umwelt.
Zentrale Herausforderungen bei der praktischen Umsetzung der Lösungsansätze
1. Finanzierung und Ressourcenmangel
Die Finanzierung und Bereitstellung ausreichender Ressourcen für die Umsetzung umfassender Wasserprojekte stellt eine zentrale Herausforderung dar.
2. Intersektorale Zusammenarbeit
Die Notwendigkeit einer effektiven Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Sektoren, einschließlich Umwelt, Landwirtschaft, Stadtplanung und Industrie, um ganzheitliche Lösungen zu ermöglichen.
3. Widerstand und Akzeptanz
Der Umgang mit möglichen Widerständen und die Sicherstellung der Akzeptanz von Maßnahmen durch die Bevölkerung erfordern eine gezielte Kommunikation und Beteiligung.
4. Langfristige Planung und Flexibilität
Die Notwendigkeit einer langfristigen Planung und Flexibilität, um sich verändernde Umweltbedingungen und neue Herausforderungen angemessen zu berücksichtigen.
5. Rechtliche und bürokratische Hürden
Die Überwindung rechtlicher und bürokratischer Hürden, um eine reibungslose Umsetzung von Maßnahmen zu gewährleisten und Projektverzögerungen zu minimieren.
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