Auenwaldentwicklung

Starthilfe für neue Lebensräume

Auenwälder sind perfekt angepasst an hohe Grundwasserstände und an regelmäßige Überflutungen. Der Weichholzauenwald steht bis zu 200 Tage im Jahr unter Wasser. Hier wachsen vor allem Weiden und Erlen. Die Hartholzauenwälder dagegen werden nur bis zu 50 Tage im Jahr überflutet. Daher stehen hier auch Stieleichen und Flatterulmen sowie Pfaffenhütchen, Roter Hartriegel, Gemeiner Schneeball und andere Sträucher.

Wiederherstellung eines der gefährdetsten Ökosysteme in Europa

Regelmäßig überflutete Auen, welche auch das Biotop Auenwald beinhalten, gehören zu den artenreichsten und produktivsten Lebensräumen in Mitteleuropa, sind aber stark gefährdet. Rodungen zum Zwecke der Holzgewinnung, Entwässerung und die Umwandlung in Äcker haben einen der produktivsten und wertvollsten aller Waldtypen verdrängt.

Als Teil der Havel-Renaturierung holt der NABU die ursprünglichen Auenwälder zurück. Dazu pflanzt er jedoch keine kompletten Wälder, sondern lediglich einige wenige Gehölze – als Starthilfe. Die kleinen Bäumchen bleiben sich selbst überlassen und entwickeln sich ganz natürlich. Erst in einigen Jahrzehnten wird der Erfolg zu sehen sein, wenn stattliche Bäume und ganze Wälder herangewachsen sind. Besonders in Insellagen, die durch Altarmanschlüsse entstehen und für die landwirtschaftliche Nutzung ungeeignet sind, soll sich neuer Auenwald entwickeln.

Packen wir es an

Seit dem ersten Spatenstich des NABU Havel-Projekts wurden bisher über 200.000 Gehölze als Starthilfe gepflanzt. Zum Beispiel auf der Mögeliner Insel, wo Dank Spenden nun ein rund 6 ha großer Auenwald heranwächst. Wir haben uns aber noch viel mehr vorgenommen: bis 2033 werden im Projektgebiet insgesamt über 200 ha neue Auenwälder wachsen!

Ein geschützter Ort für zahlreiche Arten

Auenwälder bieten einen wichtigen Lebensraum. Hervorzuheben ist die hohe Bedeutung für die Vogelwelt. Hier nisten beispielsweise Graureiher, Pirol, Seeadler, Schwarzer Milan, Kleinspecht und der Schwarzstorch. Auch hunderttausende Zugvögel finden hier Nahrung und tanken Kraft für den weiteren Flug.

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