Sehnsucht nach Ruhe und Geborgenheit – an der Havel wird sie gestillt. Wir wollen nun 90 Flusskilometer der Natur zurückgegeben. Werden Sie Teil dieses einmaligen Unterfangens!
Machen Sie die Havel wieder lebendig!Naturraum Untere Havelniederung
Ein charakteristischer Tieflandfluss im Wandel
Der Moorfrosch
Die kleinen Frösche sind selten geworden in Deutschland, in den Feuchtwiesen der Unteren Havel haben sie einen neuen Lebensraum gefunden.
Die Seerose
Diese schöne Pflanze gehört zur Familie der Seerosengewächse. Weltweit gibt es über 65 Arten in den verschiedensten Farben. Die Seerosen der Havel sind in der Regel weiß.
Die Mopsfledermaus
Die vom Aussterben bedrohte Mopsfledermaus hat in den Auenwäldern an der Unteren Havel einen sicheren Lebensraum gefunden.
Der Schilfrohrsänger
In den natürlichen, dicht bewachsenen Uferzonen der Havel fühlt sich der Schilfrohrsänger wohl.
Die Bekassine
Die Bekassine ist vom Aussterben bedroht. Hier, auf den Feuchtwiesen an der Unteren Havel, findet sie neuen Lebensraum.
Der Otter
Für den streng geschützten Fischotter sind die natürlichen Uferzonen mit ihrer vielfältigen Pflanzenwelt ein optimaler Lebensraum.
Der Bitterling
Lange war der kleine Bittterling in der Unteren Havel verschwunden, nun findet er in dem pflanzenreichen Fließgewässer wieder einen Lebensraum.
Die Mosaikjungfer
Eine der imposantesten der heimischen Libellenarten ist die Mosaikjungfer. Sie findet an der Unteren Havel eine Heimat.
Der Große Wiesenknopf
Auf den Feuchtwiesen der Unteren Havel wächst der Große Wiesenknopf, der zum Beispiel für den Wiesenknopf-Ameisenbläuling (ein Schmetterling) von besonderer Bedeutung ist.
Die Schwarzpappel
Die Schwarzpappel ist eine für Flussauen charakteristische Baumart, die in den letzen Jahren selten geworden ist. In den Auenwäldern der Unteren Havel ist sie wieder heimisch.
Der Schwarzstorch
Der Schwarzstorch lebt gern zurückgezogen, die Auenwälder der Unteren Havel sind für ihn ein guter Lebensraum.
Die Krebsschere
Das Winterhalbjahr verbringt die Krebsschere untergetaucht, im Frühjahr steigt sie zur Wasseroberfläche. Im Mai und Juni erscheinen die kleinen weißen Blüten.
Die Havel ist ein typischer Tieflandfluss. Sie hat einen 341 Kilometer langen Verlauf, zuerst in südlicher, dann in westlicher und schließlich in nordwestlicher Richtung. Dabei überwindet der Fluss lediglich ein Gefälle von rund 40 Metern. Die direkte Luftlinienentfernung von der Quelle bis zur Mündung beträgt allerdings nicht einmal 100 Kilometer.
Nach Moldau und Saale ist die Havel der drittgrößte Nebenfluss der Elbe. Von ihrer Typologie her ist sie ein Ausnahmefall in Deutschland. Sie ist ein sandgeprägter, teilorganischer und gefällearmer Fluss des Tieflandes mit jährlichem Winter- und regelmäßigem Sommerhochwasser. Die Untere Havel ist sehr verzweigt und mäandrierend.
Wo die Havel in die Elbe mündet, vereinigen sich die Wasserströme großer Teile Brandenburgs, Sachsens, Sachsen-Anhalts und Mecklenburg-Vorpommerns. Ausgedehnte und unzerschnittene Feuchtgebiete charakterisieren die sehr dünn besiedelte Untere Havelniederung. Typisch sind die jährlichen großflächigen Überflutungen, wobei sich im Frühjahr das Elbhochwasser bis zu 50 Kilometer in die Havelniederung hineinstaut. Auf den etwa 90 Kilometern Flusslauf im NABU-Projektgebiet zwischen Pritzerbe und der Mündung in die Elbe gibt es hauptsächlich weite Wiesen und Weiden, aber auch große Schilfröhrichte und Weidenwälder. Neben den nassen und feuchten Flächen findet man auch sehr trockenes Terrain. Diese Standortvielfalt ist einzigartig für Deutschland.
In dem von der Unteren Havel angebotenen Lebensraum, der über die Ausstattung normaler Auenlandschaften weit hinausgeht, hat sich eine erstaunliche Tier- und Pflanzenwelt entwickelt und – wenn auch teilweise nur in Resten – bis heute erhalten können. Insgesamt wurden etwa 1.100 bedrohte und geschützte Arten nachgewiesen. Das ist einzigartig in Deutschland und Mitteleuropa.
Neben ihrer Funktion als Rückzugs- und Geburtsstätte bedrohter heimischer Tiere und Pflanzen ist die Untere Havelniederung für den gesamten europäischen Raum, insbesondere als Rast- und Überwinterungsraum wandernder Vogelarten, überaus bedeutsam. Zwar sind viele Arten auch an der Unteren Havel sehr selten geworden, gleichwohl haben andere hier einen ihrer letzten Zufluchtsorte. So findet man Vogelarten wie See- und Fischadler, Bekassine, Rotschenkel, Uferschnepfe, Flussuferläufer, Uferschwalbe, Eisvogel, Großer Brachvogel und Wachtelkönig.
Es gibt weiterhin stabile Vorkommen von Biber und Fischotter. Die seltenen Fischarten Rapfen, Schlammpeitzger und Flussneunauge sind ebenso nachweisbar. Sumpfdotterblume, Lungenenzian und Schwarze Segge stehen stellvertretend für die enorme Pflanzenvielfalt.
mehr zur havel-renaturierung
Gemeinsam mit dem Bund sowie den Ländern Brandenburg und Sachsen-Anhalt hat der NABU begonnen, den stark gestörten Wasserhaushalt des Flusses wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Mehr →
Wie renaturiert man einen Fluss? Wir zeigen, was sich hinter den einzelnen Maßnahmen verbirgt. Mehr →
Radtouren, Sommermusik oder Umweltbildung im „Haus der Flüsse“: Die Havelregion bietet viele Möglichkeiten, um Abstand zum Alltag zu gewinnen. Entdecken Sie idyllische Ortschaften und eine einzigartige Flusslandschaft zwischen Pritzerbe und Havelberg. Mehr →