Der Buchenwald im frühen Sommer - Foto: Sebastian Hennigs
Urwald in der Uckermark
Naturschatz #12: Naturnaher Buchenwald Grumsin
Zwischen den Städten Angermünde und Joachimsthal und den Gemeinden Althüttendorf, Friedrichswalde und Ziethen erstreckt sich der größte zusammenhängende Tieflandbuchenwald der Erde. Im Grumsiner Wald lässt sich die Eiszeit erleben. Die Lage auf einer Endmoräne prägt seine Gestalt: Höhenunterschiede von 100 Metern, Seen, Moore und Erlensümpfe durchdringen die Waldlandschaft und bieten zahlreichen Tier- und Pflanzenarten ein Zuhause. Die dominierende Pflanzengesellschaft ist der Waldmeister-Buchenwald. Knapp 590 Hektar des FFH-Gebietes sind seit den 1980er-Jahren ungenutzt und werden einer natürlichen Entwicklung überlassen. Sie wurden 2011 mit vier weiteren naturnahen Buchenwäldern in Deutschland von der Unesco als Weltnaturerbe Buchenurwälder der Karpaten und Alte Buchenwälder Deutschlands anerkannt.
Vom Wirtschafts- zum Naturwald
Seit der Nutzungsaufgabe in den 1980er-Jahren kommt der Naturwald nach und nach zum Vorschein. Noch ähnelt der Grumsin mit seinem hallenwaldartigen Charakter einem Wirtschaftswald, der Anteil von Alt- und Totholz ist aber schon deutlich angestiegen. Weil der Mensch nicht eingreift, können sich Strukturen eines Sekundär-Urwaldes entwickeln: Äste oder ganze Stämme brechen und bieten Raum für neue Baumgenerationen, an alten Bäumen entstehen Höhlen und Kleinsthabitate. Auch für alte Buchenwälder typische Arten wie Schwarzstorch, Mittelspecht und Zwergschnäpper werden wieder heimisch.
Der NABU im Grumsin
Seit 1997 informiert das NABU-Naturerlebniszentrum Blumberger Mühle über das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. In einer Dauerausstellung mit dem Schwerpunkthema Wald können sich Besucher über die Entstehungsgeschichte und über die vielfältige Tier und Pflanzenwelt der Buchenwälder sowie über die Integration von Naturschutz in Wirtschaftswäldern informieren. Verschiedene Waldformen stehen dabei im Vordergrund: der in Brandenburg typische Kiefernforst, ein naturverträglich bewirtschafteter Buchenwald und der seltene Buchenurwald, wie er im Grumsin wieder entstehen soll.
Die Blumberger Mühle ist einer der wichtigsten Ausgangspunkte für einen Besuch des Grumsins. Erfahrene NABU- und Naturwacht-Mitarbeiter sowie zertifizierte Natur- und Landschaftsführer bieten Führungen an.
In der Naturschatz-Woche vom 13. bis 19. Juli stehen eine Fotoausstellung, Vorträge, eine Kindersafari und Führungen in den Buchenwald Grumsin auf dem Programm. Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Blumberger Mühle.
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