Wiederansiedelung der Kropfgazelle in Kirgisistan
NABU unterstützt Erhalt einer lokal ausgestorbenen Art
Die Kropfgazelle (Gazella subgutturosa) bewohnt asiatische Steppen und Halbwüsten und ist die am nördlichsten verbreitete Gazellenart der Welt. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Kaukasien über den Iran, das südliche Zentralasien und die arabische Halbinsel bis hin zur Wüste Gobi und Nordchina. Einst war die kleine Gazellenart auch in Kirgisistan beheimatet, gilt dort jedoch mittlerweile als ausgestorben. Daher unterstützt der NABU ein Projekt zur Wiederansiedelung der Art.
Besonders zu schaffen machen der Kropfgazelle Wilderei und die Zerstörung ihrer Lebensräume durch den Ausbau von Industrie, Landwirtschaft und Viehhaltung. Aber auch Grenzzäune gefährden den Fortbestand der Art, da sie ihre Wanderungen unterbrechen und zu tödlichen Fallen werden können. Besonders in den vergangenen Jahrzehnten hat der Bestand der Tiere stark abgenommen. Heute gibt es schätzungsweise noch 42.000 bis 49.000 erwachsene Kropfgazellen weltweit. Aus Kirgisistan ist sie vollständig verschwunden. Die Weltnaturschutzunion IUCN stuft die Art daher als „gefährdet“ ein.
So wird das Projekt umgesetzt
Das Wiederansiedlungsprojekt wird von unseren zwei kirgisischen Partnern, der Argali Stiftung und Ilbirs Stiftung, umgesetzt. In der Pilotphase haben die beiden Naturschutz-NGOs ein artgerechtes Gehege angelegt und die ersten 15 Jungtiere aus der Aufzuchtstation „Dzhejran“ in Usbekistan in das kirgisische Auswilderungsgehege gebracht. Die Pilotphase wurde von GEF Small Grants Programme in Kirgisistan und mit privaten Mitteln finanziert.
Im Jahr 2022 hat der NABU die Erweiterung des Kropfgazellen-Geheges von 0,25 Hektar auf ein etwa 12 Hektar großes Gebiet gefördert. Außerdem wurden weitere junge Kropfgazellen in das Auswilderungsgehege überführt, um dort eine stabile und genetisch diverse Population aufzubauen.
Das Projekt wird von Umweltbildungsmaßnahmen begleitet, um Wilderei und illegalem Handel vorzubeugen. Die Projektpartner planen, die ersten Kropfgazellen im Jahr 2026 freizulassen. Das ist abhängig davon, ob die Kropfgazellen bis dahin genügend Nachwuchs bekommen haben.
-
Nach der Reise von Usbekistan nach Kirgisistan werden die Kropfgazellen behutsam aus dem Transportwagen getragen. - Foto: NABU/ Ivan Turkovskiy
-
Die Kropfgazellen werden für die Fahrt in spezielle Säcke gewickelt. - Foto: NABU/ Ivan Turkovskiy
-
Im kirgisischen Auswilderungsgehege angekommen, betrachten die jungen Kropfgazellen ihre neue Umgebung. - Foto: NABU/ Ivan Turkovskiy
-
Mehrere kleine Kropfgazellen im Auswilderungsgehege in Kirgisistan. - Foto: NABU/ Ivan Turkovskiy
Eckdaten zum Projekt
Titel
Wiederansiedlung der Kropfgazelle in Kirgisistan
Land
Kirgisistan
Zeitraum
2021 bis 2030
Partner
Kirgisische Naturschutz-NGOs: Argali Stiftung, Ilbirs Stiftung
Mit diesem Projekt tragen wir zu den folgenden Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDG) bei
SDG 11, SDG 15 und SDG 17
weitere projekte in Kirgisistan
Schneeleopardenschutz muss vielseitig sein, damit er erfolgreich ist. Neben bewährten Aktionen wie der Umweltbildung, dem Aufbau des Rehazentrums und dem Einsatz der Anti-Wilderei-Einheit Gruppa Bars, wird nun auch das Yak-Projekt in Kirgisistan umgesetzt. Mehr →
Die Anti-Wilderer-Einheit „Gruppa Bars“ ist in Kirgisistan unterwegs, um gegen Wilderei und illegalen Handel vorzugehen. Dank ihnen werden deutlich weniger verletzte oder getötete Tiere gefunden, und auch der Verkauf von Fellen ist keine Normalität mehr. Mehr →
Mit verschiedenen Umweltbildungsangeboten, politischer Arbeit vor Ort und der Anti-Wilderer-Einheit „Gruppa Bars“ leistet der NABU heute einen wichtigen Beitrag zur Rettung der bedrohten Großkatze. Mehr →