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Ab Oktober ziehen die Kraniche in ihre Winterquartiere
So klingen Kraniche
Die größten Kranichsammelplätze vor dem gemeinsamen Flug ins Winterquartier liegen in der Rügen-Bock-Region am vorpommerschen Bodden, außerdem an der unteren Oder, an der Mecklenburgischen Seenplatte, im Rhinluch und im Havelländischem Luch sowie seit einigen Jahren auch in der Oberlausitz.
Bei günstiger Witterung brechen die Kranichschwärme von ihren Sammelplätzen in den frühen Morgenstunden auf, ziehen beiderseits am Harz vorbei (in Niedersachsen liegt die Nordgrenze des Kranichzugs auf der Linie Bremen-Meppen; der Hauptzug lässt sich dort im Süden beobachten, so zum Beispiel in Osnabrück, Hannover und Göttingen), erreichen dann das Weserbergland, Thüringen und Oberhessen.
In den Nachmittags- und Abendstunden überfliegen die Kraniche Rheinland-Pfalz und Hessen. Schwerpunkte des rheinland-pfälzischen Duchzuges sind das Ahrtal, der Raum Koblenz – von wo aus die Kraniche der Mosel folgen –, das Nahetal, der Raum Worms/Kaiserslautern und der Raum Speyer/Landau/Neustadt/Bad Bergzabern.
Schwerpunkte des hessischen Durchzuges sind die Auensysteme Ober- und Mittelhessens, wo ein Teil der Tiere Rastplätze im Amöneburger Becken sowie an Ohm und Lahn aufsucht. Beim Weiterflug mit rund 80 Stundenkilometern erreichen die über Hessen ziehenden Kraniche Main und Rhein und fliegen schließlich über Frankreich weiter nach Südwesten.
Geführte Kranich-Exkursionen
Nicht jeder Anbieter trägt seine Termine in den NABU-Kalender ein. Hier ist deshalb für die Eigenrecherche eine Übersicht.
Mecklenburg-Vorpommern
- Nationalpark Boddenlandschaft: Führungen zu Nahrungsflächen und Beobachtung der Schlafplätze an den Werder-Inseln am Zingster Bodden. Anbieter: NABU-Kranichzentrum.
- Schiffstouren zum Rastplatz Pramort an der Ostspitze der Halbinsel Zingst. Anbieter: Reederei Zingst.
- Schiffstouren ab Zingst und Barth mit den Zielen Sundische Wiese und Pramort, Insel Kirr und Oie sowie Prerowstrom und Bülten. Anbieter: Reederei Poschke.
- Schiffstouren ab Prerow und Born zu Großem Kirr und Pramort. Anbieter: Reederei Rasche.
- Schiffstouren im Jasmunder Bodden im Norden Rügens, ab Breege. Anbieter: Reederei Kipp.
- Müritz-Nationalpark: Schiffstouren ab Waren zur Halbinsel „Großer Schwerin“. Anbieter: Blau-weiße Flotte.
- Nationalpark Unteres Odertal: Ranger-Touren ab Gartz entlang der Oder. Anbieter: Naturwacht der Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg.
- Rhin- und Havelluch: Führungen zu den Äsungsflächen im Luch sowie zum Schlafplatzeinflug an den Linumer Teichen. Anbieter: Storchenschmiede Linum und Entdeckungshungrig.
- Niederlausitz: Kranich- und Gänse-Führungen mit Naturparkrangern zum Aussichtsturm am Borcheltsee bei Luckau. Anbieter: Naturwacht der Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg.
- Stausee Kelbra: Kranichwanderungen entlang der Talsperre. Anbieter: Naturpark Kyffhäuser.
- Teufelsmoor nördlich von Bremen: Exkursionen Breddorfer Niederung und Schlafplatzeinflug Günnemoor. Anbieter: Biologische Station Osterholz.
- Diepholzer Moorniederung: Entdeckungstouren Neustädter Moor. Anbieter: Europäisches Fachzentrum Moor und Klima „Moorwelten“ und Naturpark Dümmer.
Im Flug bilden Kraniche eine V-förmige Formation mit kräftigen, erfahrenen Tieren an der Spitze. Es folgen Familien mit durchschnittlich zwei Jungtieren. Bei konstanten Flugbedingungen könnten die Tiere ohne Halt bis nach Südeuropa fliegen. Sie legen aber oft eine Pause ein und manches Mal hält sie schlechtes Wetter und Nebel tagelang am Boden.
Den westeuropäischen Zugweg nutzen Kraniche aus Mitteleuropa, Skandinavien sowie in den letzten beiden Jahrzehnten zunehmend auch aus den baltischen Staaten, aus Finnland und Weißrussland. Ihre Überwinterungsgebiete liegen in Frankreich, Spanien und zu einem geringen Teil in Nordafrika. Auf der westeuropäischen Zugroute überwintern heute rund 250.000 Kraniche in Spanien, 130.000 in Frankreich sowie jeweils wenige tausend Vögel in Portugal und Nordwestafrika (Zahlen aus dem Winter 2016/17). Zudem bleiben mehrere Tausend Kraniche in Deutschland.
Hauptüberwinterungsregion ist zur Zeit mit etwa 130.000 Kranichen die Extremadura in Westspanien. Dort suchen die Vögel in den „Dehesas“, den lichten mediterranen Eichenwäldern, nach den Früchten der Stein- und Korkeichen.
Das Kranich-Informationszentrum des NABU sammelt bundesweit Angaben über den Kranichzug. Von großem Interesse sind auch rastende Kraniche und andere besondere Vorkommnisse. Außerdem freuen sich die Kranichforscher besonders über Informationen zu beobachteten beringten Kranichen. Die Ringablesung erfolgt von oben nach unten. Auf dem linken Bein findet sich die Landeskennung, auf dem rechten Bein eine Individualkennung.
- Kranichbeobachtungsplätze und -führungen im Kreis Rotenburg (Niedersachsen)
- Kraniche an der Boddenküste: Kranich-Zentrum Groß Mohrdorf
- www.kranichzug.de: Folgen Sie besenderten Kranichen per Internet
Kranichzug aktuell
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