Ein Eisvogel wird aus einem Netz befreit. - Foto: Basem Rabia
Zugvogelschutz in Ägypten
Schwierige politische Lage für Menschen und Zugvögel
Millionen Vögel überqueren Ägypten zweimal jährlich auf dem Zug in ihre afrikanischen Überwinterungsgebiete. Die geografische Lage am Mittelmeer, Roten Meer und dem Niltal machen das Land zu einer besonders hoch frequentierten Region entlang des Afrikanisch-Eurasischen Zugwegs. Mit dieser hohen Dichte an Durchzüglern geht eine bis in die Antike zurückreichende Tradition des Vogelfangs einher. Neben dem Verzehr wurden vor allem Ibisvögel in großer Zahl als Opfergaben mumifiziert. Über mehrere Jahrtausende entstand so eine eng mit dem Vogelfang verbundene Kultur und eine ökonomische Abhängigkeit von dieser Praxis.
Heute ist die Jagd auf Zugvögel ist in Ägypten weitgehend verboten. Die Regierung unterzeichnete alle wichtigen internationalen Abkommen zum Schutz von (Zug-)Vögeln und ist Gründungsmitglied einer Arbeitsgruppe gegen das illegale Töten, Fangen und Handeln von Zugvögeln im Mittelmeerraum. Leider treffen diese Ziele in der Praxis auf eine schwierige politische Lage. Hinzu kommen ein unübersichtliches Jagdrecht, fehlende Kontrollen und Armut in weiten Teilen der Bevölkerung. Der heute illegale Vogelfang dient also weiterhin der Selbstversorgung, dem Erwerb des Lebensunterhalts und der Freizeitgestaltung. BirdLife International stuft Ägypten derzeit als das gefährlichste Land für Zugvögel im Mittelmeerraum ein.
Dennoch gibt es Grund zur Hoffnung: Im Herbst 2022 verhängte das ägyptische Umweltministerium ein komplettes Jagdverbot am Nassersee, mit über 5000 km² Ausdehnung ein bedeutendes Rastgebiet, insbesondere für durchziehende Wasservögel. Der NABU unterstützt vor Ort das Team von Nature Conservation Egypt (NCE) und das Galala Bird Observatory beim Schutz von Zugvögeln.
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