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Die Höhlenpilzmücke ist „Höhlentier des Jahres 2013“
13. November 2012 - Im Jahre 1863 wurde die Höhlenpilzmücke von dem deutschen Naturforscher Johannes Winnertz erstmals beschrieben. Zu diesem Zeitpunkt waren lediglich zwei Exemplare dieser Art bekannt, was wohl hauptsächlich auf ihre versteckte Lebensweise zurückzuführen war. Höhlenpilzmücken können ganzjährig in Naturhöhlen, Bergwerksstollen und Felsenkellern angetroffen werden. Nun hat der Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher die Mücke zum „Höhlentier 2013“ gewählt wurde.
Die Höhlenpilzmücke, wissenschaftlich Speolepta leptogaster, durchlebt alle Entwicklungsstadien – Ei, Larve, Puppe, Fluginsekt – in Höhlen. Die Larven der fünf bis sechs Millimeter großen Art sitzen zumeist bis in die Tiefenregion der Höhlen an den Wänden und orientieren sich anhand von Schleimfäden innerhalb eines mit klebrigen Tröpfchen besetzten Gespinstes. Ähnliche gespinstbildende Pilzmückenarten sind bislang nur aus den Höhlen Asiens, Neuseelands und Australiens bekannt, so dass die Art in Europa auch im Larvenstadium eindeutig zugeordnet werden kann.
Die Puppen hängen zumeist außerhalb des Gespinstes. Die Fluginsekten werden selten auch im Freien angetroffen. Die Paarung der erwachsenen Mücken findet im Dunkel der Höhlen statt.
Die Höhlenpilzmücke besiedelt unterirdische Hohlräume in der gesamten Paläarktis. In Mitteleuropa findet man die Mücke zumeist im Bergland, besonders häufig in großen Karstgebieten wie der Fränkischen oder der Schwäbischen Alb. Aber auch die alten Bergbaugebiete mit ihren verlassenen Stollenanlagen scheinen einen idealen Lebensraum für die Entwicklungsstadien der Höhlenpilzmücke zu bieten.
Der Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher will mit der Wahl des Höhlentieres darauf hinweisen, dass gerade bei der Erforschung der unterirdischen Ökosysteme und der darin vorkommenden Arten noch Handlungsbedarf besteht.
Weitere Informationen unter www.hoehlentier.de