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Streuobstsorten des Jahres 2011
Martini
Apfel des Jahres in Hamburg
14. März 2011 -
Der Martini, auch Großherzogs Liebling genannt, wurde zum Apfel des Jahres 2011 in Hamburg gewählt. Die um 1875 als Zufallssämling bei Kollmar an der Elbe gefundene Apfelsorte ist benannt nach dem Erntezeitpunkt um den 11.11., dem Martinstag. Die kleinen bis mittelgroßen, in der Form von schwach kegelförmig bis hochrund variablen Früchte sind Ende Oktober bis Mitte November pflückreif. Das Fruchtfleisch ist zunächst fest, später etwas mürbe, gelb-weißlich, sehr angenehm süßsäuerlich. Der hauptsächlich in Norddeutschland verbreitete Apfel, findet sich in Einzelexemplaren auch in allen anderen Regionen Deutschlands und wächst an mittelstark wachsenden, sehr gesunden und krebsfesten Bäumen, die feines, sehr festes Holz haben. Der Ertrag setzt früh ein und ist gut.
Quelle: Jan Bade, Kaufungen, Eckart Brandt, Großenwörden<>
Apfel Kaiser Wilhelm
Streuobstsorte des Jahres 2011 für Saarland / Rheinland-Pfalz
19. Januar 2011 -
Der Verband der Gartenbauvereine Saarland / Rheinland-Pfalz e.V. hat den Tafel- und Wirtschaftsapfel ’Kaiser Wilhelm’ zur Streuobstsorte des Jahres 2011 für das Verbandsgebiet benannt, eine Sorte, die vom NABU-Bundesfachausschuss Streuobst auch in seinem „Hauptsortiment Streuobst“ zur Pflanzung empfohlen wird.
Die Sorte ’Kaiser Wilhelm’ kommt auf Streuobstwiesen bis heute noch relativ häufig vor. Grund dafür sind sicherlich die vielfältigen Verarbeitungsmöglichkeiten. Die Früchte sind zum Backen, für Gelee, zum Brennen und zur Saftherstellung geeignet.
Die meist rot gestreiften, recht großen Früchte sind auch zum Frischverzehr geeignet. Die Äpfel schmecken weinsäuerlich und haben ein leichtes, feines Aroma. Große Früchte neigen zu Fleischbräune und Stippe.
’Kaiser Wilhelm’ bildet große Kronen aus. Die stattlichen Bäume benötigen nährstoffreiche, wärmere, nicht zu trockene Böden. Auch in raueren Lagen kann die Sorte angepflanzt werden.
Geerntet wird Ende September bis Mitte Oktober. Eine Lagerung ist bis März/ April möglich. Die Bäume blühen mittelspät, lange anhaltend und sind unempfindlich. Krebs, Mehltau und Schorf kann auftreten.
Text: Verband der Gartenbauvereine Saarland / Rheinland-Pfalz e.V.
Birne Herzogin Elsa
Streuobstsorte des Jahres 2011 für Baden-Württemberg
Die Birne Herzogin Elsa wurde vom Landesverband Obst, Garten und Landschaft (LOGL) für Baden-Württemberg zur Streuobstsorte des Jahres 2011 gewählt. Sie stellt keine besonderen Ansprüche an den Standort, allerdings steigt auf besseren Böden die Fruchtqualität. Auch wenn die Sorte wärmere Lagen bevorzugt, gedeiht Herzogin Elsa noch in raueren Lagen. Die Fruchtbarkeit setzt früh ein und kann als gut bis sehr gut bezeichnet werden. Insgesamt ist Herzogin Elsa wenig anfällig für Krankheiten und Schädlinge, auf längere Trockenheit reagiert sie allerdings empfindlich. Die Frucht ist für den Hausgarten gut geeignet.
Herkunft:
Züchtung des Hofgärtners Müller, Schloss Wilhelma bei Cannstatt (Stuttgart). 1885 durch das Pomologische Institut in Reutlingen in den Handel eingeführt.
Baum:
Wuchs mittelstark, anfangs stärker, später oft schwach. Die Krone wird nicht sehr groß, anfangs aufrecht, später mehr breit und hängend wachsend. Die Fruchtzweige sind kurz mit viel Quirlholz. Der Baum neigt relativ schnell zum Vergreisen, rechtzeitige Verjüngung ist wichtig.
Blüte:
Die Blüte ist mittelfrüh und wenig empfindlich gegen Nässe und Frost.
Frucht:
Der Stiel an der Frucht ist leicht gebogen, mittellang bis lang, holzig, in flacher Vertiefung und oft etwas seitlich stehend oder mit einem Fleischring umgeben. Die Fruchtschale ist grünlich bis blassgelb, später reingelb, etwas rau und großenteils mit feinem, zimtfarbenem, zuweilen gröberem und dann grauem Rost bedeckt, Sonnenseite schön gerötet, manchmal rot gestreift, mit vielen weißlichen, oft durch Rost überdeckten Punkten. Das Fruchtfleisch ist schmelzend bis halb schmelzend, bei anhaltender Trockenheit auch etwas körnig. Ansonsten schmeckt die Frucht saftig, süß und fein gewürzt.
Pflückreife:
Von Mitte September bis Anfang Oktober sind die Früchte pflückreif. Da sie schnell teigig werden, müssen sie ca. 5 Tage vor der Vollreife geerntet werden.
Verwendung:
Die Haltbarkeit (Lagerung) beträgt etwa zwei Wochen. Herzogin Elsa ist daher für die Selbstversorgung als Tafelbirne, aber auch als Kompott, Saft oder zum Einmachen gut geeignet.
Text: Rolf Heinzelmann, LOGL
Der NABU-Bundesfachausschuss Streuobst hat ein bundesweites Hauptsortiment für den Streuobstbau erstellt. Dort finden sich für den Streuobstbau geeignete Apfel-, Birnen-, Kirsch-, Zwetschgen- und Walnuss-Sorten samt Angaben zu Wuchs, Pflück- und Genussreife, Verwertungsmöglichkeiten, Ertrag sowie individuellen Anmerkungen zur jeweiligen Sorte.
Im NABU-Streuobstmaterialversand gibt es allein 40 meist regionale Sortenempfehlungen, regionale Sortenstudien sowie Bücher zur Obstsortenbestimmung. Von Vorpommern bis an den Bodensee, vom Saarland bis Sachsen - die Palette an Materialien spiegelt die ganze Obstsortenvielfalt wider: