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Die Waldmoore bei Großdittmannsdorf
Lebensraumtypen:
Zwischenmoore, Moorgewässer, Quellbereiche, Tieflands-Kiefern-Fichtenwald, höhlen- und totholzreiche Altholzinseln, magere Mähwiese (Forstwiese)
Das macht das Gebiet so interessant:
Das Naturschutzgebiet 20 Kilometer nördlich von Dresden ist ein so genanntes Versumpfungsmoor. Dieser Moortyp hat im sächsischen Tiefland seine südwestliche Verbreitungsgrenze. Das NSG wird vom Grundwasser, das auch in Quellbereichen austritt, und von Niederschlägen vernässt. In dem nährstoffarmen Waldmoor gibt es Lebensräume, die heute sehr selten geworden sind. Da das Gebiet zusätzlich sehr störungsarm ist, leben dort viele moorspezialisierte Pflanzen und Tiere.
Moorgewässer, Moosmoore und Quellbäche sind die drei wichtigsten Biotoptypen, in welchen die seltenen (stenöken) Libellen- und Wasserkäferarten vorkommen.
Die NSG-Ausweisung erfolgte 1996 auf Basis des von der NABU-Fachgruppe Ornithologie Großdittmannsdorf erarbeiteten Schutzwürdigkeitsgutachtens. Der Kauf von knapp 26 Hektar Fläche durch den NABU wurde unter anderem durch Preisgelder der Fachgruppe finanziert, die das Gebiet auch betreut.
Seltene Arten:
In dem einmaligen Waldmoor sind insgesamt 127 Moosarten nachgewiesen worden, davon 13 Torfmoosarten. Rundblättriger und Mittlerer Sonnentau kommen in sehr großen Beständen vor. Gut geeignet sind die Flächen auch für den Südlichen Wasserschlauch, das Knöterich-Laichkraut und den Strauß-Gilbweiderich, die sonst sehr selten sind. Ferner ist in dem angrenzenden Wald das einzige bekannte Vorkommen der Kiefern-Mistel auf einer Fichte in Deutschland.
In diesem Wald brüten Raufußkauz, Sperlingskauz, Fichtenkreuzschnabel und Erlenzeisig. Auch der Wespenbussard ist zu beobachten. Mit Waldwasserläufer, Waldschnepfe und Schwarzstorch sind außerdem alle Charakterarten der Brutvogelgemeinschaft eines Waldmoors nachgewiesen.
Eine echte Seltenheit ist der stabile Bestand der Arktischen Smaragdlibelle. Sie ist in ganz Mitteleuropa vom Aussterben bedroht, weil so viele nährstoffarme Moore trocken gelegt worden sind. Ihre Larven brauchen aber wasserdurchströmte Moosrasen zum Leben. Das Waldmoor ist außerdem ein Massenvermehrungsplatz der Östlichen Moosjungfer und bietet noch vielen anderen Libellenarten Lebensraum.
Bemerkenswert ist auch der Reichtum an Amphibien und Reptilien: Grasfrosch, Moorfrosch, Mooreidechse, Blindschleiche, Kreuzotter und Ringelnatter - damit sind alle Lurch- und Kriechtiere vertreten, die in solchen feucht-kühlen Gebieten leben können. Auch die Glattnatter als Art der trockenwarmen Randbereiche außerhalb der eigentlichen Moorstandorte kommt hier vor.
Waldmoore bei Großdittmannsdorf | |
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Adresse des Gebiets |
01471 Radeburg, OT Großdittmannsdorf |
Bundesland | Sachsen |
Größe in Hektar | 93,5 Hektar |
Schutzstatus | NSG; Teil des FFH-Gebiets "Moorwaldgebiet Großdittmannsdorf" |
Besitzstatus | 25,5 Hektar sind Eigentum des NABU Sachsen |
Kontakt:
NABU-Fachgruppe Ornithologie Großdittmannsdorf
Hauptstraße 48 a, 01471 Radeburg, OT Großdittmannsdorf
fg-grossdittmannsdorf@web.de
Beitrag erstellt am 24. Januar 2007.