Regionale Maßnahmen gegen Müll in Nord- und Ostsee

NABU-Projekt zur Reduzierung der Mülleinträge

Nord- und Ostsee sind wie die Weltmeere voll mit Müll. Jährlich werden Millionen Müllteile von Land genauso wie von Schiffen in sie „entsorgt". Der Müll ist ungleich über die Gewässer verteilt. Wo er genau herkommt, lässt sich oft nicht feststellen. Fakt ist jedoch: Müll bei Lebensgemeinschaften in der Nord- und Ostsee einen immensen Schaden an.

In diesem Projekt führt der NABU einen fachlichen Dialog mit verschiedenen Akteuren. Unter anderem geht es um folgende Fragen: Wie lassen sich Mülleinträge ins Meer reduzieren? Welche Beiträge können Küstenkommunen und Seehäfen leisten, um die Ziele der Europäischen Meeressstrategie-Rahmenrichtlinie hinsichtlich Müll umzusetzen? Die exemplarischen und hoffentlich wegweisenden Maßnahmen werden gemeinsam mit ein bis zwei ausgesuchten Partnerkommunen etabliert. Dabei erfassen wir auch welche anderen Maßnahmen bereits umgesetzt werden. Diese Aktionen und Projekte werden von uns öffentlich kommuniziert und bekannt gemacht, damit sie als Orientierung und zur Nachahmung für andere Kommunen und Häfen dienen können.

Die konkreten Maßnahmenvorschläge sind im Ratgeber für Kommunen zu finden. Um das Müllproblem in den Griff zu bekommen brauchen wir einen dauerhaften und tragfähigen Dialog zwischen Vertretern der Gemeinden, der Tourismusbranche, den Regionalentwicklungsverbänden und Einzelhändlern sowie kleinen und mittleren Unternehmen in der Region. Deshalb veranstaltet der NABU Workshops und Dialogveranstaltungen mit den unterschiedlichen Akteuren.

Auf dieser Basis können dann lokale Initiativen gestartet und neue Maßnahmen erprobt, weiterentwickelt und etabliert werden, beispielsweise gezielte Ansätze zur Müllvermeidung am Strand oder bei Hafenfesten.
Eine Bannerausstellung zum Thema Maßnahmen gegen Müll im Meer wurde entwickelt und kann für Öffentlichkeitsaktionen beim NABU ausgeliehen werden.

Im Sommer 2014 hat der NABU auf einer einwöchigen Reise mit dem Segelschiff Lovis Projektorte besucht, Pressearbeit geleistet und Workshops organisiert.

Das Projekt wird von der Öffentlichkeitsarbeitsabteilung des NABU begleitet und unterstützt. Gefördert wird das Projekt durch das Umweltbundesamt. Es ist eine Pilotmaßnahme zur Umsetzung der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL), deren Umsetzung 2008 auf EU-Ebene beschlossen wurde. Anhand von elf Deskriptoren wird der Zustand der europäischen Meere beurteilt - einer dieser Faktoren ist der Faktor Müll. Ein guter ökologischer Zustand ist das erklärte Ziel der Umsetzung der MSRL, er soll im Jahr 2020 erreicht werden.

Weitere Infos:

• NABU und Umweltrat Fehmarn: Ostseeinsel soll plastiktütenfrei werden

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