Schmetterling, Käfer und Wildbiene haben eine unersetzliche Rolle in unserer Natur. Doch ihre Zahl geht immer mehr zurück. Helfen Sie mit einer Patenschaft, gegen das Insektensterben!
Jetzt informieren!Anleitung für einen Miniteich
Wasserquelle für Insekten und Vögel
Genau wie im Gartenteich lassen sich auch im Miniteich verschiedene Wassertiefen herstellen. Dazu müssen nur ein paar Steine in das Gefäß gelegt werden.
Materialien
- frostfreies Gefäß (z. B. abgeschnittenes Holzfass, Zinkwanne, Steingut, PVC-freier Hartkunststoff), etwa 50 cm tief, mindestens 50 bis 60 Liter Wasservolumen
- eventuell Teichfolie zum Abdichten, 0,5 mm stark (EPDM-Folie, PVC-frei)
- Pflanzsubstrat: nährstoffarme, torffreie Teicherde oder feiner quarzhaltiger Kies
- gewaschener, quarzhaltiger Kies zum Abdecken und Kaschieren (z. B. Körnung 6-18mm)
- große Steine, z. B. Pflastersteine oder Bruchstücke von Natursteinplatten (quarzhaltig, kein Kalkstein)
- Pflanzkörbe (Teichpflanzentöpfe)
- Jute
- Wasser- und Sumpfpflanzen (für eine Wassertiefe bis 50 cm)
- Wasser (Regenwasser oder leicht saures Leitungswasser)
- ggf. ein kleiner Eimer als Einfüllhilfe
So wird der Miniteich gebaut:
- 1. Geeigneten Standort wählen Der Standort eines Miniteiches ist entscheidend. Er sollte maximal sechs bis sieben Stunden in der Sonne stehen, damit sich das Wasser nicht zu sehr aufwärmt, denn das fördert den Algenwuchs. Halbschatten ist ideal. Hat man einen guten Platz gefunden, kann es auch schon losgehen. Eventuelle Unebenheiten sollten mit Keilen oder Steinen ausgeglichen werden.
- 2. Das richtige Gefäß muss her Als Gefäß eignet sich fast jedes große, wasserdichte Gefäß. Halbe Holzfässer sind der Klassiker, genau wie Zinkbadewannen. Soll der Miniteich im Winter draußen bleiben, muss es frostfest sein. Ist das Gefäß nicht ganz wasserdicht, hilft eine Teichfolie. Für ein halbes Fass braucht man circa vier Quadratmeter. Nach dem Einlegen wird das Gefäß zunächst mit Wasser gefüllt. Dadurch schmiegt sich die Folie optimal an den Rand an. Am Schluss noch oben abschneiden. Danach muss das Wasser zunächst wieder raus.
- 3. Verschiedene Höhen einbauen Danach modelliert man mit Backsteinen oder Natursteinen die verschiedenen Höhenstufen, denn Wasser- und Sumpfpflanzen fühlen sich in unterschiedlichen Wassertiefen wohl.
- 4. Pflanzkörbe mit Jute auslegen Damit das Teichsubstrat nicht wegschwimmt, können die Pflanzkörbe mit feinmaschiger Jute ausgelegt werden. Man kann sie kurz unter dem Korbrand abschneiden oder umknicken.
- 5. Pflanzen einsetzen Passende Pflanzen kauft man am besten im Fachhandel, hier bekommt man heimische Wasserpflanzen in guter Qualität. Damit die Pflanzen auch gut stehen bleiben und nicht wegschwimmen, sollte man etwas vom Pflanzsubstrat unten in den Pflanzkorb geben. Die Pflanzen werden nun aus ihren Töpfen genommen und in den Pflanzkorb gesetzt. Ringsum wird wieder Substrat bis kurz unter den Rand eingefüllt und die letzten ein bis zwei Zentimeter bis zum Korbrand mit dem gröberen Kies aufgefüllt. Er verhindert, dass das Substrat wegschwimmt. Danach wird der Korb auf die mit Steinen modellierte Stufe gestellt: Je nach Pflanze ist diese unterschiedlich hoch – die richtigen Höhen stehen unten in der Liste.
- 6. Backsteine kaschieren Wenn alle Pflanzen einen Platz gefunden haben, kann der restliche Kies zum Kaschieren der Körbe und Steine genutzt werden.
- 7. Wasser marsch Nun kann Wasser eingefüllt werden. Am besten ist Regenwasser, Leitungswasser tut es aber auch. Ein pH-Wert, der im mittleren oder leicht säuerlichen Bereich liegt, gefällt den Pflanzen am besten. Das Wasser nun vorsichtig einlaufen lassen und schon ist der Miniteich fertig.
Gestaltungstipp
In einem Miniteich lassen sich verschiedene Pflanzenfarben und Formen kombinieren, ganz nach dem eigenen Geschmack. Hohe finden hinten ihren Platz, niedrige vorn. Schwimmblattpflanzen wie Teichlinse, Seerose oder Froschbiss beschatten das Wasser und vermitteln Ruhe. Vertikale Blätter und Blütenstände bringen Struktur und blühende Pflanzen Farbe in den Miniteich und bieten Insekten Pollen und Nektar. Je mehr Pflanzen, desto besser, denn sie reinigen das Wasser, spenden Sauerstsoff und wirken damit Algen entgegen. Eine Kletterhilfe sollte nicht fehlen, damit Tiere, die hineinfallen, auch wieder aus dem Miniteich gelangen können.
Pflanzen
Wassertiefe 5-10 Zentimeter
- Blutweiderich (Lythrum salicaria)
- Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
- Sumpfblutauge (Potentilla palustris)
- Sumpfdotterblume (Caltha palustris)
- Sumpfvergissmeinnicht (Myosotis palustris)
Wassertiefe 10-20 Zentimeter
- Echte Brunnenkresse (Nasturtium officinale)
- Gewöhnliches Pfeilkraut (Sagittaria sagittifolia)
- Kleiner Rohrkolben (Thypha minima)
- Schmalblättriger Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
- Schwanenblume (Butomus umbellatus)
- Sumpf-Schwertlilie (Iris pseudacorus)
- Wasserminze (Mentha aquatica)
Wassertiefe 20-50 Zentimeter
Schwimmblattpflanzen:
- Froschbiss (Hydrocharis morsus-ranae)
- Kleine Seerosensorte, z. B. Nymphaea 'Laydekeri Lilacea'
- Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
- Seekanne (Nymphoides peltata)
Unterwasserpflanzen:
- Tannenwedel (Hippuris vulgaris)
- Wasserfeder (Hottonia palustris)
- Wasserhahnenfuß (Ranunculus aquaticus)
Materialtipps
Als Steine und Kies eignen sich quarzhaltige Gesteine, etwa Granit oder Quarzite. Kalksteine wie Marmor erhöhen den pH-Wert im Wasser. Das fördert das Algenwachstum. Wer eine Seerose verwendet, sollte zu Zwergformen greifen, da nur diese mit der geringen Wassertiefe klarkommen.
Pflege
Zu viele Nährstoffe fördern Algen. Blätter, tote Pflanzenteile oder Pollen sollten regelmäßig aus dem Miniteich entfernt werden.
Eine Pumpe ist nicht erforderlich. Die Pflanzen reinigen das Wasser und spenden Sauerstoff. Schwimmblattpflanzen mögen zudem keine Wasserbewegung.
Wo bleibt der Miniteich im Winter?
Alle heimischen Wasserpflanzen können problemlos draußen überwintern und die meisten vertragen sogar Frost.
Bei zu starkem Frost kann aber das Gefäß ggf. Schaden nehmen. Dann lässt sich der Miniteich dunkel und kühl, etwa in der Garage, überwintern.
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