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Klimabelastung steigt weiter an
NABU-Kreuzfahrtranking 2019 vorgestellt
21. August 2019 - Immer mehr Menschen gönnen sich einen Urlaub auf dem Kreuzfahrtschiff. Die Branche boomt - und belastet auch das Klima zunehmend. Zwar wird ein kleiner Teil der Flotte zunehmend sauberer, die meisten Schiffe fahren aber weiterhin mit Schweröl und verzichten auf den Einsatz von Abgastechnik. Seit Kurzem nehmen auch immer mehr Kreuzfahrtschiffe mit Flüssiggasantrieb den Betrieb auf. Doch auch dieses Flüssiggas (LNG) ist weiterhin ein vollständig fossiler Brennstoff, der teilweise mit erheblichen Eingriffen in die Umwelt gewonnen wird. Hinzu kommt der sogenannte „Methanschlupf“, bei dem das hoch-potente Klimagas „Methan“ in die Atmosphäre entweicht. Entsprechend bietet der Gasantrieb zwar in puncto Luftschadstoffminderung unbestreitbare Vorteile gegenüber Marinediesel und Schweröl, nicht jedoch in Hinblick auf die Klimabilanz der Flotte.
Die Bewertung der Luftschadstoffemissionen führt wie auch bereits im vergangenen Jahr die AIDA Nova an. Der italienische Mutterkonzern von AIDA, Costa Crociere, konnte mit seinem ebenfalls flüssiggasbetriebenen Neuzugang „Costa Smeralda“ gleichziehen. Auf dem dritten Platz landen drei Schiffe der Reederei Hapag-Lloyd: Die „Europa 2“, Sieger des Jahres 2013, sowie die beiden neuen Expeditionskreuzfahrtschiffe „Hanseatic Nature“ und „Hanseatic Inspiration“. Weit abgeschlagen und seit jeher auf die letzten Plätze abonniert sind die Schiffe der Branchenriesen MSC und Royal Caribbean. Auch der deutsche Anbieter TUI Cruises rangiert mittlerweile nur noch auf dem 13. Platz.
Der NABU erfasste dieses Jahr erstmalig Technologien zum Klimaschutz im Bereich der Antriebe und der Energieversorgung, die nun in einer gesonderten Kategorie ausgewiesen sind. Einzig zwei Segelschiffe sowie jene Schiffe, die über einen Landstromanschluss verfügen und über diesen ihren Energiebedarf während der Liegezeit im Hafen mit Strom aus erneuerbaren Quellen speisen, schneiden hier besser ab als die anderen. Hurtigruten setzt mit dem Hybridschiff„Roald Amundsen“ neue Maßstäbe, die einen Effizienzgewinn des weiterhin diesel-elektrischen Antriebs und damit eine CO2-Minderung ermöglichen.
Gesetzgeber muss endlich handeln
Trotz des großen Handlungsdrucks, unter dem die Weltgemeinschaft angesichts der Klimakrise steht, spülen die Anbieter Jahr für Jahr weitere Riesenschiffe auf den Markt, die allesamt mit fossilen Kraftstoffen betrieben werden. Die Branche handelt absolut unzeitgemäß und verantwortungslos. Auch sind viele Schiffe heute mit einem Jahrzehnte alten technischen Standard unterwegs. Ein Skandal, denn die umfassende Reduktion von Luftschadstoffen ist heute technisch möglich. Es ist höchste Zeit, dass saubere Abgastechnik auf allen Schiffen verbaut wird und zur gesetzlichen Vorschrift für das Einlaufen in Häfen zu machen. Außerdem ist die Landstrompflicht in allen europäischen Häfen überfällig. Auch beim Thema Antrieb bedarf es einer Wende. Um diese zu erreichen, müssen die gesetzlichen Bestimmungen verschärft werden. Die Steuerbefreiung mariner Kraftstoffe muss dringend beendet, die Anforderungen an Energieeffizienz der Schiffe angehoben werden. Nur so kann die Entwicklung und der flächendeckende Einsatz emissionsfreier Technologien auch in der Schifffahrt befördert werden.
Übersicht der Schiffe
Hier finden Sie eine komplette Übersicht der Schiffe für den europäischen Markt sowie die Legende zur Tabelle.
Zur ÜbersichtRankings der letzten Jahre
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