8 Hektar junger Eichenwald stehen am Tollensesee zum Verkauf. Genau jetzt zum Fest. Wenn wir sie gemeinsam erwerben, kann er sich zum für alle Zeit ungestörten, artenreichen Urwald entwickeln.
Jetzt spenden!Alles Wichtige zur Sammlung von Bioabfall
Die Biotonne ist die beste Lösung für Küchen- und Gartenabfälle
Seit Anfang 2015 müssen Städte und Gemeinden Bürger*innen die Möglichkeit bieten, Küchen- und Grünabfälle getrennt vom Restmüll zu sammeln. Recherchen des NABU haben aber ergeben, dass es in knapp 30 Prozent aller deutschen Landkreise und kreisfreien Städte entweder keine Biotonne oder nur eine freiwillige Biotonne gibt. Oft fehlt es außerdem an einer guten Abfallberatung für die Bürger*innen.
So werden heute mit 5,6 Millionen Tonnen weit weniger Bioabfälle über die Biotonne gesammelt als möglich wäre. Stattdessen landet zu viel im Restmüll: Knapp 40 Prozent des Inhalts einer durchschnittlichen Restmülltonne sind Bioabfälle. Diese werden somit nicht vergärt und kompostiert, sondern enden in der Müllverbrennung. Eine riesige Ressourcenverschwendung.
Auf dieser Seite beantwortet der NABU daher die wichtigsten Fragen zur Biotonne und zur getrennten Sammlung von Küchen- und Gartenabfällen.
Was darf in die Biotonne?
ACHTUNG: Die folgende Liste ist nicht verbindlich, denn was in die Biotonne darf, hängt vor allem von den Verwertungsmöglichkeiten der Anlagen vor Ort ab. Die Frage ist also, ob Ihre Kommune eine Biovergärungsanlage oder eine Kompostieranlage hat. In den letzten Jahren hat sich viel bei den Kompostierungsanlagen getan, sodass diese mittlerweile auch gekochte Speisereste gut aufnehmen können. Häufig haben die Kommunen ihre jahrzehntealten Abfallsatzungen aber noch nicht angepasst. Um sich wirklich sicher zu sein, was in die Biotonne gehört, fragen Sie Ihre Abfallberatung vor Ort.
Das gehört in die Biotonne
- Gartenabfälle (zum Beispiel Abraum von Beeten, Baumschnitt, Baumrinde, Blumen, Blumenerde, Hecken- und Strauchschnitt, Laub, Nadeln, Pflanzen, Pflanzenteile, Reisig, Moos, Rasen- und Grasschnitt, Unkraut, Wildkraut, Zweige)
- Heu, Stroh (kleine Mengen)
- Topfpflanzen (ohne Topf), auch mit Blumenerde
- Schnittblumen
- Bioabfall-Sammeltüten aus Papier
- Brot- und Backwarenreste
- Eierschalen
- Fischreste und -gräten (haushaltsübliche Mengen, gegebenenfalls in Papier eingewickelt, kein bedrucktes Papier)
- Fleisch- und Wurstreste (haushaltsübliche Mengen, gegebenenfalls in Papier eingewickelt, kein bedrucktes Papier)
- Gemüsereste, Gemüseabfälle (zum Beispiel Kartoffelschalen, Gemüseputzreste usw.)
- Salatreste, Salatabfälle
- Käsereste, einschließlich Naturrinde
- Kaffeesatz
- Knochen (haushaltsübliche Mengen, gegebenenfalls in Papier eingewickelt, kein bedrucktes Papier)
- Milchproduktreste
- Nussschalen
- Obstreste, Obstschalen (auch von Südfrüchten, Zitrusfrüchten)
- Speisereste, roh, gekocht, verdorben (haushaltsübliche Mengen, gegebenenfalls in Papier eingewickelt, kein bedrucktes Papier)
- Teereste, loser Tee, Teebeutel (wenn diese keine Kunststoffe enthalten)
- Federn
- Haare
- Kleintierstreu (nur aus biologisch abbaubarem Material) einschließlich enthaltenen Exkrementen von Kleintieren
- Holzwolle, Holzspäne, Sägespäne (nur von unbehandeltem Holz)
Was darf nicht in die Biotonne?
- Asche
- Blumentöpfe (auch biologisch abbaubar)
- Draht (zum Beispiel Blumenbindedraht)
- Einweggeschirr und -besteck aus Kunststoff (auch biologisch abbaubar)
- Exkremente von Tieren (zum Beispiel Hundekot)
- Glas
- Geschenkband
- Gummiartikel
- Holzreste, behandelt (zum Beispiel imprägniert, lackiert, lasiert)
- Hygieneartikel (Tampons, Binden usw.)
- Kehricht
- Keramik, Porzellan
- Kerzenreste
- Kleintierstreu, nicht biologisch abbaubar (zum Beispiel mineralisches Katzenstreu aus Tonmineralien wie Bentonit usw.)
- Kohlepapier
- Lederreste
- Medikamente
- Möbelholz
- Papier, Pappe, Papierhandtücher, Papiertaschentücher, Servietten (außer Papiertüten zum Sammeln von Bioabfall und kleine Mengen an nicht bedrucktem Papier zum Umwickeln von Speiseresten etc.)
- Plastiktüten, Trage- und Einkaufstaschen aus Kunststoff (auch biologisch abbaubar)
- Putzlappen und -tücher
- Rußschadstoffhaltige Abfälle, Problemabfälle
- Spanplattenholz
- Staubsaugerbeutel
- Tapeten
- Teppichböden
- Textilien
- Verbandmaterial
- Verpackungen, zum Beispiel aus Kunststoff (auch biologisch abbaubar), Aluminium, Glas, Metall, Verbundverpackungen
- Watte, Wattestäbchen
- Windeln
Wie sammle ich meinen Biomüll am besten?
Viele Leute ekeln sich vor dem schmutzigen und nassen Biomüll und vor dem strengen Geruch aus der Biotonne, vor allem im Sommer. Wer ein paar dieser Tipps beachtet, wird sich mit dem Sammeln der Küchen- und Gartenabfälle aber leichter tun.
- Am umweltfreundlichsten trennt man seinen Biomüll, wenn man ihn direkt aus der Küchenschüssel in die Biotonne befördert.
- Wer mit kleinen Abfallbehältern in der Küche arbeitet, kann unten ein wenig Küchenpapier (bitte nicht bunt bedrucktes Papier) einlegen, das die Feuchte aufnimmt.
- Den Behälter regelmäßig leeren und säubern sowie darauf achten, dass er verschließbar ist.
- Je weniger Feuchtigkeit der Bioabfall beinhaltet, desto sauberer ist das Sammelgefäß.
- Spezielle Biomülltüten aus Kunststoff sind meistens Störstoffe in den Kompost- oder Biogasanlagen. Nur sehr wenige Entsorgungsunternehmen rufen dazu auf, die Tüten zu nutzen. Alternativ werden speziell beschichtete Papiertüten angeboten. Fragen Sie erst bei Ihrer Abfallberatung nach.
Wie bleibt meine Biotonne sauber?
- Die Biotonne immer an einem schattigen Platz aufstellen, regelmäßig entleeren lassen und bei Bedarf auswaschen.
- Einstreuen von trockenem Material wie zum Beispiel Laub verhindert das Ankleben des Abfalls in der Tonne.
- Nutzen Sie spezielle Biofilterdeckel für Ihre Tonne, die Geruchsbelästigung und Madenbefall reduzieren.
- Wenn Sie im Sommer den Tonnendeckel mit einer Essigmischung besprühen, hält das Insekten fern.
- Gegen eine Gebühr bieten zahlreiche Abfallentsorger eine professionelle Tonnenreinigung an. Fragen Sie bei Ihrer Abfallberatung nach.
Ist es gut, den Bioabfall mit bioabbaubaren Plastiktüten zu sammeln?
Vielen Leuten ist es unangenehm, den Biomüll mit Papiertüte oder ohne Tüte zu sammeln. Sie nutzen daher oftmals sogenannte „Bioplastik-Tüten“, die eigens für die Biomüllsammlung verkauft werden. Die Hersteller werben häufig damit, dass die Tüten kompostierbar sind oder sich sehr schnell biologisch abbauen.
Unabhängig von der Verwertungsanlage spricht sich der NABU gegen die Nutzung von „Bioplastik“-Tüten bei der Bioabfallsammlung aus.
Genauso wie normale Plastiktüten werden „Bioplastik-Tüten“ in Verwertungsanlagen in den meisten Fällen als Störstoff entfernt. Im schlimmsten Fall werden die Tüten mitsamt dem wertvollen Bioabfall aussortiert und in die Verbrennung gegeben. Wegen kurzer Rottzeiten werden die biologisch abbaubaren Tüten auch in Großkompostieranlagen nur unzureichend abgebaut und zersetzen sich nicht vollständig. Selbst eine zersetzte Tüte würde keinen Umweltnutzen bringen: Die Tüte aus bioabbaubarem Werkstoff zerfällt in Kohlenstoffdioxid, Wasser und Mineralstoffe und beim Abbau bilden sich Bakterien. Zu Humus wird die Tüte nie.
Fazit: Am besten sammelt man ohne Tüte, mit Papiertüten (mit dem Blauen Engel) oder mit etwas Küchenpapier am Boden des Abfallbehälters. Alternativ können Sie auch in einer normalen Plastiktüte sammeln und aber nur den Inhalt in die Biomülltonne schütten und die Plastiktüte selbst über die Gelbe Tonne entsorgen.
Kann ich bioabbaubares Plastik auf meinen Komposthaufen geben?
Auf dem Gartenkompost haben biobasiertes Plastik und biologisch abbaubares Plastik nichts zu suchen, da die für den Abbau benötigten Temperaturen nicht erreicht werden. Verpackungen und Produkte, die nach der Europäischen Norm EN13432 zertifiziert sind, dürfen als „kompostierbar“ oder „bioabbaubar“ beworben werden, obwohl sich die Norm nur auf die Bedingungen in einer industriellen Anlage bezieht.
Ich kompostiere im eigenen Garten, brauche ich da überhaupt eine Biotonne?
Auch wenn Sie selbst im eigenen Garten kompostieren, ist eine Biotonne als Ergänzung meist sinnvoll. Denn oftmals stehen die Menge an Kompost und die Größe des Gartens in keinem passenden Verhältnis zueinander, was zu Überdüngung führen kann. Hier gilt: Qualität kommt vor Menge! Das heißt, man sollte nur so viel kompostieren, wie die Beete tatsächlich brauchen. Berechnungen im Auftrag des Umweltbundesamts zeigen, dass pro Haushaltsmitglied eine Mindestfläche von 70 Quadratmetern notwendig ist, um den Garten nicht zu überdüngen. Das bedeutet, ein Vier-Personen-Haushalt benötigt eine Ausbringungsfläche im Garten von mindestens 280 Quadratmetern. Einzelne Kommunen schreiben daher eine Mindestgröße des Gartens für die Kompostierung vor. Diese liegt jedoch in der Regel zwischen 20 und 50 Quadratmetern und somit unter der Empfehlungen von 70 Quadratmetern.
Da in der Küche also meistens mehr Bioabfall anfällt, als im Garten benötigt wird, ist eine Biotonne sinnvoll. Auch sind einige Küchenabfälle wie Knochen- oder Fleischreste sowie Zitrusfrüchte häufig nicht auf den Kompost gewünscht. Die Biogas- oder Großkompostierungsanlage kann viele Abfälle besser verwerten. Bedenken Sie auch, dass bei der Eigenkompostierung die Energie im Bioabfall nicht genutzt wird. Vergärungsanlagen gewinnen aus dem Biogut wertvolles Biogas.
Biotonne und Komposthaufen widersprechen sich also nicht, sondern ergänzen sich vielmehr. Wer selbst kompostiert, muss darauf achten, dass durch Fäulnisprozesse kein klimaschädliches Methan entsteht. Dafür muss das Kompostmaterial ausreichend durchlüftet werden.
Ich besitze keine Biotonne. Wo kann ich sie beantragen?
Seit 2015 sieht der Gesetzgeber, die Landkreise in der Pflicht, Möglichkeiten zur Getrenntsammlung von Bioabfällen anzubieten. Manche Kommunen bieten ihren Bürgern lediglich Sammelmöglichkeiten über den Wertstoffhof an, wobei eine große Mehrheit den hohen Transportaufwand verständlicherweise scheut. Der NABU sieht in der Biotonne deshalb die beste, weil bürger- und umweltfreundlichste Lösung, die hohe Mengen an Biogut garantiert.
Ob es in Ihrer Kommune die Biotonne gibt und wie sie beantragt werden kann, erfahren Sie bei der zuständigen Umweltbehörde (das ist meistens das Landratsamt oder in größeren Städten das Umweltamt) sowie bei den kommunalen Abfallberatungen.
Kommunen ohne Biotonne versucht der NABU von einer Einführung zu überzeugen. Sie können uns dabei unterstützen, indem Sie Gemeinde- oder Stadträte sowie Lokalpolitiker*innen darauf hinweisen, dass sie es in der Hand haben, die Abfallsatzung entsprechend zu ändern.
Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus und es steht keine Biotonne im Hof. Wen spreche ich an, um Bioabfall zukünftig getrennt entsorgen zu können?
Erste Ansprechpartnerin ist Ihre Hausverwaltung, die Eigentümerversammlung oder der beziehungsweise die Vermieter*in. Damit sich diese nicht hinter der Unwilligkeit der Abfallbetriebe oder dem schlechten Trennverhalten der Hausbewohner verstecken können, lohnt es sich, zugleich bei der kommunalen Abfallberatung nachzufragen, wie Sie als Mieter oder einzelne Eigentümerin Zugang zur Bioabfallgetrenntsammlung bekommen können.
Warum lassen manche Kommunen keine (gekochten) Speisereste im Bioabfall zu?
Welche Bioabfälle in die Biotonne dürfen, entscheidet Ihre Kommune. In der Abfallsatzung bestimmt die Kommune, in welchen Behältern, mit welcher Häufigkeit zu welchen Gebühren welche Abfälle abtransportiert werden. Beim Bioabfall ist das auch von der verfügbaren Verwertungsanlage abhängig.
In Städten und Kreisen mit einer Vergärungsanlage für Küchen- und Gartenabfälle sind gekochte Speisereste sowie Knochen oder Gräten kein Problem. Im Gegenteil: Diese Abfälle liefern besonders viel Energie.
Heutzutage können auch die allermeisten Kompostierungsanlagen Speisereste ohne Weiteres verwerten. Früher gab es Bedenken wegen des hohen Salzgehalts der Speisereste sowie Hygienebedenken. Die Anlagentechnik hat sich aber verbessert: Durch höhere Temperaturen während des Rotteprozess (höher als beim heimischen Gartenkompost) erfolgt eine gute Hygienisierung und durch eine gute Vermischung der Bioabfälle spielt der Salzgehalt keine Rolle mehr, sodass keine Grenzwerte für den späteren Kompost überschritten werden.
Wenn Kommunen heute noch gekochte Speisereste in der Biotonne verbieten, liegt das vor allem daran, dass die Abfallsatzung seit Jahren nicht aktualisiert wurde. Im Zweifel sollten Sie sich an Ihre kommunale Abfallberatung wenden.
Was passiert mit dem Bioabfall aus der Biotonne?
Bioabfall aus der Biotonne landet für gewöhnlich entweder in Biovergärungsanlagen oder in Kompostierungsanlagen.
Biovergärung: Bevor die Bioabfälle in den eigentlichen Vergärungsprozess kommen, werden sie vorbehandelt: Störstoffe werden abgetrennt und die Abfälle werden gesiebt, gemahlen oder gehäckselt. Je mehr Störstoffe wie Plastiktüten oder Glas in der Biotonne sind, desto höher ist der Sortieraufwand, desto höher sind die Entsorgungskosten und desto schlechter ist die Qualität des Materials für die spätere Vergärung. Bei der Vergärung wird aus dem Bioabfall dann Biogas gewonnen. Je nach Anlage wird das Biogas in Gasmotoren verwertet und in großen Gasbehältern zwischengespeichert. Alternativ kann das Biogas auf Erdgasqualität aufbereitet und als Biomethan in das Erdgasnetz eingespeist werden. Im Anschluss an den Vergärungsprozess wird der Gärrest häufig entwässert. Der feste Teil kann als Kompost und der flüssige Teil kann als Flüssigdünger an Landwirte und Landwirtinnen, Privathaushalte, Weinbaubetriebe oder Landschaftsgärtnereien verkauft werden.
Pro Tonne Bioabfall entsteht in Abhängigkeit von Inputqualität und Verfahren zwischen 80 und 140 Kubikmeter (m3) Biogas (Methangehalt 50 bis 65 Prozent). Dessen Energie entspricht 50 bis 80 Kubikmeter (m3) Erdgas. Das Biogas wird in Strom und/oder Wärme umgewandelt.
Ein Beispiel: In einer einzigen Bananenschale steckt genügend Energie, um eine 11-Watt-Lampe 34 Minuten mit Strom zu versorgen.
Kompostierung: In der Vorbehandlung wird der Bioabfall für die spätere Kompostierung vorbehandelt: Der Anteil von Störstoffen wird durch Sortierung reduziert, durch Sieben werden die Abfälle in grob- und feinkörnige Fraktionen sortiert. Abhängig davon, wie „verschmutzt“ der Bioabfall ist, müssen Zwischenschritte (z.B. Magnete zur Abtrennung von Metallen) eingeschaltet werden. Deswegen ist die sortenreine Trennung von Bioabfällen so wichtig (also keine verpackten Lebensmittel, Tüten oder Gläser in die Biotonne werfen). In der Rottephase kommt es zum kontrollierten Kompostierungsprozess: Unter hohen Temperaturen bauen sich leichte organische Substanzen schnell ab, Keime werden abgetötet und die Bildung von klimawirksamen Methan soll weitestgehend vermieden werden. Die mehrwöchige Nachrottephase dient zur Bildung von Humus und zur biologischen Stabilisierung des Kompostgutes. Im Anschluss wird das Kompostgut häufig noch einmal konfektioniert, also in bestimmte Körnungen sortiert. Es gibt verschiedene Kompostqualitäten, alle Komposte müssen aber bei Abgabe seuchenhygienisch unbedenklich sein.
Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus und will den Bioabfall nicht jeden Nachmittag mehrere Stockwerke hinuntertragen. Was kann ich dennoch tun?
Wer im Mehrfamilienhaus wohnt, steht vor der Herausforderung, mehrere Abfallsammelbehälter in der Wohnung unterbringen zu müssen und gleichzeitig den Abfall sauber durchs Treppenhaus zur Mülltonne, die womöglich etwas weiter weg steht, zu transportieren. Vorab sei gesagt: Wenn Sie Ihren Abfall richtig trennen (Hier geht es zum NABU-Tipp über richtige Mülltrennung), brauchen Sie nicht unbedingt mehr Raum als bisher. Sie benötigen lediglich die individuell notwendigen Gefäße mit angepasster Größe. Ein Bioabfallsammelgefäß in der Wohnung sollte nicht zu groß sein, denn es ist weder ästhetisch noch praktisch, den Bioabfall in der Wohnung über mehrere Tage vor sich hin faulen zu lassen. Das Gefäß kann je nach Haushaltsgröße und Küchennutzung ein kleines Schälchen oder auch ein 5-Liter Eimer sein.
Wer Probleme hat, das Sammelgefäß direkt nach dem Entleeren an der Abfalltonne wieder in seine Wohnung zu schaffen, sollte dennoch nicht auf das Bioabfallsammeln verzichten. In diesem Fall kann eine Sammlung mit einer Papiertüte mit Wachsbeschichtung die richtige Wahl sein.
Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus und bin frustriert darüber, dass außer mir offenbar keiner seinen Bioabfall richtig trennt. Was kann ich tun?
Treten Sie in Kontakt mit Ihren Nachbar*innen und erklären Sie Ihnen, warum die Mülltrennung von Bioabfällen ökologisch sinnvoll ist. Auch können Sie darauf hinweisen, dass bei ständigen Fehlwürfen die Tonne irgendwann nicht mehr abgeholt wird und dann zusätzliche Gebühren anfallen. Wer die direkte Ansprache meiden will, kann den Nachbar*innen die kostenlosen Tipps zur Mülltrennung vom NABU in den Briefkasten werfen. Gleichzeitig können Sie Ihre Hausverwaltung oder Ihren Vermieter darum bitten, Hinweise zur richtigen Mülltrennung in unmittelbarer Nähe zu den Mülltonnen anzubringen. In sehr vielen Fällen stellen die örtlichen Entsorgungsunternehmen dafür wetterbeständige Infoplakate zur Verfügung.
Ich habe viel Grünschnitt – darf ich den in die Biotonne füllen?
Kleinere Mengen an Rasen- und Grünschnitt sind in der Biotonne unproblematisch. Je nachdem, welche Verwertungsanlage für Bioabfälle in Ihrer Kommune steht, sind Grünschnitte mehr oder weniger gern gelitten. In vielen Kreisen und Städten wird saisonal auch eine zusätzliche Laubtonne oder eine Laubsacksammlung angeboten oder es gibt die Möglichkeit, die Mengen am Recyclinghof abzugeben. Am besten informieren Sie sich bei Ihrer kommunalen Abfallberatung.
Bei mir ist die Biotonne ein Zusatzangebot, das teurer ist als eine bloße Restmülltonne – was spricht dafür, sie dennoch zu bestellen?
Die getrennte Sammlung und Verwertung von Bioabfällen ist ökologisch sinnvoll. Durch die Kompostierung der Abfälle können torffreie Kompost- und Erdenprodukte hergestellt werden, die konventionelle Dünger und torfhaltige Erden ersetzen und aktiv zum Schutz der Moore beitragen. In der Vergärungsanlage kann außerdem erneuerbare Energie erzeugt werden. Mit dem Geld, das Sie für die Biotonne aufbringen, leisten Sie einen wirkungsvollen Beitrag zu Ressourcen-, Klima- und Naturschutz und unterstützen die dezentrale Energiewende und lokale Landwirtschaft.
Bedenken Sie auch: Wer Bioabfälle getrennt sammelt, hat viel weniger Restmüll (durchschnittlich etwa 40 Gewichtsprozent). Mit der Bestellung einer Biotonne kann daher oft auch eine kleinere und günstigere Restmülltonne gefordert werden. Bei vielen Kommunen ist die Bestellung der Biotonne außerdem nicht mit Mehrkosten verbunden. Fragen Sie einfach direkt bei der Kommune nach, statt beim ersten Gerücht über hohe Kosten Ihr Vorhaben gleich sein zu lassen.
Zum Download
NABU-Tipp „Müll trennen – [...]
„Müll trennen - aber richtig!“, ein Faltblatt aus unserer Reihe NABU-Tipps. Mit diesem Faltblatt erhalten Sie ganz praktische Tipps zur Abfalltrennung. mehr →
Ähnliche Themen
In Deutschland fallen jedes Jahr rund 40 Millionen Tonnen Hausmüll an – ein Großteil davon Verpackungen. Ob aus Pappe, Kunststoff oder Glas – die Vermeidung von Verpackungsmüll steht an erster Stelle. Erst dann kommt das Trennen. Wir zeigen, wie es geht! Mehr →
Mülltonne auf, Abfall rein und Deckel zu – so entsorgen wir täglich unseren Unrat. Doch was passiert eigentlich mit leeren Joghurtbechern, alten Bananenschalen und benutzten Taschentüchern, nachdem die Müllabfuhr da war? Erfahren Sie es in unserer animierten Infografik! Mehr →