Jedes Jahr werden über 25 Millionen Zugvögel im Mittelmeerraum gefangen oder getötet. Mit einer Zugvogel-Patenschaft leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Zugvögel.
Jetzt Informieren!Verwechslungskandidat Grauspecht
Der nächste Verwandte des Grünspechts
Der Grauspecht ist etwas kleiner als der Grünspecht. Beim Männchen ist nur der Vorderscheitel bis zur Kopfmitte rot. Dem Weibchen, dessen Kopf grau gefärbt ist, fehlt das Rot gänzlich. Die Rufreihe des Grauspechts, sein Gesang, klingt zwar ähnlich wie beim Grünspecht, fällt aber nach hinten langsam ab und klingt dadurch melancholisch, statt lachend. Im Gegensatz zum Grünspecht trommelt der Grauspecht viel häufiger. Grauspechte beginnen spät mit der Eiablage, manchmal erst Ende Mai, wenn Stare bereits aus Höhlen ausgeflogen sind und als Konkurrenten ausfallen. Als Aufzuchtnahrung dienen fast ausschließlich Ameisenpuppen. Der Grauspecht sucht vor allem waldbewohnende Arten, ansonsten ist er weniger auf Ameisen spezialisiert. Häufig stochert er auch nach anderen Insekten hinter der Baumrinde. Dadurch ist er weniger empfindlich gegenüber kalten Wintern als der Grünspecht.
Es gibt große Gegensätze in der Bestandsentwicklung beider Arten. Der Grünspecht nimmt seit 20 Jahren kontinuierlich zu, während der Grauspechtbestand bei nur 10.500 bis 15.000 Brutpaaren eher abnimmt. Kalte Winter verschieben die Populationstrends zugunsten des Grauspechts, während warme Winter den Grünspecht fördern.
Deutschlands Spechte
Spechte zählen zu den bekannteren Vogelarten. Neben den beiden „Erdspechten“ gibt es in Deutschland regelmäßig vorkommende „Baumspechte“:
Mit 650.000 Brutpaaren ist der Buntspecht am häufigsten. Der „Vogel des Jahres 1997“ brütet in fast allen Wäldern, Gehölzen, Parks, oft sogar in Gärten. Buntspechte kommen auch ans winterliche Futterhaus.
Der Kleinspecht ist mit etwa 30.000 Brutpaaren vergleichsweise selten. Er bewohnt Laub- und Auwald mit alten Bäumen, aber auch Obstgärten und Parks.
Der Mittelspecht ähnelt in der Färbung Bunt- und Kleinspecht, in der Größe liegt er zwischen diesen beiden Arten. Er bevorzugt alte Eichen mit grober Borke, in der er nach Beute stochert. Mit geschätzten 25.000 bis 56.000 Brutpaaren ist er nicht häufig.
Der Schwarzspecht ist der größte heimische Specht. Er ist schwarz mit rotem Scheitel (Männchen) oder rotem Hinterkopf (Weibchen). In hohen, alten Buchen baut er seine Höhlen. Vom „Vogel des Jahres 1981“ gibt es 30.000 bis 40.000 Brutpaare.
Auch der Wendehals – „Vogel des Jahres 1988“ – zählt formal zu den Spechten. Rindenbraun und klein fällt diese Verwandtschaft zunächst nicht auf, aber wie der Grünspecht ist er auf Ameisen spezialisiert und brütet gern in Streuobstwiesen.
Alle „Baumspechte“ benötigen alte Wälder mit Totholz, Baumstümpfen und morschen Baumstämmen, in denen sie Nahrung finden und Höhlen anlegen können. Mit dem Programm „Urwälder von morgen“ will der NABU solche Waldtypen schützen.
Mehr zum Grünspecht
Ein Grünspecht soll lachen können? Kann er! Jedenfalls erinnert sein Ruf sehr an das Lachen der Menschen. Aber können Grünspechte auch reden? Mit Kindern reden? Klaus Ruge muss es wissen, schließlich hat er jahrzehntelang zu Spechten geforscht. Mehr →