Schmetterling, Käfer und Wildbiene haben eine unersetzliche Rolle in unserer Natur. Doch ihre Zahl geht immer mehr zurück. Helfen Sie mit einer Patenschaft, gegen das Insektensterben!
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Pflanztipps für den naturnahen Gartenteich
Für eine hohe Vielfalt von Kleinlebensräumen sollte der Teich über drei unterschiedlich tiefe Zonen verfügen: in der Mitte eine Tiefe von mindestens 80 bis 100 Zentimetern; dort gedeihen vor allem die Seerosen. Die nächste Zone hat eine Wassertiefe von 20 bis 50 Zentimetern, die Sumpfzone schließlich leitet über zum Ufer. Der Boden ist hier ständig feucht und wird ab und zu überflutet. Zur Bepflanzung mit Wasser- und Sumpfpflanzen wird im neuen Teich zunächst eine Sandschicht oder ein Sand-Kies-Gemisch eingebracht. Bitte keine Gartenerde verwenden! Pflanzen mit sehr hohem Ausbreitungsdrang, etwa Seerosen, können in Pflanztöpfe gesetzt werden.
Naturnahe Teiche benötigen ein wenig Pflege. Sich stark ausbreitende Pflanzen sollte man ab und zu auslichten, bevor sie die restliche Vegetation im Teich verdrängen. Am Grund des Teiches bildet sich mit den Jahren eine Schlammschicht, die am besten abschnittsweise entnommen wird, um die am Boden überwinternden Tiere nicht zu beeinträchtigen. Röhrichte sollte man im Herbst nicht zurückschneiden, um bei Eisbildung im Winter einen Gasaustausch zu ermöglichen. Die hohlen Stängel dienen zudem vielen Insekten als Überwinterungsversteck. Algenbildung ist in der ersten Zeit normal. Wenn die Algen überhand nehmen, können Algenteppiche vorsichtig mit einer Harke entnommen werden.
Hier unsere Pflanzenauswahl für den naturnahen Gartenteich:
Die Sumpfzone (bis 20 Zentimeter Wassertiefe)
Duftpflanzen am Teich sind selten. Die große Ausnahme bildet die Wasserminze (Mentha aquatica), ein einheimisches Gewächs - wie alle hier vorgestellten Arten -, das vom Gewässerrand bis hin zu rund 10 Zentimetern Wassertiefe gedeiht. Die rosa-violetten Blüten erscheinen ab Juni.
Die Sumpfdotterblume (Caltha palustris) kommt wild wachsend sowohl in feuchten Wiesen vor - leider immer weniger -, als auch in Erlenbrüchen sowie an Bach-, Graben- und Teichrändern. Am Gartenteich kann sie sowohl am Ufer als auch im Flachwasser stehen. Die knallgelben Blüten erschienen breites im März, vor allen anderen Teichpflanzen.
Nachdem die Sumpfdotterblume bereits verblüht ist, erscheinen im Mai die zahlreichen himmelblauen Blüten des Sumpfvergissmeinnicht (Myosotis palustris). Das Sumpfvergissmeinnicht verträgt nur wenige Zentimeter um die Füße, ist dann aber recht ausbreitungsfreudig.
Sehr ähnliche Lebensraumansprüche wie die Sumpfdotterblume hat die Sumpfwolfsmilch (Euphorbia palustris). Diese Verwandte der kleinen Gartenwolfsmilch und der an trockenen Stellen gedeihenden Zypressenwolfsmilch kann unter optimalen Bedingungen gut 80 Zentimeter hoch werden. Die gelbgrünen Einzelblütchen sind recht unscheinbar, bilden aber insgesamt imposante Blütenstände.
Königin des Teichufers ist im Mai die Sumpfschwertlilie (Iris pseudacorus) mit ihren edlen gelben Blüten, die bis in 30 Zentimetern Wassertiefe wächst. Sie wuchert zwar nicht so wie manche andere Arten, aber nach einigen Jahren lassen sich die angewachsenen Wurzelstöcke gut zerteilen und so für weitere Teichstandorte vermehren. Ebenfalls im sumpfigen Terrain kommt die dunkelblau blühende Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica) vor.
Eine typische Pflanze des Hochsommers ist der Blutweiderich (Lythrum salicaria). Die prachtvoll rotvioletten Blütenstände schießen hoch hinauf und erreichen locker einen Meter. Der Blutweiderich eignet sich deshalb gut als Hintergrund für niedrigere Teichpflanzen.
Gut für kleine Teiche und selbst für Eimer und Tonnen geeignet ist der Kleine Rohrkolben (Typha minima). Anders als seine Verwandten wird diese Art nur 80 Zentimeter hoch, auch die fast runden Fruchtkolben haben mit drei Zentimetern Miniformat.
Auch der Fieberklee (Menyantes trifoliata) kann mit wenig Platz auskommen. Zwar treibt auch er Ausläufer, aus denen dann alle paar Zentimeter Blätter und Blütensprosse aufsteigen, er bildet dabei aber nie einen wirklichen dichten Teppich. Die weißen Blütenstände mit einem Hauch rosa werden 20 bis 30 Zentimeter hoch und erscheinen ab Juni.
Die Flachwasserzone (20 bis 50 Zentimeter Wassertiefe)
In zarten rosa erschienen die Blüten der Schwanenblume (Butomus umbellatus). Der Zweitname Blumenbinse beschriebt gut ihr Äußeres: Aus einem rund einen Meter langen, binsenähnlichen Spross wächst eine große Blütendolde. Eine wunderschöne Pflanze, die man immer zu mehreren ansiedeln sollte.
Mit schönen Blüten kann der Tannenwedel (Hippuris vulgaris) nicht aufwarten. Doch auch die mit nadelförmigen Blättern dicht besetzten Quirle sind ausgesprochen attraktiv. Weder kaltes noch kalkhaltiges Wasser machen dem Tannenwedel etwas aus.
Das Pfeilkraut (Sagittaria sagittifolia) hat seinen Namen von den großen pfeilförmigen Blättern. In direkter Sonne richtet das Pfeilkraut seine senkrecht stehenden Blätter exakt in Nord-Süd-Richtung aus. Wie bei der Wassernuss sind auch die Überwinterungsknollen des Pfeilkrauts essbar. Die cremeweißen Blüten mit einem altrosa Auge erscheinen ab Juni.
Im Juli treibt der Froschlöffel (Alisma plantago-auquatica) neben seinen kräftig grünen Blättern einen sparrig verzweigten Blütenstand bis zu einen Meter in die Höhe. Die kleinen weißen Blüten an den Zweigenden wirken dabei fast etwas verloren.
Rohrkolben gehören zum natürlichen Röhrichtgürtel unserer Fließ- und Stillgewässer. Am häufigsten und mit gut zwei Metern der höchste ist der Breitblättrige Rohrkolben (Typha latifolia), mit der Fruchtwolle wurden früher Betten gestopft. Alle Rohrkolben bevorzugen eine Wassertiefe von 20 bis 50 Zentimetern. Sie breiten sich sehr stark aus.
Seinen Namen hat der Igelkolben von den stacheligen Fruchtständen. Während der Einfache Igelkolben (Sparganium emersum) rund 50 Zentimeter groß wird, erreicht der Aufrechte Igelkolben (Sparganium erectum) mit seinem verzweigten Blütenstand mehr als einen Meter Höhe. Beide Arten haben rohrkolbenähnliche, längliche Blätter, die Blüten sind cremefarben. Anders als Rohrkolben sind Igelkolben nicht allzu ausbreitungsfreudig.
Unsere kleinsten heimischen Schwimmpflanzen sind die Wasserlinsen. Bekannt ist vor allem die häufige Kleine Wasserlinse (Lemna minor) - auch Entengrütze oder Entenflott genannt - mit ungeteilten, linsenförmigen Schwimmblättchen. Ihre Schwesterart ist die Dreiteilige Wasserlinse (Lemna trisulca). Beide Arten können in kurzer Zeit die Teichoberfläche mit einem dünnen, grünen Blattteppich bedecken. Das ist nicht immer erwünscht, hilft aber im Sommer das Teichwasser kühl zu halten.
Die Tiefenzone (ab 80 bis 100 Zentimeter Wassertiefe)
Die Seerose ist die klassische Schwimmpflanze, sie sollte in keinem Gartenteich fehlen. Die Wildform Nymphaea alba blüht rein weiß mit hellgelben Staubblättern, Gärtnereien bieten meist so genannte Hybriden an, wobei die Blütenfarben von weiß über cremegelb bis zu zahlreichen Rosatönen gehen und es auch gefüllte Arten gibt. Unbedingt beachten: Die einzelnen Sorten haben sehr unterschiedliche Ansprüche an die Wassertiefe.
Einige Zentimeter aus dem Wasser heraus ragen die Blütenstängel der Gelben Teichrose (Nuphar lutea) oder Mummel. Die dottergelben Blüten haben fast Kugelform. Die Gelbe Teichrose bevorzugt eine Wassertiefe von gut einem Meter und benötigt viel Platz. Eine gute Alternative ist da die Kleine Teichrose (Nuphar pumila), deren Blüten leicht ins Rötliche tendieren und die schon ab 50 Zentimetern Wassertiefe gedeiht.
Im Gegensatz zu See- und Teichrose relativ unauffällig sind die Blüten der heimischen Laichkräuter. Die zahlreichen Arten unterscheiden sich vor allem anhand der Blattformen und -größen. Manche wie das Schwimmende Laichkraut (Potamogeton natans) bieten Schwimmblätter aus, die meisten aber leben bis auf die Blütenstände komplett untergetaucht. Die Laichkrauttriebe sind ein idealer Unterschlupf für Kleinlebewesen aller Art, allerdings können Laichkräuter gewaltig wuchern, sie sind eher für große Teiche geeignet.
Das Winterhalbjahr verbringt die Krebsschere (Stratiodes aloides) untergetaucht auf dem Teichboden. Im Frühjahr steigt sie zur Wasseroberfläche und bildet eine Rosette mit rund 30 Zentimetern Durchmesser und langen, gezähnten Blättern aus. Die kleinen weißen Blüten erscheinen im Mai und Juni.
Warm und möglichst kalkarm mag es die Wassernuss (Trapa natans), sie gedeiht deshalb leider nicht in jedem Teich. Wie der Name schon sagt, überwintert diese Pflanze in Form kleiner, mit Widerhaken besetzter Nüsschen, die übrigens in früheren Zeiten wegen ihres Stärkegehaltes als Mehlersatz dienten. Als Wildpflanze ist die Wassernuss mit ihren schönen vielfachen Schwimmblattrosetten selten geworden.
Die Schwimmblätter des hübschen Froschbisses (Hydrocharia morsus-ranae) sehen aus wie die einer Mini-Seerose. Der Unterschied wird aber spätestens bei der sommerlichen Blüte deutlich. Die kleinen Blüten haben nämlich nur drei weiße Blütenblätter, die Staubblätter sind hellgelb. Froschbiss gedeiht am besten in relativ saurem Wasser.
An Kürbis- oder Gurkenblüten erinnern die fragilen, leicht gewellten oder gekräuselten Blüten der Seekanne (Nymphoides peltata) - nur dass die Seekanne anders als Kürbisse mitten im Teich blüht. Diese schöne Schwimmpflanze ist sehr ausbreitungsfreudig.
Auch vom Tausendblatt gibt es mehrere Arten. Besonders zu empfehlen, weil ein guter Sauerstofflieferant im Teich, ist das Ährige Tausendblatt (Myriophyllum spicatum). Es wächst ab etwa 30 Zentimetern Tiefe, im Sommer wachsen dünne Triebe aus dem Wasser heraus, die blassrosa Blüten tragen.
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